Montag, 31. August 2009

Lifestyle 10 - Die totale Überraschung


kronkorkenflaschen
Originally uploaded by loop_oh

Niemand kann sagen, ich sei nicht aufgeschlossen. Aber Biermischgetränke gehen nun einmal nicht. Alsterwasser, Diesel, Krefelder, Radler - nee! Oder die Königsdisziplin: Weizenbier mit Bananensaft - herrje, da dreht sich mir schon beim Gedanken daran der Magen um! Ich glaube, in meinem ganzen Leben wäre ich nicht auf diese Mixtur gekommen! Man trinkt doch auch nicht Wurstwasser mit Jim Beam. Doch normalerweise handelt es sich bei diesen "Getränken" um irgend eine Scheußlichkeit aus Kölsch, Pils, Alt, Weizenbier mal Fanta, Cola, Sprite, Mezzo-Mix, Dunkelbier. Hier eine hinreichend vollständige Liste der Unsäglichkeiten: Link. Das Meiste davon verstößt locker gegen die Genfer Konventionen oder gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Um auch im reifen Alter meine Aufgeschlossenheit zu demonstrieren, habe ich zu vorgerückter Stunde in einer Wuppertaler Bar ein Schöfferhofer Kaktusfeige bestellt, ein Mixgetränk aus 50% Schöfferhofer Weizenbier und 50% Kaktus-Feigen-Limo.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Es schmeckt, als hätte jemand richtiges Bier mit Chemie-Limo gepanscht - voll die totale Überraschung!
Was für eine Plempe.

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Samstag, 29. August 2009

Queen Mom 1 - Von den Reichen und Schönen



Originally uploaded by J. Star
Im Februar dieses Jahres bin ich mit meiner Mutter zum Anlaß ihres 80. Geburtstags in Urlaub geflogen. Mein Job bei solchen und ähnlichen Begebenheiten ist der des Sherpas mit eingebauter Gehhilfe. Queen Mom und ihr Sherpa Henning taperten nun am Frankfurter Flughafen hinter einem von mir geschobenen Koffer-Trolley her, unsere Reisegeschwindigkeit lag bei etwa 2,2 km/h, wobei am Flughafen Frankfurt die kürzeste Distanz zwischen der Ankunft mit der Bahn und dem Gate des Abflugs bei ca. 2,7 Gebäudekilometern liegt. Und meine Zusatzaufgabe war es, uns binnen einer 3/4 Stunde da hindurchzuschleusen.
Auf halbem Weg bockte Queen Mom, sie verlangte nach einer Rast. Ich schaute auf die Uhr, blies die Wangen auf. Doch wer wäre ich, mich einer Naturgewalt in den Weg zu stellen?
Ich bin ja nicht einmal Klingone.
Wir rasteten also auf einer Bank.
Hunderte Menschen ratterten mit ihren Trolleys an uns vorbei, hasteten zu ihren Check-Ins, zu ihren Gates, ihren (flughafen-neudeusch) Destinationen entgegen. Sitzend beobachtete ich die anderen Reisenden - ach was: es müssen Travellers gewesen sein! Zuletzt fiel mein Blick auf ein riesiges Werbeplakat mir gegenüber: Jude Laws Konterfei warb für den Herrenduft Dior Homme Sport (Link). Auf dem Bild schaut ein tiefenentspannter Herr Law aus, wie einst der Talentierte Mr Ripley (Link): reich, schön, der König der Welt, zumindest aber der der Côte d'Azur.
Mama kramte derweil in ihrer Handtasche, packte zwei Servietten, zwei hartgekochte Eier und einen Salzstreuer aus.
"Da!", sagte sie und drückte mir mein Ei in die Hand.
Wir aßen unsere sehr hartgekochten Eier.
Derweil blickte ich auf Mr. Law und fragte mich, was um alles in der Welt schief gelaufen war.


Heimflug: (Blogbeitrag)
Mehr "AIDA mit QM": Blogbeiträge


Freitag, 28. August 2009

Wissen 3 - Hyposensibilisierung


sweet
Originally uploaded by oisch
Mein guter Freund E. klagt seit Jahren über Heuschnupfen. Da er zu den Menschen gehört, die Medikamente nur nehmen, wenn man sie ihnen mit einem Betäubungsgewehr über große Distanz in die Venen jagt, leidet er allzeit schnaubend und roten Auges vor sich hin. Dieser, unser Nächster aus der Bibel, dauerte uns. Als ich und meine damalige Freundin C. von der möglicherweise heilenden Wirkung von lokalem Honig erfuhren (Link), also Honig, der aus der unmittelbaren Nähe des Pollenflugopfers gewonnen wird, wurden wir aktiv. In der Nachbarschaft des Freundes gab es an einem der verschieferten Fachwerkhäuser ein honiggelbes Schild: "Hier haust ein Imker", darauf abgebildet war ein aus Strohringen gefertigter Bienenkorb - oldschool, baby.
Der Besuch bei einem echten Imker, war eine skurrile Erfahrung: der Mann trug so etwas wie einen Strahlenschutzanzug, Gummistiefel und Handschuhe, das Gesicht bedeckte eine Imkermaske, aus der dichte Rauchschwaden seiner Imkerpfeife drangen. Es roch verdächtig nach THC (ein beliebtes, psychoaktives Cannabinoid, Link). Möglicherweise verstellte der Mann (?) zusätzlich noch seine Stimme.
Wir erwarben ein Glas Honig zu 4,50 EUR und verschwanden mit wehendem Haar. Bei einer Zeugenaussage hätte ich sagen können, dass der Imker vermutlich männlich und ca. 1,80 m groß war. Eine Biene haben wir nicht gesehen.
Das Honigglas war ein schrundiges Schraubglas mit einem Deckel aus Goldplaste. Das grün-weiße Etikett war überreich beschriftet. Es handelte sich bei diesem Produkt unübersehbar um ECHTEN DEUTSCHEN BIENEN-IMKER-WABEN-SCHLEUDER-HONIG. Ganz so, als könne man hierzulande Honig auch von albanischen Klempnern bekommen, die ihn Ohrenkneifern entrungen haben. Ohrenkneifer, die alles andere als artgerecht in Abflussknien gehalten werden.
Sei's drum.
Wir beschenkten den Freund, dieser bedankte sich mit dem ihm eigenen skeptischen Überschwang.
Einen Monat später fragte ich nach.
Er aß den Honig nicht.
Der vom Aldi (Link) schmeckte ihm besser.

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Dienstag, 25. August 2009

Bürogeplänkel 5 - I wanna see you sweat!


IMG_1428
Originally uploaded by Cpt.Hook
Der Schwager eines Bekannten hat einen Cousin 2. Grades in einem anderen europäischen Land, dieser hat eine Arbeitskollegin, die ihre fünf Kollegen an den wärmsten Tages des Jahres zwingt, im eigenen Saft zu schmoren. Wenn alle Fenster geöffnet seien, bekomme sie nämlich "Zug", somit schließt sie mit dem größtem Selbstverständnis alle Fenster. Genausogut könnte sie ihre Kollegen in Bratschläuche rollen und ihnen ein Brat-Thermometer in eine bestimmte Körperöffnung stopfen. In welche Körperöffnung, überlasse ich der Fantasie des Lesers. ... Genau DIESE Körperöffnung meinte ich, wir verstehen uns! Nun, diese Kollegin sei immer sehr auffällig angezogen, vermutlich habe sie tatsächlich ein modisches Problem mit einer Stola oder einem Halstuch, sodass sie egozentrischerweise von ihren Kollegen verlangt, zu schwitzen - so vermeldet ihr geplagter Kollege.
Fehlt dann nur noch der Kampfer-Aufguss.
Das ist natürlich nicht so schön.
Nun, ich kenne genau das Problem seit über 40 Jahren.
Ein wenig schrieb ich schon darüber in "Kotzebues Werke studieren".
Da meine Mutter nämlich auch bei Windstille oder in geschlossenen Räumen "Zug" bekommt, handelt es sich hier seit jeher um eine der ungeklärten X-Akten.
Ich habe da mal eine Versuchsanordnung vorbereitet: Meine Mutter kommt in eine Hochvakuumkammer, die Luft wird komplett abgesaugt. Bekommt sie dann noch "Zug" (1x nicken), spürt sie wahrscheinlich in Wirklichkeit Teilchenschauer.
Vielleicht ist sie ein Neutrino-Detektor, wundern würde es mich nicht bei ihren diversen Empfindlichkeiten.
Aber eines ist sicher: Sie wird selbst in der Hölle noch ein Halstuch tragen.

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Montag, 24. August 2009

ru24 Wissen 2 - Verhaltensforschung: Männchen


Pan sleep
Originally uploaded by vii_genau
Das Männchen an sich hat gemeinhin den Hang, seine Anschaffungen nach Außenwirkung und nicht nach Bedarf zu machen, was in der Regel zu einer grotesken Überdimensionierung eben dieser Anschaffung führt. Und: Je liquider das Männchen, desto schroffer und auch peinlicher diese Überdimensionierung - bis hin zu einem Audi Q7, um immer und überall 1,5 Parkplätze zu belegen - lieber negativ als gar nicht auffallen. Hauptsache ist also, das Affen-Männchen kann prunken, egal, wie unsinnig das erscheinen mag.
Solches zeigt sich aber nicht nur bei seinen Autos, sondern auch bei seinem Foto-Equipment. So rennen 75% von den Herren, für die eine 120,00 EUR-Knipse gereicht hätte, mit einer digitalen Spiegelreflexkamera (SLR) herum. Das Monsterobjektiv überragt sie in Brusthöhe um die 30 cm, die sie in Hüfthöhe gerne hätten.
Wann immer diese Männchen sich im Urlaub treffen, sei es an der Strandpromenade oder auf dem Spazierweg, schauen sie sich nicht ins Gesicht oder beglotzen das Weibchen des Anderen, sondern ihr Blick scannt die fotografischen Ausrüstungsgegenstände des Entgegenkommenden. Canon, Nikon oder was? Original-Objektiv, Sigma oder Tamron? 'Suppenzoom' oder Festbrennweite? In diesen wenigen Sekunden des Zusammentreffens offenbaren die fast perfekten Pokerfaces nur weniges, doch beide wissen instinktiv: bis zum nächsten Jahr wird aufgerüstet! Mehr Megapixel, Vollformat-Kamera, pervers großes Objektiv!
All das hat wenig mit Fotografie zu tun, was hier stattfindet ist ein Schwanzvergleich der Affen-Männchen.
Da ich gerade pleite bin, habe ich im Urlaub wenigstens immer die große Sonnenblende auf meinem Sigma 55-200mm-Zoom an der SLR gehabt, die brachte immerhin noch einmal 11 cm.

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Freitag, 21. August 2009

Heimat 2/Restaurantkritik 1 - Stadtgraben

Gemeinhin weiß ich "Heimat" nicht allzu sehr zu schätzen. Die grünen Hügel des Bergischen Landes, malerische Fachwerk- und Schieferhäuser mit grünen Schlagläden, Wald, Feld und Flur - ja! Fein, fein! Nur...
Doch ach! Leben pulsiert anderswo...
Nun, es gibt auch lieb gewonnene Highlights...
Heute will ich von einem solchen berichten: dem "Spezialitätenrestaurant Stadtgraben" in 42477 Radevormwald. Es ist im Stadtkern in der Grabenstr. 8 angesiedelt und liefert seit Menschengedenken Balkanküche zu moderaten Preisen. Manchmal glaube ich, dass die Stadt Radevormwald diesem Restaurant die erste urkundliche Erwähnung Anno 1050 verdankt: Man fand ein duftes Balkanrestaurant vor, das Lustigen Bosniak mit Duvecreis feilbot und hat die Siedlung dann einfach drum herum gebaut - logisch.
Soviel zur Geschichte.
Von Außen eher unscheinbar und schmiedeeisern, ist es von innen vor allem eins: eine Zeitreise in die 80er. Brachiales Eichenfurnier-Pseudorustikalmobiliar, gepolsterte Sitzecken, Kunststofftischdecken, Wagenraddeko und unfassbar kolossale Trockenblumenbuketts aus vor Jahrzehnten in Kitschfarben eingefärbten Gräsern lassen das Auge herumirren, bis man an einem der schwarzen Balken hängen bleibt. Das es solche Läden noch gibt! Wenn man reserviert oder einfach Glück hat, bekommt man sogar einen Sitzplatz, hat die Gelegenheit, die Lokalität weiter sinnlich zu erfassen, zu begreifen.
Wenn man über das bucklige Kleinstadtpublikum hinwegsieht, schneidet einem dafür die dort gespielte Musik in die Trommelfelle wie ein Teppichmesser. Was der seit mindestens Ende der 80er in die Wand eingemauerte Cassettenrecorder auf Auto-Reverse spielt, kann nur eine Best of "Die Flippers" von 1989 sein. Es werden Hits feil geboten wie: Nur mit Dir allein (1970), Komm auf meine Insel (1974), Die rote Sonne von Barbados (1986), Nur wer die Sehnsucht kennt (1986), Malaika (1987) und Arrivederci, Ciao Amor (1988). Bevor man wahnsinnig wird, läßt der gute Duft der Balkanküche den Magen knurren, schnell erinnert man sich an den Grund des Besuchs!
Ein eher kleiner, einsilbiger Mann, das runde Gesicht hat einen slawischen Einschlag, materialisiert sich neben dem Tisch, meinen Recherchen zufolge muss das Herr Radomir Gutic sein. Er trägt schwarze Hosen und Weste, dazu ein weißes Hemd, die glatten, dunklen Haare sind gescheitelt. Vor 30 Jahren sah er schon genau so aus, ein Phänomen! Er kaut einige Laute hervor, die man der Erfahrung nach als Frage nach Getränken interpretieren kann, man bestellt folglich etwas zu trinken, erhält dafür ein freundliches und gedehntes Knurren als Antwort. Nach dem Abgang der Bedienung hat man Zeit die Vollplastik-Karte zu studieren: sie birgt keinerlei Überraschungen. Chevapchichi, Leber, Steak, Reis, Pommes, Salat - nun, Balkanküche eben. Überrascht hätte mich indes Ente mit acht Kostbarkeiten.
Die Getränke kommen, die im Folgenden hervorgebrachten Laute kann man getrost als Frage zur Essensbestellung interpretieren. Mit Bärbel, mit der ich jahrein, jahraus den Laden besucht habe, gab's keine Abweichung von der Regel: Sie bestellte die Chavapchichi, ich die Balkanleber.
Vor dem Essen erscheint ein Salatteller. Der ist seit Bestehen der Trockenblumendeko identisch mit allen je servierten Salattellern: ein etwas konfuses Geshredder aus Möhren, Gurke, Rote Beete usw., ertränkt mit einer völlig unzeitgemäßen Cocktailsauße Anno 1989. Aber irgendwie ist es OK.
Kurzum, flott, flott, erscheint das Hauptgericht: prachtvoll gefüllte Teller - man wird nicht Hungers leiden müssen und auch für den Cholesterinspiegel ist mehr als gesorgt! Nun kann der Fuchs mit der Begleitung noch ein oder zwei Chevapchichi gegen ein Stück Leber tauschen und schon hat jeder Esser einen Balkanteller!
Wenn man alles vertilgt hat, stellt man fest: Es war wunderbar! Wohlig lässt man sich zurücksinken. Bei den Weight Watchers hieße das jetzt: "Der Kandidat hat 99 Punkte!"
Beim Zahlen stellt man fest: Es ist auch in 2009 noch möglich, dass zwei Personen für unter 30,00 EUR aus essen gehen können!
Verläßt man dann das "Spezialitätenrestaurant Stadtgraben" wieder in Richtung Realität, trifft einen die Moderne wie ein Schock.

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ru24 Wissen 1 - Kondome mit Himbeergeschmack

Dank eines Artikels auf Spiegel-Online weiß ich jetzt Folgendes: "Das Zentrum unserer Milchstraße schmeckt nach Himbeere".
"Hmmmh, super! Lecker!", rufen jetzt alle kleinen Geister aufgeregt.
Grrr!
Jetzt mal in echt: Dass auf Wissenschaftsseiten für Himpelchen & Pimpelchen nur Wissen kolportiert wird, das sie mit ihrer begrenzten Weltsicht auch begreifen können, ist schon klar. Aber wohin soll ich jetzt mit dieser nutzlosesten aller nutzlosen Informationen? Ich werde sie bis an mein Lebensende behalten, auch wenn sie meiner Lebenswirklichkeit so weit entrückt ist wie Darth Vaders Pornosammlung! Jetzt kann ich also, wenn ich mal nicht einschlafen kann, herumspinnen, was es dort in der Unendlichkeit vielleicht alles Himbeeriges geben könnte, zum Beispiel:

1) 97,4 Trilliarden Kondome mit Himbeergeschmack,
2) ein gefrorener Würfel Berliner Weisse Himbeer mit einer Kantenlänge von 1.666 astronomischen Einheiten,
3) ein halbkugelförmiger Himbeerwackelpudding mit einem Durchmesser von 3,1415 Lichtsekunden,
4) Eine zwei Lichtminuten lange Wurst Blendi-Zahncreme,
usw.

Was für ein Quatsch!
Ich war so frei, mal eine interssante Liste von Informationen aufzustellen, die mich als Mensch nicht nur selbst betreffen, also Teil meiner eigenen Lebenswirklichkeit sind, sondern, wenn ich sie nie mehr vergesse, sie mich tatsächlich auch bereichern.
Also: Wenn euch der Sinn nach solchem steht:

  • "Das einzige Organ des menschlichen Körpers, dessen Steuerung direkt unserem eigenen Willen unterliegt, ist der Bewegungsapparat." (Quelle)
  • "Der einzige Teil des menschlichen Körpers, der keine Blutversorgung hat, ist die Hornhaut des Auges. Sie nimmt ihren Sauerstoff direkt aus der Luft auf." (Quelle)
  • "Insulin ... ist ... das einzige Hormon des menschlichen Körpers, welches Körperfett aufbaut und dafür sorgt, dass das Fett in den Depots bleibt." (Quelle)
  • "Das Kiefergelenk ist das einzige Gelenk des menschlichen Körpers, das aufgrund seiner besonderen Konstruktion nicht nur eine Scharnierbewegung ausführt, sondern es kann sich seitwärts, nach vorne und nach hinten bewegen." (Quelle)
  • "Die Klitoris ... ist das einzige Organ des menschlichen Körpers, das ausschließlich der Lust dient." (Quelle)
  • "Der [Fingermuskel] musculus lumbicalis ist der einzige Muskel des menschlichen Körpers, der beidseitig in einer Sehne endet." (Quelle)
  • "Das menschliche Ohr ist das einzige Organ des menschlichen Körpers, das keine Schlafphase zeigt." (Quelle)
  • "Die Schilddrüse ist das einzige Organ des menschlichen Körpers, das sein Hormon auf Vorrat produzieren kann." (Quelle)
  • "Die Zunge ist ...der einzige Muskel des [menschlichen] Körpers, der nur an einem Ende befestigt ist." (Quelle)
  • "Das Zungenbein ist der einzige Knochen des menschlichen Körpers, der nicht durch synoviale Gelenke oder Nähte mit Nachbarknochen verbunden ist." (Quelle)


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Donnerstag, 20. August 2009

3 x 7


Ball in the air.
Originally uploaded by deskounlmtd.net
Im Urlaub mit Freunden und Kindern ergab es sich, dass "Onkel Henning" mit den beiden Recken (9 und 13) auch mal alleine war. Ich rekelte mich in den Liegestuhl, las mein Buch und genoß das süße Leben, die Jungs spielten Ball. Ich gähnte, kratzte mich am Bauch, lächelte unbestimmt. Dieser paradiesische Zustand dauerte ganze drei Minuten an. Dann gab es natürlich Geschrei: "WÄÄÄH!"
Tom: "Henning, der Robin hat mich geschlagen!"
Henning: "Hallo?"
Robin: "Ja, klar, weil du mir den Ball weggenommen hast!"
Henning: "Hallo!?"
Tom: "Ja, weil das mein Ball ist!"
Henning: "Herrgott! Kommt! Mal! Her!", pfiff ich die Brut herbei, ich stand auf, die Knaben scharwenzelten heran, offenbar gespannt, wie ich mit der Situation umgehen würde.
"So!", sagte ich.
Ein Paar sehr grüner und ein Paar sehr blauer Augen blickten mich erwartungsvoll von unten an.
"Leute! Wir sind doch schon alle drei mal sieben!", begann ich.
Die zwei blinzelten bar jeden Verständnisses.
Moment...
"Äh. Zwei mal sieben!", versuchte ich es.
Das Blinzeln blieb.
Verdammt!
"Also gut. Wir sind doch alle schon ein mal sieben!", sagte ich matt. Die Aussage war nun bar jeden Sinns. Die Jungs wussten damit auch nicht so recht etwas anzufangen und trollten sich ratlos, der Streit war vergessen. Ich ließ mich wieder in den Liegestuhl plumpsen.
Geht doch.

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Mittwoch, 19. August 2009

Lifestyle 8 - Das Brötchen des Klingonen

Es war so um 1984, da erzählte mir der Freund eines Freundes folgende Geschichte: Er fuhr mit dem Bus zur Berufsschule, packte sein Mortadella-Brot aus und mampfte stumpf vor sich hin. Die mit im Bus fahrenden Metzgerlehrlinge schrien angewidert: "Äääh, Böse-Augen-Wurst!!!" Erst nach einer Weile rückten sie damit heraus, dass man bei der Herstellung die Mortadella-Masse schnittfest mache, indem man so lange Schweineaugen zur rosafarbenen Pampe in den Häcksler hinzugebe, bis die Gelatinemenge stimme.
Bei allen, die diese Geschichte jemals gehört haben, ging der Beliebtheitsgrad von Mortadella schon immer gegen Null.
Außer bei einem.
Denn mein Kumpel Bernd mag es nun einmal deftig. Bereits auf seinem Frühstücksbrötchen tummeln sich Wurst- und Fleischwaren aus dem feuchten Traum eines Klingonen: Hausmacher Schweinskopfsülze, Zungenwurst, Thüringer Schwartenwurst, Alsfelder grober Blutmagen, brockige Leber-, Rotwurst oder Presskopf im Glas. Der Zusatz "Hausmacher" oder "Großmutters" darf eigentlich nie fehlen. Gerne auch "Großmutter's", in der Schreibweise für Doofe. Diese allzu traditionellen Produkte sehen schon so aus, als enthielten sie nicht gerade Filet. Manche sehen sogar so aus, als seien sie speziell aus grob geschroteten Roswell-Aliens hergestellt worden. Ach so, das war die Hausmacher Pansenwurst mit Kümmel.
Bernd packt dann - völlig unbeeindruckt von der Tageszeit - noch Zwiebeln und Salz & Pfeffer drauf.
Hier einige dieser Leckereien en detail (Link):
"Man unterscheidet:
Weißer Presssack, der in Konsistenz und Zubereitung der Schweinskopfsülze ähnelt.
Roter (auch: Schwarzer) Presssack, der seine rote Farbe durch die Verwendung von Schweineblut (vgl. Blutwurst) erhält. Eine Variante des Roten Pressacks entsteht durch die Verwendung von Rinderzunge an Stelle von Schweinefleisch.
Presssack Hausmacher Art, sehr ähnlich dem weißen Presssack, enthält jedoch kein Pökelsalz. Die rote Farbe der Fleischstücke bleibt deshalb nicht erhalten und der Presssack erhält eine graue Färbung. Meist wird für einen leicht säuerlichen Geschmack auch Essig beigemengt.
"
Hmm. Lecker!
Nun ja, man kann beim Frühstück ja auch woanders hinsehen als auf das Brötchen des Klingonen.

ru24 Lesetipp: "Emil Reimers: Sülzen, Aspik, Gelees. Viele Rezepte für ein interessantes Gebiet der Kochkunst. Heyne, München 1974, (Heyne-Bücher 4184, Praktische Reihe)"

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Dienstag, 18. August 2009

Familie 7 - Jagd im dritten Jahrtausend 1

Was hat er nicht alles überstanden, der einstige Mammutjäger! Von der Steinzeit bis zu den Eisenstürmen des WK II war es ein langer Weg, all das hat er überlebt. Er hat seine Gene weitergetragen, von Generation zu Generation.
Und nun das!
Degradiert zum Chauffeur und Einkaufswagenschubser sieht man den einst so stolzen Jäger und Ernährer seiner Sippe mit starrem Blick und angewiderter Miene einen Drahtkorb auf Rädern durch eine neonbeleuchtete Ödnis fahren, immer dem Weibchen, der Sammlerin hinterher. Die Jagd ist dem einstigen Jäger lange schon entrissen worden. Seine Hände verkrampfen sich an der Querstange des Wagens, unbewusst ahnt er: Nur Feiglinge tragen ihren Speer horizontal vor sich!
Die Sammlerin hingegen ist in ihrem Element, in einem Zeitalter, da auch Hirsch, Wildschwein und Strauß sammelbar geworden sind - man muss sie nur aus den Regalen und Truhen pflücken. Der einstige Waidmann, verweichlicht und unbewaffnet, spürt eine ohnmächtige Wut in sich, kann sich indes nicht artikulieren. Seine Gefährtin allerdings, Spezialistin auf diesem Gebiet, artikuliert in einer Tour, fragt, ob er lieber Tee- oder Leberwurst haben möchte, wie ihm eigentlich der Rotschimmelkäse geschmeckt hat und ob der Senf nun eigentlich alle ist oder was denn gestern Abend mit Thorsten am Telefon gewesen sei, er habe so komisch geklungen. Zwischendurch trifft die Sammlerin ehemalige Nachbarinnen, Schulkameradinnen und Freundinnen, mit denen sie angeregt plauscht, derweil die Lebenszeit des Mammutjägers unwiderruflich verrinnt, seine Kiefer sind verkrampft, alle Antworten ein Maulen.
Viele der ehemaligen Jäger bleiben direkt im Auto sitzen, rauchen, ihr Blick geht in eine undeutbare Ferne.
Ich habe mich immer gefragt, was die da machen.
Ich glaube, im Geiste umschließen ihre Hände ihre Waffe, mit angehaltenem Atem kauern sie im dichten Unterholz, der Wind steht günstig, dem prachtvollen Hirsch zuckt das Fell, dennoch macht das Tier noch weitere Schritte auf die ihm gestellte Falle zu, dann ...
*Klopf, klopf*
"Machst du bitte den Kofferraum auf? Wir müssen gleich auch noch zum Aldi wegen der Brechbohnen."


Siehe auch "Jagd im dritten Jahrtausend 2" (Blogbeitrag).