Montag, 30. November 2009

Bücher, die ich niemals lesen werde 1


Black Path of Fear
Originally uploaded by Thomas Roche
In einem Londoner Fish & Chips-Shop erbricht sich ein Bibelverkäufer und stirbt. In der Wüste Namib entdeckt ein 12jähriger Junge die Radkappe eines VW-Busses - mit einem Rostfleck in Form der betenden Mutter Maria. In New York kann ein Rabbi nicht mehr schlafen - seit nunmehr 100 Tagen!
Wir schreiben das Jahr 2009 und nur ein Mann weiß, wie das alles zusammenhängt: der amerikanische Altertumsforscher Dr. Umbriel "Jellyfish" Sloane. Denn ihm wurde in einem geheimnissvollen Päckchen ohne Absender das Poesiealbum von Johannes dem Täufer zugestellt. Im Moment, in dem Dr. Sloane den Eintrag eines gewissen "JvN" entdeckt, klopft es an der Tür! Zufällig besucht ihn eine alte Freundin aus Schultagen, die jetzige Nonne Ursula (90-60-90), eine Frau mit einem hinreichend dunklen Geheimnis. Doch skrupellose Killer haben sich an ihrer beider Fersen geheftet, es entspinnt sich ein nervenzerfetzendes Katz-und Maus-Spiel bis hinauf in die allerhöchsten Ebenen des Vatikans. Niemand ist der, der er vorgibt zu sein und Vertrauen wird ein immer rareres Gut: Wird es Dr. Sloane und der erotischen Schwester Ursula (90-60-90) zuletzt gelingen, ein Geheimnis aufzudecken, das die Grundfesten der Welt für immer erschüttern wird?
Und wie ernst nimmt Ursula ihr Zölibat?

"Wahnsinn, was der da zusammenschreibt!", urteilt Jason J. Jones, Erfolgsautor des Buches "Vatikan-Verrat am Veilchendienstag"


Sonntag, 29. November 2009

Lifestyle 25 - Alles vollgelafert


Johann Lafer
Originally uploaded by PERFETTO Wiesbaden
Johann Lafer.
Ich zitiere aus Wikipedia "... das Unternehmen expandierte seitdem. Zum Restaurant „Le Val d’Or“ wurden die rustikale Turmstube und das gediegene Stromburg Hotel eröffnet. Im nahe gelegenen Guldental richtete er in den Räumen des ehemaligen „Le Val d’Or“ seine Kochschule mit dem Namen „Table d’Or“ ein. Im gleichen Gebäude befindet sich sein Fernseh- und Fotostudio. Zum Wintersemester 2009/10 erhielt Lafer einen Lehrauftrag der Hochschule Fulda und ist Dozent im Fachbereich Oecotrophologie."
Boah.
Der Kerl ist ein verdammtes Imperium!
Fernsehköche von Anno Dazumal wie Max "Ich habe da schon mal was vorbereitet" Inzinger (Link) werden da echt blass vor Neid. Lafer ist eine Marke. Wenn er mal 15 kg abnimmt, schreibt er ein Buch darüber ("Lafer nimmt ab") und lafert es mit seinem Doc zusammen voll.
Auf www.johannlaferonlineshop.de kann man vom Lafer-Lafer-Blechpüppchen(!) über Lafer-Käppis, -Schürzen, -Topflappen, vom Lafer Kalahari-Salz "grob" ("mindestens 280 Millionen Jahre altes Gourmetsalz"), einem Quizspiel "Welt der guten Küche" und Johann Lafer "Gourmet Filterkaffee" quasi alles bekommen, was der mit Tupperware für 5.000 EUR vollgeballerten Küche des 3. Jahrtausends bislang noch so alles abgegangen ist.
Boah!
Ein Freund meinte letztens zum Thema "Lafer": "Schon wieder ein Österreicher, der bei uns Karriere macht".
Der hat nur Spaß gemacht!

Bookmark and Share

Samstag, 28. November 2009

Bürogeplänkel 12 - Samstags im Büro

Ich habe die A-Karte gezogen und habe Samstagsdienst. Den "Späten" natürlich - 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Wenigstens saut der November dermaßen herum, dass der Blick aus dem Bürofenster spielend das Aquarium ersetzt. Manchmal glaubte ich in den vom Himmel herabstürzenden Fluten sogar kleine Fische zu sehen, die bei mir ans Fenster klopften.
Ich beschloss daraufhin, in der Firma weniger Espresso Doppio in mich hineinzukippen.

Dann sah ich zwei wie Astronauten bekleidete, vage humanoide Gestalten, die auf dem neben dem Bürogebäude liegenden Hundeübungsplatz mit ihren triefnassen Tölen wacker herumexerzierten.
OK...
Es gibt schlimmere Schicksale, als Samstagsdienst im Büro.

Bookmark and Share

Freitag, 27. November 2009

Lifestyle 24 - *plunsch!* vs. *tadaaa!*


historische Toilette
Originally uploaded by jphintze
Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass ich nicht mehr in meinem Elternhaus lebe. So an die 20 Jahre. Und weil die Moderne (fast) überall außerhalb meines Elternhauses Einzug gehalten hatte, waren (fast) alle Toiletten, die ich seitdem benutzt habe, Tiefspüler
Der Unterschied zwischen Tiefspülern und Flachspülern ist *plunsch!* zu *tadaaa!*, um es umsichtig verklausuliert auszudrücken.
Am Mittwoch war ich mit meiner 80-jährigen Mutter turnusmäßig Einkäufe machen und nach dem Verräumen der Lebensmittel bei ihr überkam mich ein unaufhaltsamer Drang. Ich suchte die Toilette auf, nichtsahnend, was mich erwarten würde. Nach vollbrachtem Werk stand ich auf und drehte mich um, und - TADAAA!!! Zwanzig Jahre tiefspülen hatten mich gänzlich entfremdet von ... Ausscheidungen!
Aaah!
Die mir unter die Nase gehaltene, plötzliche Gegenüberstellung war... traumatisch! Es kostete mich alle Überwindung, nicht mit schlohweißem Haar gen Horizont zu entfliehen!

Das *Plunsch!* ist dem *Tadaaa!* ganz eindeutig vorzuziehen.

Bookmark and Share

Donnerstag, 26. November 2009

Der Bergischen Sonne den Strom abgedreht



Originally uploaded by PercyGermany™
Ganz so schlimm ist der November gar nicht hier im Bergischen Land und vermutlich auch nicht in weiten Teilen der Restrepublik. Ich trage nur die halbe Zeit eine Winterjacke und die Sonne kommt auch mal halbtags durch. Trotzdem: irgendwie graut mir vor den kommenden Sensationen des Winters (hier möge jeder an sein eigenes, privates "brrr!" denken) und ziehe intuitiv den Kopf ein.
Gestern oder Vorgestern titelte eine lokale Tageszeitung: "Der Bergischen Sonne den Strom abgedreht" - "Na prima!", dachte ich, "Auch das noch!", "Jetzt wird's ernst!"
Tatsächlich war aber das Freizeitbad "Bergische Sonne" gemeint (Link), das auf die freundlichen Zahlungsaufforderungen der Wuppertaler Stadtwerke nur mit geheimnisvollem Schweigen reagiert hatte.
Natürlich: die "Bad-Geschäftsleitung wies bislang wirtschaftliche Probleme von sich". *kicher*
Aber da sind so Stadtwerke eben nicht kleinlich, die klemmen gleich mal die "Big Five" ab: Strom, Gas, Wasser, Atemluft und Gravitation.
Ach so.

Bookmark and Share

Mittwoch, 25. November 2009

Was man von seinem Zahnarzt nicht hören möchte


Dental X-Ray
Originally uploaded by schoschie
Heute war ich beim Zahnarzt, es ging um den "endgültigen Abschluss der Wurzelbehandlung des Backenzahns 4-5". Die Vorfreude hielt sich in engen Grenzen, zumal ich bereits wieder eine neue Baustelle zu vermelden hatte.
Doch erst einmal gab es Betäubung satt. Als meine rechte Gesichtshälfte nicht mehr mir gehörte, legten Dentist und Helferin los. Sie stopften mir ihre belatexten Finger, fünf Watteröllchen, Bohrer, Absauger etc. ins Maul und fuhrwerkten darin herum als gäb's kein Morgen, derweil fabulierte mein Zahnarzt fröhlich vor sich hin, dass er am Vorabend "Den kleinen Horrorladen" mit Steve Martin als sadistischen Zahnarzt gesehen hatte.
"Gllgll!", kam es von mir.
"Jetzt mal feste zubeißen!", sagte er nach Beendigung seiner Spachtelarbeiten.
Ich biss feste zu, stellte aber fest, dass sie ein labbriges, feuchtes Röllchen in meinem Mund vergessen hatten. Ich protestierte, stellte dabei aber fest, dass es sich dabei um meine Unterlippe handelte...
Als die Wurzelbehandlung abgeschlossen war, machte sich der lustige Dentist an die neue Baustelle 2-7. Betäuben und los! Plötzlich schien der Bohrer durch mürbes Gestein zu brechen.
"Hoppla! Das ist ja ein richtiger Partykeller da!", sprach der Fachmann wohlgemut und krempelte sich erst einmal die Ärmel hoch.
Was man so alles von seinem Zahnarzt nie & nimmer hören möchte...

[Das Thema "Was man von seinem Zahnarzt nicht hören möchte" wurde inspiriert durch www.schlauschiesser.de]

Bookmark and Share

www 7 - Märchen-Transplantation


Rotkäppchen I
Originally uploaded by GretchensFrage
Wenn man bei Facebook Mitglied ist, dann erfährt man nicht nur, was Himpelchen und Pimpelchen so machen, z.B.: "Himpelchen gießt gerade seinen Kaktus namens Jürgen" oder "Pimpelchen hat hinter seinem Kühlschrank einen Flusen gefunden, der ganz doll aussieht wie Fidel Castro", sondern es gibt zu allem Überfluß noch Tamagotchis (*zeitshredder!!!*), Glücksnüsse, allerlei Orakel, urst freundliche Winkekatzen und etliche Quizzes, z.B.:
Henning nahm am "Welche MÄRCHENFIGUR bist du?"-Quiz teil und erzielte folgendes Ergebnis: Rotkäppchen
"Häh? Was? Große Zähne?" Leider bist du etwas schwer von Begriff, trotzdem (oder gerade deshalb) genießt du aber das volle Vertrauen deiner Mitmenschen. Wenn ein Korb voller Essen unbeschadet von A nach B transportiert... werden soll – dann bist du die Person der Stunde! Schließlich geht ja dann am Ende doch irgendwie immer alles gut...
Nun ja. Normalerweise sollte man so etwas nicht zu ernst nehmen, normalerweise...
200 Therapiesitzungen später habe ich eine Märchen-Transplantation bezahlt bekommen - gottlob! Die Krankenkasse meines Vertrauens hatte tatsächlich eingesehen, dass ich eindeutig im falschen Märchen-Körper steckte.
Jetzt bin ich der Bär aus Schneeweißchen und Rosenrot.

Bookmark and Share

Dienstag, 24. November 2009

Wachtraum-Hygiene


Drupalcamp Day 1
Originally uploaded by Webdevil666
In der Firma auf der Toilette gibt es einen Endlos-Handtuchspender mit einem Aufkleber: "CWS UNO SCHMIDT - Spendersysteme für die Wachtraum-Hygiene", las ich.
Hä? Was?, dachte ich.
Nun, tatsächlich waren es natürlich "Spendersysteme für die Waschraum-Hygiene".
Ach so.
Na, das wäre auch noch schöner!
Und: Wachtraum-Hygiene-Spender wären ja auch ständig leer.
Zumindest die auf der Herrentoilette.

Bookmark and Share

Montag, 23. November 2009

Bürogeplänkel 11/@work 1 - Reboot tut gut


Gormley1
Originally uploaded by not_Aaron
Bei der Arbeit, technische Hotline. Mein Telefon schellt. Am Apparat ist Herr Himpelchen.
"Lotus Notes funktioniert nicht. Internet auch nicht!", sagte Herr Himpelchen mit einer Stimme, als sei ein naher Verwandter soeben verschieden.
"Aha!", sagte ich, "Drücken Sie mal bitte START."
"Wie 'Start'?"
"Das Windows-START, unten links?"
"Habe ich nicht!"
"Ich meine den grünen Windows-Start-Button, der unten links in der untersten Zeile auf ihrem Bildschirm sein müßte", versuchte ich verzweifelt.
"Habe ich nicht!!!", bellte Herr Himpelchen.
"???", sagte ich.
"Und nun?", fragte der Herr enerviert.
"Ich benötige noch die Inventarnummer Ihres Rechners."
"Wo steht die?"
"Haben Sie ein Laptop?"
"Ja."
"Die Nummer steht unten drunter."
"Kann ich nicht sehen, das Laptop ist in der Docking-Station"
"Aha. ... Ich nehme Ihren Fall auf, leite ihn an die entsprechenden Netze-Mitarbeiter weiter und jemand, der Ihnen helfen kann, wird Sie dann gleich anrufen."
"Wann wird das sein?", grollte Herr Himpelchen.
"Noch heute vormittag."
"Das ist völlig induskutabel!!! Ich kann überhaupt nicht arbeiten!"
"Ich mache es eilig!", log ich.
Herr Himpelchen murmelte etwas unfreundlich-Unverständliches und legte auf.
Fraglich ist, ob jemand, der den Windows-Start-Button nicht kennt, überhaupt je in der Lage war, zu arbeiten.

Der Kollege, der Herrn Himpelchen eine halbe Stunde später zurückgerufen hatte, saß um Jahre gealtert an seinem Platz und hatte sich gegen die innere Kälte einen Kamillentee gemacht. Nach langen, fruchtlosen Versuchen, zusammen mit Herrn H. den START-Button zu finden, hatte er quick & dirty (Strom ab & Akku raus) das Laptop neu starten lassen, danach lief wieder alles.
Reboot tut gut.

Bookmark and Share

Freitag, 20. November 2009

Homo sapiens novemberensis


Regenwetter II
Originally uploaded by van-der-Waal
Ein schrilles Tönen, das mein umnebelter Verstand kaum als mir geltendes Signal identifiziert, dringt mir ins Ohr. Auf meinen darniedergeworfenen Körper wirken mich zermalmen wollende Drücke ein, wie sie in der Tiefsee herrschen mögen. Ich versuche mich zu regen, doch die unbarmherzige Gravitation eines Jupiters quetscht mich in den Untergrund, fixiert mich wie ein Insekt auf einem Objektträger.
Ein schütteres Winseln entringt sich meiner Kehle.
Schier übermenschliche Anstrengung versetzt mich in die Lage, einen Arm unter der mich vor der Eiseskälte der Außenwelt schützenden Umhüllung vorzustrecken. Zitternd tastet diese meine Hand durch die sie umgebende, stygische Finsternis.
Mit letzter Kraft gelingt es, die Nachweck-Taste an meinem Wecker zu betätigen ...
Bewusstlosigkeit umfängt mich gnädig, wie Melasse.
Abermals das Tönen, einmal, zweimal.
Ein kraftraubendes Aufbäumen später stehe ich übergangslos vor dem Fenster und zerre wie ferngesteuert den Rollladen nach oben.
Der Himmel ist wie ein Hämatom.
Das fahle Funzeln des Tages versucht, meine Netzhäute zu schädigen. Mit auf die Augen gepressten Fäusten stolpere ich an Türrahmen aneckend ins Bad.
Die Menschwerdung unter der Dusche ist ein Fehlschlag, ein Konkurs.
Auf eine niedrigere Stufe der Evolution gezwungen, wanke ich gebeugt zurück in Schlafzimmer. Wahllos greife ich Kleidung aus einem Haufen Getragenem, kleide mich an, so gut es geht.
Beim Verlassen der Wohnung fällt mein blutunterlaufener Blick auf die Uhr, ich bin mal wieder 10 Minuten zu spät!
...
Dabei lief doch alles so gut - für einen Novembermorgen.

Bookmark and Share

Donnerstag, 19. November 2009

www 6 - Wanna buy cheap plutonium, my friend?


Kraftwerk im Kraftwerk
Originally uploaded by Songkran
Eben habe ich einem Kollegen vielleicht die Suchmaschine der Zukunft gezeigt: Wolfram|Alpha (Link) vom Mathematica-Erfinder, dem Herrn Wolfram. Wenn man hier ein Suchwort eingibt, z.B. sein eigenes Geburtsdatum (mal ausprobieren!) oder eben ein x-beliebiges Suchwort, dann ist das Tolle: Man bekommt nicht 12.000 Treffer angezeigt, "relevante" zuerst (Wikipedia, Ebay, Amazon...), sondern eine Art "Portfolio", in dem Informationen zu dem Thema tabellarisch zusammengefasst werden. Das klappt oft schon ganz gut.
Ausprobiert habe ich das mal mit dem Suchwort PLUTONIUM.
Da bekommt man auf einer Seite alles angezeigt, was man so braucht, um die Bombe zu lieben und muß es sich nicht aus den ersten 15 Treffern raussuchen (Suchergebnis)!
"Jetzt such' mal bei Google nach PLUTONIUM!", sagte mein Kollege Ofi.
Gesagt getan.
Der erste Treffer war - Trommelwirbel - Ebay*... Buahahaha!
Dann Amazon:
Plutonium
ab 20€ Versandkostenfrei bestellen
Schnell, sicher, billig!
amazon.de
*kicher*
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

*) 20 Minuten später ließ sich das Suchergebnis von vorhin nicht mehr 100%ig nachstellen, der Ebay-Eintrag fehlte. Möglicherweise hatte der Google-Suchroboter bei Ebay nachgeschaut und festgestellt, dass zurzeit bissi Ebbe mit Plutonium-Abgeboten ist. Gibt man allerdings "Plutonium kaufen" in die Google-Suchmaske, dann ist der Markt wieder im Lot:
Plutonium bei eBay
www.ebay.de/Plutonium
Plutonium: Reihenweise Angebote Plutonium? Ab zu eBay!

Bookmark and Share

Dienstag, 17. November 2009

Lifestyle 23 - Der Teufel ist ja bekanntlich ein Eichhörnchen


Clock
Originally uploaded by Erik mit k
Wecker. Meist zuckt man schon zusammen, wenn man dieses Geräusch nur hört. Egal, ob es ein Schnarren, Klingeln oder Piepsen ist. Aber mit dem Aufstehen hatte ich nie Probleme, bis...
Meine frühere Freundin B. stellte sich gerne den Wecker auf 5.00 Uhr, drehte ihn dann nach dem Wecken zu dieser erbärmlichen Zeit zwei Stunden weiter, um mit dem seligen Gefühl wieder einzuschlafen, noch nicht aufstehen zu müssen. Und ich arme Wurst lag daneben, starrte mit kreisrunden Augen aus dem Fenster und beobachtete den Morgen beim Grauen.
Zurzeit lebe ich allein. Eines Tages kaufte ich bei IKEA einen neuen Wecker. Der hatte mindestens drei Knöpfe mehr als nötig und eher aus Versehen entdeckte ich, dass er eine Schlummertaste = Nachweckfunktion hatte.
Sind ja nur fünf Minuten!
Der Teufel, der bekanntlich ein Eichhörnchen ist, hatte bereits seinen Fuß in der Tür. So entdeckte ich das vermaledeite Nachwecken für mich.
Einmal ist keinmal, sprach das Mäuschen.
Auf einem Bein kann man nicht stehen.
Und dreimal Null ist Null.

Theoretisch bin ich so weit, dass ich diesen Wecker jetzt eine Viertelstunde früher stellen müsste, als einen Wecker GANZ OHNE NACHWECKFUNKTION.
Bizarr!
Heute morgen dann der Höhepunkt des ganzen unseligen Mists! Arbeitsbeginn 10.15 Uhr. Eigentlich wollte ich noch was vom Morgen haben, also Wecken um 8.00 Uhr, leider begann das Nachwecken.
Erst eins, dann zwei, ..., dann fünf, dann sechs ...
Ich schlief wie ein Baby!
Um ein Haar wäre ich zu spät zum Spätdienst gekommen, weil der Wecker beschlossen hatte, dass nach 6x Schlummern wirklich mal gut sein muss! Er ließ mich einfach schlafen!
Der Penner!

Bookmark and Share

Montag, 16. November 2009

Klagen auf höchstem Niveau


Bahn in Mumbai
Originally uploaded by qiv
Gestern fuhr ich mit einem IC von Ulm nach Wuppertal. Man benötigt Stunden und hält auch an so illustren Orten wie Bad Cannstadt. Irgendwo in der Pampa stieg eine lärmend lamentierende Dame zu.
"Unglaublich! Unglaublich!", atmete sie auf dem Platz hinter mir.
Dann hielt sie einen Bahnbediensteten an und stellte ihn zur Rede.
"Wie ist das möglich, dass, wenn ich mein Ticket ein Vierteljahr vorher im Internet buche, der Zug dann elf Minuten Verspätung hat?"
Fassungslos ließ ich mein Buch "Die Lügen des Locke Lamora" sinken. Das war besser als jede Fantasy.
Der Bahnbedienstete, der wie jeder männliche Mitarbeiter der Deutschen Bahn einen Ohrring und doofe Haare, aber in diesem Fall wenigstens keine Minipli-Frisur (Link) hatte, wußte auch nicht so recht. Er sagte etwas von "besser elf Minuten zu spät, als elf Minuten zu früh" und trollte sich.
Die Dame atmete schwer und mopperte vor sich hin.
Da ich weiterlesen wollte, entschloß ich mich, einzugreifen.
Ich drehte mich um.
"Das sind doch alles Klagen auf höchsten Niveau! In Indien hätten Sie drei Tage auf den Zug gewartet und müßten jetzt auf dem Dach mitfahren", sagte ich.
Die Frau überraschte mich mit ihrer Reaktion: sie lachte.
Später erzählte sie mir noch, dass in Indien vor dem Neujahrsfest Pampers-Windeln knapp würden. Das läge daran, dass alle auswärts wohnenden Inder mit den diversen Bummelbahnen wieder zu ihren Familien heimführen. Die Züge seien dann dermaßen überfüllt, dass schon der bloße Gedanke, während der mehrtägigen Reise eine Toilette aufzusuchen, absolut utopisch sei.
Bäh.
Also: Wegen 11 Minuten machen wir uns nicht ins Hemd, oder?

Bookmark and Share

Freitag, 13. November 2009

Bürogeplänkel 10 - Still ill


Foto1163
Originally uploaded by kellerabteil
Das Büro, in dem ich arbeite, unterteilt sich in sechs sogenannte "Pools", die mit durchschnittlich 5,33 KollegInnen besetzt sind.
Ich sitze nämlich den lieben, langen Tag am Pool.
Nun, wenn es jemals einen Euphemismus, ein Schönfärbewort gegeben hat, dann dieses "Pool". Das hört sich nämlich deutlich traumhafter an, als es ist. Braun werde ich hier nämlich nicht! Im Gegenteil: eher grau. Meine Haare sind in bald 10 Jahren schon fast völlig entfärbt!

Wir schreiben heute den 13. November und das Keuchen, Schniefen und Husten der Erkältungszeit strebt gerade einem neuen Höhepunkt des Auswurfs entgegen. Immer wieder "bellt" es irgendwo (ein Nieser oder Huster), so dass man am Telefon ständig nachfragen muß. Eine Kollegin benötigt zur Beseitigung ihres nasalen Problems vier Minuten und drei Taschentücher. Sie hört sich an wie eine Kaffeemaschine: *schnaub-schnaub, röchel, pfffft-pffft, schnaub-schnaub*. Eine andere Kollegin (vom "Nachbarpool") würgt überaus performant faustgroße Klumpen Sputum hervor, hustet und röchelt dabei wie ein asthmatischer Dobermann.

Es ist wie immer: Die, die wirklich krank sind, schleppen sich auch noch mit Fieberhalluzinationen ins Büro, sie betätigen sich als Multiplikatoren, um ihre Bakterien und Viren erfolgreich unters Volk zu bringen. Und die, die freizeittechnisch schon mal ganz gerne "kreativ kränkeln", die sind sowieso bereits seit Mittwoch krankgeschrieben.

Bookmark and Share

Donnerstag, 12. November 2009

Heimat 6/History 4 - Herr Kielbasa (1976)


its done
Originally uploaded by motograf
Anno 1976 wechselte ich innerhalb meiner Heimatstadt Radevormwald von der "Gemeinschafts-Grundschule Stadt" zur "Lindenbaumschule". Der Wechsel hatte mit einem organisatorischen Winkelzug meiner Grundschullehrerin Frau Hübner zu tun. In der "Lindenbaumschule" wehte plötzlich ein ganz, ganz anderer Wind, konkret: Der Konrektor, Herr Kielbasa, ein seltsam wurstiger Mann, rannte nämlich ausschließlich mit einer Zigarre zwischen den Wulstlippen durch das Gebäude.
Heute käme er dafür wahrscheinlich nach Guantanamo oder zumindest in einen Hochsicherheitsknast und die einmalige Außerkraftsetzung des Art. 102 des Grundgesetzes (Abschaffung der Todesstrafe) wäre zumindest ein paar Monate lang in allen Medien heiß in der Diskussion. 1976 aber war das voll OK und der Herr Kielbasa, der wie eine Dampflok ständig dichten, beißenden Qualm hinter sich herzog und die Grundschule waren untrennbar miteinander verbunden.

Jetzt bin ich wirklich rein zufällig darüber gestolpert: "a kielbasa" bedeutet auf amerikanischem Englisch "a smoked sausage of Polish origin (Link)" = "eine Räucherwurst polnischer Herkunft" - das passt sowas von perfekt!

Bookmark and Share

Mittwoch, 11. November 2009

Heimat 5/History 3 - "Dort oben leuchten die Sterne, da unten leuchten wir!" (1973)


Martinszug Buxheim
Originally uploaded by Bux
Anno 1973, ich war 6, bin ich mit Mama zum Martinszug gegangen.
Tatsächlich war ich mit meiner im Kindergarten gebastelten, vage kubistischen Laterne in etwa so hoch wie ein Erwachsener. Die Laterne war aus schwarzem Karton, aus dem ich schiefe Rauten und unregelmäßige Vielecke herausgeschnitten hatte, hinter die ich mit Klebstoff verklebtes Transparentpapier geklebt hatte. In der Laterne glomm ein Fahrradbirnchen an einem langen Kabel, das bei jedem Schritt herumpendelte und im Laterneninneren irrlichtete. Es waren geburtenstarke Jahrgänge, die Straße wimmelte, war schwarz von Gören und ihren Eltern. Flankiert wurde das Ganze von Fackelträgern der Freiwilligen Feuerwehren. Blechbläser begannen feierlich zu spielen. Es wurden die einschlägigen Lieder gesungen:
Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin
ritt durch Schnee und Wind,
sein Roß das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut:
sein Mantel deckt' ihn warm und gut.
Als Höhepunkt, kurz vor Versagen der langgezogenen Stabbatterie im verchromten, längsgeriffelten Griff, trafen sich die diversen Martinszüge auf dem Kirmesplatz. Dort, hoch zu Ross, endlich - Sankt Martin himself!
Doch ach!
Der so genannte Sankt Martin war in Wirklichkeit ein reitendes, etwa 16jähriges Mädchen vom Reithof Pieper!
Ich bin sicherlich nicht das einzige Kind, das an diesem Abend traumatisiert nach hause gekommen ist!

Vergleichbar ist das vielleicht nur, wenn in einem modernen, radikalfeministischen Haushalt des Dritten Jahrtausends am 06.12. die Weihnachtsfrau aufscheint - ohne die phallischen Insignien Rute und Sack, dafür mit einer großen Muschel voller Geschenke.



Sonntag, 8. November 2009

Kaputtrepariert

Die X-Men-Fähigkeit meines Kumpels B. ist, Computern das Leben schwer zu machen. Er hat eine Art negatives Feld für jede Technologie, die höherwertiger ist als der Vergaser seiner Güllepumpe. Dieses Feld, nennen wir es K.O.-Feld, sorgte z.B. dafür, dass WLAN in seiner Wohnung absolut nicht möglich ist. Keiner der herbeigerufenen selbsternannten Spezialisten, echten Netzwerkern oder Schamanen war dazu in der Lage, den Rechner kabellos ins Internet zu bringen. Mulder und Scully vom FBI zogen einen Flunsch ziehend wieder ab.
Jetzt liegen Cat5-Kabel in seiner Wohnung, sie verlaufen diagonal unter den Teppichen.
Sein Rechner, die arme Sau, siecht von dem Tag seiner Erstinstallation vor sich hin, benötigt von Tag zu Tag mehr Zeit zum Hochfahren. Als mitfühlende Vogonenseele habe ich Idiot mich erbarmt und eine "1-Klick-Wartung" bei ihm installiert, um, abgesehen vom User, zumindest das zweit-, drittgrößte etc. Problem anzugehen. Das Programm fand etwa 400 Fehler, die es behob.
Alle glücklich!
Dachte ich.
Mit dem Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, fuhr ich heim.
Mein Telefon schellte bereits, als ich meine Wohnungstür aufschloss.
"Office funktioniert nicht mehr", kam seine Stimme aus dem Telefon. Hätte er mir gesagt, er wäre unheilbar krank, hätte das fröhlicher geklungen.
Wie sich nach endlosem Häckes herausstellte, hatte er vor drei Jahren mit seinem gekauften Rechner zusammen eine 60 Tage-Testversion von Office Professional bekommen, diese hatte aufgrund ungeklärter Fehlerursache bis zum heutigen Tag klaglos ihren Dienst getan.
Meine "Reparatur" hatte das zerstört.
Und ich war schuld!
Klar.
Mittlerweile hat er eine "Home & Student 2007-Version" (die ich kaufen und auch installieren durfte).
Es ist wie immer: Keine gute Tat bleibt ungestraft.

Bookmark and Share

Samstag, 7. November 2009

Sponsoring


ALDI
Originally uploaded by Laura Mary
Da Aldi sich im Zuge seiner Preispolitik gegen Hersteller und Angestellte beim rein auf seine Geldbörse und nicht auf sein Gewissen bedachten Konsumenten immer größerer Beliebtheit erfreut, kann auch das Sponsoring des Supermarktriesen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
I had a dream: Skifahrer, auf deren Skiern „Gletscherkrone Müsli“ steht, Formel 1-Rennwagen, die schier überquellen von „WWUFF Hundesnacks“, „Gut Drei Eichen Koch-Hinterschinken“, „Liptana Schnittlauch/Paprika/Porree“ und „Schnucki Katzentrockenfutter“ oder Radrennfahrer, an deren durchtrainierten Körpern „Brölio Pflanzenöl“ oder „Delikato Sahneheringsfilets“ prangen.
Ich freue mich drauf.

Bookmark and Share

Freitag, 6. November 2009

Lifestyle 23 - Die letzte Bastion

Gestern auf dem Weg zur Arbeit: Noch 250 m bis zur grünen Ampel, noch 200 m. Zwischen der Ampel und mir, ein 2,8-Tonner der Stadtwerke Remscheid, der mit gemütlichen 42 km/h auf die Ampel zutuckerte. 150 m. Herrgott! Langsam wurde ich unruhig, ich war ja nicht zum Genuß der Morgenröte unterwegs!
Stabile 42 km/h, noch 100 m.
50 m.
Die Ampel sprang auf orange um, der Stadtwerke-Karren bog ganz gemütlich rechts ab. Ich stand vor der - natürlich - roten Ampel und haderte mit meinem Schicksal.
Klar haben die Vögel von den Stadtwerken alle Zeit der Welt! Die müssen ja nirgends ankommen! Stadtwerke sind ja quasi die einzigen legitimen Nachfolger des kontemplativen Lebens mittelalterlicher Klöster! Sie sind die letzte Bastion einer Arbeitsweise, für die man selbst bei der Jack Daniel Distillery in Lynchburg, Tennessee (Link) wegen Arbeitsverweigerung rausfliegen würde.
Später habe ich auf der Stadtwerke-Remscheid-Homepage das hier entdeckt: "Wir machen die Bedürfnisse unserer Kunden nach Mobilität und Freizeit zu unserem Anliegen."
Buahahaha!
Echt mal voll gelogen!

Bookmark and Share

Donnerstag, 5. November 2009

Bürogeplänkel 9 - Interessanter Hygiene-Effekt


Biohazard Level 4
Originally uploaded by Simon Strandgaard
In meiner Firma hat man nun an den Toiletten (die wir mit der Nachbarfirma auf dem Flur gemeinsam haben) einen Hand-Desinfektions-Spender in einer Wandhalterung angebracht. Schließlich leben wir alle plötzlich in Seuchenzeiten! Die Vogelgrippe war zwar zugegebenermaßen ein Rohrkrepierer, bei der Schweinegrippe ist noch nicht klar, ob die Impfung nicht mehr Opfer fordern wird, als die Grippe selbst, aber wir sind schon mal hochgradig sensibilisiert! Außerdem kurbelt der Verkauf von allerlei Seuchenschnickschnack die marode Wirtschaft an! Deshalb fordere ich: Chemturion Biogefahr-Anzüge (Bild) für alle - die sind soo cool! Wie bei dem Film Outbreak - Lautlose Killer! Damit könnte ich zu Hause endlich mal meinen Kühlschrank innendrin sauber machen...
Und vielleicht steht ja für 2010 schon die nächste Pandemie in den Startlöchern! Hamster-Herpes vielleicht oder Pinguin-Pocken!

Vorhin habe ich auf jeden Fall einen Herren aus der Nachbarfirma gesehen, wie er sich nach dem Klogang die Hände desinfizierte. Dann betrat ich die Toilette und entdeckte, dass er seine schaumige Pisse im Urinal nicht heruntergespült hatte.
Interessanter Hygiene-Effekt!

Bookmark and Share

Dienstag, 3. November 2009

ru24 Wissen 8: Schwedenrätsel


P3201116
Originally uploaded by Kommissar Zufall
Hinter schwedischen Gardinen aus Schwedenstahl hockt der Schwede an sich, löst Schwedenrätsel und heckt sonst noch so einiges aus.
Die Bezeichnungen "schwedische Gardinen" und "Schwedenrätsel" kommen dem Schweden ebenso spanisch vor, wie den Spaniern die "Spanische Fliege", dem Franzmann "französisch" oder "Pariser". Der Franzmann nannte dereinst den Kakerlak "Deutsche Schabe", der Deutsche nannte sie zu Kaisers Zeiten "Französische Schabe". In den letztgenannten Fällen schiebt der eine dem anderen zu, was peinlich oder verrufen ist. Durchgesetzt hat sich für die Küchenschabe dummerweise die lateinische Bezeichnung "Blatella Germanica". Und schwupps hängt's auf ewig am schäbigen Germanen. In einem hysterisch hygienischen Land sicher ein Griff ins blauwässrige, autosterile Klo. Aber mit Unsterilitäten haben die Schweden ohnehin keine Probleme. Midsommar wird ein bißchen gehopst, dann ist's den Rest des Jahres eh wieder kälter als 7°C.
"Der war noch nie in Schweden", werden jetzt die Kenner sagen.
Stimmt. Aber einige mäkeln ja immer.
"Kommt der jetzt mal zum Thema?"
Jaja!
Die Österreicher haben in ihrer Sprache (eine Art deutsch) beispielsweise die "Schwedenbombe". Diese wird hierzulande mittlerweile politisch korrekt als "Schokoschaumkuss" bezeichnet (formerly known as "Mohrenkopf" bzw. "Negerkuss"). Außerdem gibt's bei den Schweizern noch den "schwedischen Kuss". Das indes ist nichts zum Essen. Jemanden einen "schwedischen Kuss geben" meint, wenn einer seinen Kopf gegen das Haupt seines Nächsten drischt.
Wie immer lustig, die Bergbewohner!
Der Schwede wiederum kennt Deutschland in erster Linie für seine tabulosen Brutalo-Hardcore-Pornos (wirklich, ich habe das nicht getürkt). Hierzulande ahnt man nichts davon, kennt - natürlich nur namentlich (ey, ich schwör'!) - die Schwedenpornos.
Aber das ist ja wie bei der Schabe und dem Franzmann!
Zumindest an das schwedische IKEA-Wording hatte man sich hierzulande schon gewöhnt (Blogbeitrag), außer vielleicht an den babypopofarbenen Sessel "Kimme" zu 19,00 € (Bild). Aber den hat man vernünftigerweise schon wieder aus dem Programm genommen, denn das ging ja gar nicht.
Darauf einen Schwedentrunk!
Pardon!
Um ehrlich zu sein, lieber einen Schwedenbitter.


Bookmark and Share

Montag, 2. November 2009

Automobiles 7 - Ein Stück Deutschland

Päpstlicher als der Papst:
"In Frankreich ist es vorgeschrieben, eine reflektierende Warnweste griffbereit im Handschuhfach zu haben, ansonsten kostet es 90 Euro. Wichtig ist das Lagern der Weste im Auto, denn schon der Weg zum Kofferraum bei einer Panne ohne Weste gilt als Verstoß und würde in Italien 36 Euro oder in Belgien sogar 50 Euro kosten." (Quelle)
Es ist doch schön zu wissen, dass ein Stück Heimat, ein Stück Deutschland in jedem europäischen Land steckt.
Weiter so!


Sonntag, 1. November 2009

Automobiles 6 - The evil King of Off-Road


Nissan Patrol
Originally uploaded by out-o-focus
Vor einigen Wochen ermöglichte mir eine klitzekleine Baustelle in meiner Straße tiefe Einblicke in die menschliche Psyche. Bauarbeiter hatten die Grube in der Fahrbahn mit einer ca. 4 cm dicken Eisenplatte abgedeckt.
Fiat Uno, Baujahr 1995, verbeulte, ungewaschene Rostlaube: ungebremst kawopp-kawopp (hihi! - korrekt!), Ford Mondeo Baujahr 2005, leicht ungewaschen: bremst, überquert das Hindernis mit ca. 15 km/h, fährt dann weiter. Mercedes SEL, Baujahr 2007, Hochglanzpolitur (drei Schichten): der geriatrische Fahrer hält an, reckt seinen Leguanhals in Richtung Fenster, gibt ganz vorsichtig Gas, erst die Vorderhufe, wopp, dann langsam die Hinterhufe, wopp, dann weiter - 15 Sekunden. Bis jetzt galt: um so teurer, desto verkehrsuntauglicher.
Den Vogel schoß der Fahrer eines wirklich, wirklich bulligen Nissan Patrol GR-Jeeps ab (www.nissan.de über das Gefährt: "King of Off-Road"), quasi der zivilen Vorstufe zum Radpanzer: der Wagen hielt an. Rollte ein paar Zentimeter. Hielt wieder an. Das ging so lange, bis die Vorderräder Feindkontakt hatten. Hui. Erstmal pausieren. Das Seitenfenster wurde heruntergekurbelt. Der kleine Mann, der aussah wie Mario von den Mario Bros., Schnauzbartträger, gerade so groß wie ein umgekipptes Schwein, schaute mit dem prüfenden Blicks des Vollprofis aus dem Seitenfenster.
Die riesigen Räder überwanden die böse, böse Kante mit der Rotationsgeschwindigkeit eines Sekundenzeigers. Das Ganze sah aus wie etwas bei "Wetten dass?!", während spannende Herzschlag-Musik die Sekunden eine zweiminütigen Countdowns verpochen ließ. Am Ende war es doch noch geschafft - sogar mit beiden Achsen! Applaus!!! (im Hintergrund düdelt das Geschafft-Jingle)
Salzige Tränen der Freude rannen heiß über meine Wangen, ich stand nämlich dahinter und biß mir die Knöchel blutig, nach dem Motto: dann fahre ich eben ein anderes Mal zur Arbeit!
Warum der kleine Mann einen pervers großen Jeep hat, weiß ich immer noch nicht.
Ich vermute, er transportiert Nitroglyzerin.
So schafft man Paris-Dakar leicht in 12 bis 15 Jahren - aber nur wenn man daran zieht.

Bookmark and Share