Donnerstag, 19. September 2013

Queen Mom 26 - Kakao

http://goo.gl/XmrGbd
Mittwochs im Johanniter-Altenheim Radevormwald. Ich sitze bei de Mutter im großen Aufenthaltsraum. De anderen alten Damen un de drei Herren starren Löcher inne Luft, wer nich ganz bei Trost is, macht gluckernde Geräusche.
Ne Pflegekraft kommt rum.
"Naaa, Frau M., möchten Sie heute Abend zum Essen ein Glas Milch?", fragt sie sehr deutlich und recht laut.
"Ich möchte lieber nen Kakao!", sagt Queen Mom salbungsvoll.
"Kakao gibts doch nur freitags!", sagt Frau Weißkittel.
Nee, is klar: de Ommas 3.500 Öcken im Monat latzen lassen, aber Kakao gibt's nur freitags.
Jetzt schaltet sich Frau L. vom Nachbartisch ein.
"Ich will aber auch nen Kakao!!!"
"Aber ich sach et doch gerade zur Frau M.: Kakao gibt's nur freitags, Frau L.!", sagt die Pflegekraft, sich ihr zuwendend. "Und was möchten Sie heute Abend trinken?"
"KAKAO!!!"



Dienstag, 17. September 2013

DIY-PGP im Neuland

http://goo.gl/iJnhkX
Dank des Helden Edward Snowden wissen wir nun, wie der Hase läuft. Der Datenhase läuft nämlich zum MI6, damit die Briten unsere E-Mails oder Auslandsgespräche erstmal feist zwischenspeichern können.
Man könnte fragen: Was the fuck wollen denn die Briten mit unseren E-Mails, haben die nicht genügend britische E-Mails zum Lesen? Ich denke aber, sie machen das, weil sie es können. Die NSA liest natürlich auch mit, irgendwie müssen die Amis ja ihre 7,8 Zentillionen Dollar an Steuergeldern verpulvern.
Man könnte wieder fragen, aber lassen wir das.
Und ganz, ganz vielleicht liest irgendein deutscher Geheimdienst auch noch ein bissi mit. Und obwohl das für uns Deutsche alles "Neuland" ist (Merkel), haben deutsche Geheimdienste im letzten Jahr nicht 100 oder 120 E-Mails mitgelesen, sondern z.B. Anno 2010 bereits 37 Millionen, Link.
Und was macht der Bürger kommenden Sonntag? Statt Piraten wählt er Neuland-Merkel, die von nix gewusst haben will. Nur mal so: Die deutschen Geheimdienste sind dem Kanzleramt direkt unterstellt. Ich sage es mal unmissverständlich: Merkel lügt.
Aber was kann man tun, wenn einen die Politik alleine lässt? Also, wie kann man den Geheimdiensten das Leben schwerer machen?
Man muss halt selber ran:

1) Leet: Man kann seine E-Mail-Texte vor dem Versenden in "Leet" umwandeln. Was Leuten Probleme beim Lesen macht, finden Schnüffel-Algorithmen erst mal recht schwierig zu entziffern. Zum Ver- oder Entschlüsseln einfach (hier) in das entsprechende Kästchen geben und los! (Der Text wird zu: m4n k4nn 531n3 3-m41l-73x73 v0r d3m v3r53nd3n 1n \"l337\" umw4nd3ln. w45 l3u73n pr0bl3m3 b31m l353n m4ch7, f1nd3n 5chnüff3l-4l60r17hm3n 3r57 m4l r3ch7 5chw13r16 zu 3n7z1ff3rn. zum v3r- 0d3r 3n75chlü553ln 31nf4ch (h13r) 1n d45 3n75pr3ch3nd3 kä57ch3n 63b3n und l05!) Oder:

2) Enigma: Man kann seine E-Mails mit einer Enigma umwandeln, sowas hat schließlich jeder deutsche Haushalt noch irgendwo herumstehen. Notfalls geht es auch (mit wesentlich weniger Flair) mit einer Simulation. Denn: Enigma-Verschlüsselung hat gegen die Briten schon mal ne Zeitlang ziemlich gut geklappt... Zum Ver- oder Entschlüsseln einfach (hier) den Text in das obere Kästchen eingeben und los gehts!
(Der Text wird zu: FTSFEZGAJQOCSILEUIUPFNOGJEWMHKEWBRSRBRFYRFNJCEFJDPI
WOITKDJVZVACYOIMEOZVSNJOBKPMTVYXAIBBVYBAOMJSACRKUZKW
NKCXPJABYWYUZTGPPNYVSACFEEVYGTRFMOUOGRISIDJSBHUFMVK
ENDDMHGLPUEBYTBSNIQQIUYJFKDYGNELVPCMLKGGPXWDDUGPUM
RMYPNDOSNYHZOIOSSLRZOZHKNPMHNACNURMDGBJWVWSPGQKRO
NEKPPUFYHAHXVCQSMXFQBRGWGKVRDSEOKHIXHGCFMNOUTUWJQ
NFEPNCAUILJVRXZXIOVIGY)

3) Muahaha: Wenn man den Enigma-Output zusätzlich noch in Leet umwandelt, bekommt man DAS: "f75f3z64jq0c51l3u1upfn06j3wmhk3wbr5rbrfyrfnjc3fjdp1w017kdjvzv4cy01m3
0zv5nj0bkpm7vyx41bbvyb40mj54crkuzkwnkcxpj4bywyuz76ppnyv54cf33vy67
rfm0u06r151dj5bhufmvk3nddmh6lpu3by7b5n1qq1uyjfkdy6n3lvpcmlk66pxwdd
u6pumrmypnd05nyhz01055lrz0zhknpmhn4cnurmd6bjwvw5p6qkr0n3kppufyh
4hxvcq5mxfqbr6w6kvrd530kh1xh6cfmn0u7uwjqnf3pnc4u1ljvrxzx10v16y"
Die Neurotischen unter euch haben bereits bei der Enigma Walzen ausgetauscht, Start-Buchstaben der Walzen geändert und "the steckers" getauscht, sie können nach der Verschlüsselung bei dem Ergebnistext noch Leerzeichen einfügen, damit es wieder wie ein Text aussieht.
Das ist Do-It-Yourself-PGP (DIYPGP)! :)
Eat this, ihr Schnüffler!!!
(Ich habe den Test gemacht, das Rück-Entschlüsseln klappt prima, der Text ist dann aber leider in allgemeiner Großschreibung, ein Bandwurm ohne Leer- und Sonderzeichen sowie Umlaute und Zahlen müssen als Wörter geschrieben werden, sonst fehlen sie *hüstel*)
Hey! Man kann eben nicht alles haben! Haha!
Was bleibt?

4) Bundespost: Die ultimativ relativ sichere Art der Datenübertragung seit 1490.


Mehr über eure vermeintlich sicheren Web-Services und Verschlüsselungstechniken: Artikel


Protipp: 
1m5uwmpbjldhwy1l7z5d3mp4r6cxq7nvczfnbnlh6wrf3fn143nyyqn3dz7xyucpq6
wvpx7mmvvzwwfhjz64u5bvlf0dndp3c0xlqbqdfxmljkjlwb0cdvrdyjjzw70lzl7h0v
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Samstag, 14. September 2013

'nine fourteen' im Netto Wuppertal-Elberfeld

http://goo.gl/KdnW4Y
Eigentlich bin ich an der Supermarkt-Schlange erst zweimal von aufgeregten Fremden angesprochen worden. Das erste Mal war am 11.09.2001. Der Mann vibrierte förmlich hinter mir herum, tappte mir dann auf die rechte Schulter. Noch während ich mich umdrehte, sprudelte er mich voll: "Gottogott, haben Sie heute schon ferngesehen? Gehen Sie sofort nach Hause und schauen Sie fern!!!"
Ich tat wie mir geheißen, der Rest ist Geschichte.
Das war 'nine eleven' im Penny Radevormwald (Blogbeitrag).

Heute war ich im Netto in Wuppertal. Ich hatte zwei Hokkaido-Kürbisse auf dem Band und Salzstangen. Der Typ hinter mir vibrierte förmlich. Dann platzte es aus ihm heraus: "Ey, heute ist David Hasselhoff bei Big Brother!!!", Freund Sonne hatte etliche Alkoholika für das Großereignis auf dem Band.
Ich überlegte kurz.
"Hä, ich dachte, der is tot?"
"Neee!!!", sagte der Mann vehement.
"Ach so, das war ja Patrick Swayze!", fiel es mir wieder ein.
"Ey, Mann, der is sowas von cool, der David Hasselhoff!"
"Top Typ!", sagte ich mit Daumen hoch und verließ den Laden.
Das war 'nine fourteen' im Netto Hochstr., Wuppertal-Elberfeld.


Montag, 9. September 2013

Zen-Moment im Badezimmer

http://goo.gl/FexWEP
Das Bad: Weißgekachelter, lichter Hort der Körperpflege. Die Räumlichkeit wird gereinigt, weil es mal wieder "an der Zeit ist". Leider findet sich schon nach kurzer Zeit nach der aktigen Säuberung hier ein Flusen, dort ein Haar, garstiger Staub. Alsbald hat sich punktuell ein undefinierter Schmier festgesetzt, durchs Fenster gewehter Samen verteilt sich großzügig. Und so geht das im schnellen Galopp voran, bis es im weißgekachelten, lichten Hort der Körper-Reinigung so schangelig aussieht wie bei Hempels hinterm Einbau-Kühlschrank!

Und hie und da im Leben kommt ein Augenblick der unfassbaren Klarheit. In diesem Zen-Moment vermag man der Realität einen Schleier fortzureißen, um einen Lidschlag lang einen Blick hinter die Beschaffenheit Dinge zu erhaschen.
Meinen Zen-Moment hatte ich im Bad: Erleuchtend befiel mich eine Klarheit, küsste mir auf die Augen, auf dass ich in der Finsternis des Seins das Offensichtliche erkennen möge: Völlig weiße Badezimmerbodenfliesen sind mal sowas von scheiße!
Stattdessen sollte man fürs Bad Bodenfliesen herstellen, in deren Glasur gleich das Folgende mit eingebacken ist:
  • Haare (bunte Mischung)
  • singulärer Zehennagelabschnitt (verfärbt, Herr)
  • singulärer Fingernagelabschnitt (Herr)
  • verendete Motte
  • Hautschuppen
  • grauer Staub
  • Flusen (bunte Mischung)
  • Häutungsrückstände von Silberfischchen.
Und schon könnte man den Blick im Bad schweifen lassen immerdar und schwelgen - und müsste vor allem nur halb so oft putzen.


Freitag, 6. September 2013

Wutbürger

http://goo.gl/r9hTbI
In der Regel kann man die Bürgerschaft aufteilen in Bitbuerger (15 %), Mitbürger (70 %) und Wutbürger (15 %).

Der Bitbuerger (Kunstwort aus Mitbürger und einer Biermarke) ist Getränkemarkt-Kunde, müllt Altglas-Container voll, schaut im Bieranzug RTL II und sediert sich mit reichlichen Gaben Alkohol, bis er vor der Glotze einschläft, Motto: "Heute ein König!" Eine Bundesregierung weiß: Hält man die Steuern auf Alkohol niedrig, hat man von dieser Bevölkerungsgruppe keinen Stress zu erwarten (das bisschen Häusliche Gewalt geht locker im Hintergrundrauschen unter, da gibts Veilchen eben mal nicht nur am Valentinstag). Deshalb schraubt die jeweils aktuelle Regierung immer wie verrückt an der Tabaksteuer, niemals aber an den Steuern für Alkohol, diese gelten seit der Weimarer Republik als unantastbar.

Der Mitbürger an sich geht arbeiten, einkaufen, trennt Müll, zieht Kinder auf und geht immer wählen, ändert damit aber wie gewohnt einen Scheiß.

Der Wutbürger sieht sich selbst als aufgeklärt im Sinne Kants: "Aufklärung ist der Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." Also, statt sich "alles gefallen zu lassen" (O-Ton), beginnt der Wutbürger mit allen Mitteln, sein Umfeld und seine Umwelt an sich anzupassen, statt umgekehrt. Er fängt an, sich als "Anwohner" zu gerieren. Im Grunde kann man ja gegen jede Veränderung protestieren, sobald man den Dreh heraus hat. Atomkraft, Windkraftanlage (Blogbeitrag), Neubau einer JVA (Blogbeitrag), einer Forensik (Blogbeitrag), oder eines IKEA - oder was gerade so ansteht - die Moderne ist ja durchaus reich an Wandel. Wutbürger wollen längst weitaus mehr "als nur die Farbe der Brücke" mitbestimmen (Artikel), so zum Beispiel die Leverkusener, die sogar bei der "Form der Autobahnauffahrt" ein Wörtchen mitreden wollen (Muahaha!!!), auch wenn sie nicht den blassesten Schimmer haben.
Mittlerweile sind wir so weit, dass wichtige Bauvorhaben verunmöglicht oder wenigstens durch die Mitmachbürger-Blitzbirnen blockiert werden, wie z.B. Hochwasserschutzmauern (siehe bitte diesen Artikel - Gottogott!!!) - weil die Wutbürger es können.

Heute wäre es schlicht nicht mehr möglich, einen Eiffelturm zu errichten (verschandelt die Aussicht, macht Geräusche im Wind, wirft Schatten, zieht Blitze an etc.), desgleichen den Kölner Dom (verschandelt die Aussicht, Gefahr durch Steinschlag, wirft Schatten, zieht Blitze an etc.), die Wuppertaler Schwebebahn (verschandelt die Aussicht, rattert wie Sau, quietscht wie Hulle, geht viel zu nah an Wohnungen vorbei, bedroht den lokalen Einzelhandel etc.) usw. usf.
Das ist unser aller leuchtende Zukunft: Nichts geht mehr - rien ne vas plus.
Was bleibt ist Mittelmaß, zu läppisch, um dagegen zu protestieren.


Jetzt mal in echt: Meiner Meinung nach sollte man Eltern, die mit ihrer schwindligen Brut zu Anti-Windkraft-Demos gehen, zwangssterilisieren, die Bälger dem Jugendamt zuführen.
Und der Rest soll sich um seinen eigenen Scheiß kümmern, Gott du Gerechter!