Montag, 5. Dezember 2011

Kurz nach dem Krieg auf deutschen Weihnachtsmärkten

http://bit.ly/sSqLwa
Heute ist der 05.12. und ich wurde von sanfter Hand schon auf fünf Weihnachtsmärkte mitgeschleift. Vor Ort habe ich mir die Hacken nach so etwas "Vernünftigem" wie "Knolli mit Kräuterquark" wundgelaufen und was ich fand, waren allesamt Nahrungsmittel, nach deren Verzehr ich definitv keinen Lip-Gloss mehr benötigte: Schwimmend in Fett frittierte Reibeplätzchen mit Rübenkraut (die das Pappschälchen komplett durchweichen), Räuberfleisch, XXL-Riesenkrakauer im Brötchen, Holländische Pommes mit gelber Mayo, Belgische Waffeln mit Puderzucker und Kirschen und Sahne, Poffertjes, Crêpes mit Nutella, gebrannte Mandeln und selbstredend Eierflip, Glühwein mit Schuss, Feuerzangenbowle.
Alles nach dem (bergischen) Motto: "Hauptsache, et kommt Glanz an den Köttel!"

Nach dem dritten Glühwein ist die Hemmschwelle für eine 1.500 Kilokalorienbombe nur noch bei 12 % und wenn alle mitziehen, tja, ja dann los! Nach der XXL-Riesenkrakauer einen Kurzen für die Verdauung, dann könnte man eigentlich mal was Süßes...

Natürlich ist nach den Kriegsjahren, in denen es gar nichts gab, außer schimmelfleckigen Rüben, ein bisschen Völlerei angesagt. Nur doof, dass der Krieg schon 66 Jahre her ist und wir allesamt nicht mehr wirklich ausgemergelt sind.
Also, ich bin da eher der eingemergelte Typ.
(Ist das Gegenteil von ausgemergelt wirklich eingemergelt?)

Leute, Leute, Leute!
Das Nahrungsangebot auf Weihnachtsmärkten ist weit jenseits von "zeitgemäß"!
Letztes Jahr fürchteten alle noch Terroranschläge auf Weihnachtsmärkte, aber wir machen uns den Fress-Terror mit den Kilokalorienbomben schön selbst.
Es wird Tote geben.

Doch: Es ist wirklich möglich, sich auf Weihnachtsmärkten vernünftig zu ernähren.
Wenn man sich Schnittchen mit Gurke mitbringt.