Eine Patientin wird ins Princeton-Plainsboro Teaching Hospital eingeliefert. Sie ist komatös, erbricht Daunenfedern und aus ihren Ohren läuft eine blaue Flüssigkeit.
Man jubelt Dr. Gregory House, dem Leiter der Abteilung für Diagnostische Medizin, den Fall unter, indem man ihn zwischen 6 weitere Krankenakten mischt, die allesamt eindeutig 'Mumps' sind.
Sein Team lungert bereits um das Whiteboard herum, als er hereinhumpelt und die Akte in den Raum schleudert. Am Tisch sitzen die zierliche und relativ blonde Dr. Allison Cameron (Immunologin), der afroamerikanische Dr. Eric Foreman (Neurologe) und Dr. Robert Chase (Intensivmedizin), seines Zeichens Weichei und Schleimer.
Man beginnt mittels Differenzialdiagnose, die Krankheitssymptome zu analysieren. House schreibt kryptisches Zeugs auf das Whiteboard.
„Ich tippe auf LDL, MXO oder HKF!“, sagt Allison.
House knurrt.
„Es könnte oder Afrikanische Trypanosomiasis sein oder primäre Amöbenmeningoenzephalitis durch Naegleria fowleri“, sagt Foreman.
„Quatsch! Nur weil Sie Neger sind!“, brüllt House.
„Ich tippe auf Weisswurst-Himpelchen oder Stolze-Schrey-Komatsu-Pennyman!“, meint Chase.
House rollt mit den Augen.
„Testen Sie die Patientin gegen Lupus, Pseudohermaphroditismus, Takayasu-Arteriitis, Autoimmunhämolytische Anämie und Mumps, machen Sie eine CT und einen MRT, geben Sie Breitbant-Antibiotika und 300 mg Clofaziminum, zack-zack!“, bellt House.
„Sie behandeln sie mit Clofaziminum, einem Lepramittel?“, fragt Allison.
„Ja!“, sagt House und wirft eine Vicodin ein.
Trotz der Therapie kommt die Patientin kurz zu Bewusstsein und kann befragt werden. Ihr Zustand scheint sich zu bessern. Sie hat ihr Haus seit 30 Jahren nicht verlassen und ernährt sich ausschließlich von fundamental-christlichen Bioladen-Bringdiensten. Dann fängt eine Maschine neben dem Bett der Kranken wie verrückt an zu piepsen und die Patientin wird auf der Stelle defibrilliert. Danach ist sie wieder ohne Bewusstsein.
„In normales Sinus zurückgeschockt“, sagt ein schwitzender Foreman stolzgeschwellt.
„Das war ihr Handy, nicht das Patienten-Monitoring...“, erkennt Allison.
„Es geht ihr aber schon viel besser!“, sagt Chase, der sich erst mal die Haare wieder schön macht.
House lungert in einer Besenkammer in einem Nebenraum der Leichenhalle herum und schaut eine Krankenhaus-Soap auf einem winzigen Fernseher. Er wirft sich eine Vicodin ein, als seine Chefin Dr. Lisa Cuddy durch den Türspalt lugt. Sie muss ihn stundenlang gesucht haben.
„Was machen Sie da, House?“
„Ich denke nach!“
„Sie drücken sich vor dem Amulanzdienst!“
„Mach ich nicht!“, sagt er mit der Intonation eines Fünfjährigen, glotzt seiner Chefin in den opulenten Ausschnitt.
„Ich habe hier ein Rezept für 250 ml Opiumtinktur...“
„Ich liebe Ambulanzdienst! Geben Sie mir das Rezept!“
„Ich bin keine Idiotin. Nach dem Dienst!“
Cuddy geht, House starrt ihr auf den Hintern.
House behandelt 30 Patienten, acht von Ihnen entfernt er Gegenstände aus dem Rektum und gibt später damit an.
Dann schießt er sich ins Reich der Träume.
Bei der Patientin fallen Leber, Niere, Milz und zwölf Meter Darm aus, die Flüssigkeit, die aus ihren Ohren läuft, verfärbt sich türkis. Man muss nun alle 30 Minuten ihren Magen auspumpen, weil sich immer mehr Daunenfedern bilden. Das Bewusstsein hat sie nicht wiedererlangt.
„Es bringt sie um!“, erkennt Foreman.
„Was?“
„Die Behandlung!“
„Setzen Sie das Clofaziminum ab!“, murrt ein knittriger, zittriger House, ziemlich auf Turkey von dem Opium.
„Es war von Anfang an kein Lepra!“, sagt Foreman.
„Ich weiß. Aber jetzt können wir etwas absetzen, nämlich das Clofaziminum“, erklärt House.
Alle schauen bewundernd.
Krankenhauskantine. Zum Lunch trifft sich House mit seinem besten Freund Dr. James Wilson, dem Leiter der Onkologie, der dringend zum Frisör gehen müsste. Wilson ist ein gutmütiger Trottel und House völlig ausgeliefert. Als Wilson nach einem komplizierten Kreuzverhör durch House versehentlich zugibt, am heutigen Abend sein drittes Date mit einer Frau zu haben, lenkt House Wilson ab, indem er ihm Himbeerpudding auf die Krawatte schmiert und streut Androcor, einen Erektionshemmer, in dessen Latte Macchiato.
An nächsten Tag. Die Patientin muss unters Messer, man entkernt sie großräumig. Während Allison die 15 Kilo Organe den ganzen Tag und die ganze Nacht unter dem Mikroskop beobachtet, Foreman ihr dabei hilft und Chase sich die Haare schön macht, steht House am Bett der Patientin und wirkt unrasiert. Nach und nach tröpfeln seine Helferlein in den Raum und geben zu, außer Gekröse nichts gefunden zu haben.
„Schalten Sie sie in 12 Minuten ab“, sagt House und humpelt aus dem Krankenhaus.
Zweiminütige Zeitlupensequenz zu Klarinettenmusik: Allison, Foreman und Chase schauen total betroffen und streifen sich ihre OP-Mützchen ab.
House verlässt im Dunkeln das Princeton-Plainsboro Teaching Hospital durch den Haupteingang, dort trifft er auf Wilson, der immer noch dringend zum Frisör gehen müsste.
„Na, wie war dein Date?“, fragt House gekonnt harmlos.
„Wir haben gescrabblet“, klagt Wilson.
House grinst hintergründig.
„Was war dein bestes Wort?“
„11 Punkte für GNU.“
House erstarrt, humpelt hektisch zurück zu dem Patientenzimmer.
„Schalten Sie sie wieder ein!“, brüllt er.
Hektisch legt Allison 22 Schalter um.
„Es ist Afrikanische Trypanosomiasis!“
„Wie ... ?“, fragt sie.
„Am Nagel ihres Großen Zehs kann man noch eine Riefe sehen. Ich bin gerade erst dahinter gekommen, ein typischer Gnu-Huf-Abdruck!“
„In Princeton? Bei ihr zu Hause?“
„Ja und? Geben Sie ihr zwei Aspirin plus C intravenös.“
Abschluss-Szene: House und Foreman.
„Afrikanische Trypanosomiasis war meine erste Diagnose!“
House wirft eine Vicodin ein.
„Heul’ doch.“