Agnostiker
Man weiß nicht, ob es einen Gott (oder diverse Götter) gibt und kann das aufgrund der Datenlage weder mit "ja", "nein" oder "vielleicht" beantworten.
Atheisten
Sie sind der Meinung, dass die Welt problemlos ohne mystische, höhere Wesen auskommt, zumal man sich physikalische Ereignisse wie Wetterphänomene heutzutage prima selber erklären kann. Wenn man stirbt, ist man tot.
Buddhisten
"
Buddha stellte klar, dass er die Lehre nicht aufgrund göttlicher Offenbarung erhalten, sondern vielmehr durch Meditation gewonnen habe. Diese Erkenntnis sei jedem zugänglich, der seiner Lehre und Methodik folge. Er warnte vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob die Selbstverantwortung des Menschen hervor. Er verwies auch auf die Vergeblichkeit von Bemühungen, die Welt mit Hilfe von Begriffen und Sprache zu erfassen, und mahnte gegenüber dem geschriebenen Wort oder feststehenden Lehren eine Skepsis an, die in anderen Religionen in dieser Radikalität kaum anzutreffen ist." (vgl.
hier)
Grundgütiger! Das klingt ja schon fast zu vernünftig!
Menschen, die fest im Glauben sind, lesen bitte woanders weiter, danke.
Christen
Nachdem der zürnende Gott des Alten Testaments hinreichend gewütet hatte -- von der Atomisierung ganzer Städte bis hin zur Ausmerzung von 99,99% aller Lebensformen weltweit, gebärdet er sich in Zeiten des Neuen Testaments überraschend gütig -- Kinder verändern ihre Eltern. Sohn Jesus ist ein mit Superfähigkeiten ausgestatteter Halbgott nach antikem griechischem Vorbild. Der bringt mit seiner gewaltfreien Art in Gandhi-Manier die römische Obrigkeit auf die Palme, wird letztendlich verraten, geschunden und gekreuzigt, ohne seine Superkräfte noch einmal einzusetzen. Dank grandioser PR wird aus dieser schroffen 12:0-Niederlage der größte Sieg überhaupt konstruiert. Das war die Stunde Null aller zukünftigen PR-Aktionen überhaupt.
Hinduismus
Vishnu, Washnu, Röngeldöngel. Glöckchenklingeln und Gedöns. Die Einen so, die Anderen so. Vegetarier, Heilige Kühe und Karma. Es ist kompliziert. Für Interessierte:
hier.
Judentum
Christentum und Islam haben ihren Ursprung im Judentum. Die älteste monotheistische Religion hat ein Riesen-Feature: das Judentum missioniert nicht und eine Konversion zur jüdischen Religion ist nur mit viel Hickhack möglich. Ultraorthodoxe Juden machen 9% der Bevölkerung Israels aus. Ca. 70% der Männer gehen "
keiner Arbeit nach, sondern verbringen ihre Zeit ausschließlich in religiösen Lehranstalten mit dem Studium religiöser Schriften." (
Quelle) Viele der Familien leben von Stütze. Der Ernährerjob und die Erziehung der riesigen Kinderschar einer ultraorthodoxen Familie bleibt komplett an der Ehefrau hängen, während der Schriftgelehrte des Hauses auch mal ein halbes Leben mit der Interpretation eines antiken, 6.000 Jahre alten Kommas herumbringt. Läuft!
Neben den optisch auffälligen UO gibt es auch Konservative, Liberale und Reformisten.
Mormonen
Das Buch Mormon ist eine Fortsetzung der Bibel, Es beschreibt die Besiedlung Nordamerikas durch Teile der verlorenen Stämme Israels. Hier gab es z.B. die gottestreuen Nephiten, die von Christus direkt nach seiner Auferstehung in Amerika besucht wurden, um aus erster Hand hart evangelisiert zu werden. Die schurkischen Lamaniten allerdings haben im 5. Jahrhundert die Nephiten vernichtet und dafür von Gott die „rote Karte“ bekommen. Fürderhin mussten die Schufte mit dunkler Hautfarbe leben – aus ihnen wurden die Indianer. Der letzte der Nephiten war der Prophet Moroni. Er schrieb diese Geschichte praktischerweise in einer nur von ihm lesbaren Schrift auf Goldplatten nieder. 1823 ist dem Religionsbegründer Joseph Smith jr. jener Prophet im Staate New York als Engel erschienen, wo er dem Mann Hinweise über den Verbleib der Platten gab. Smith fand die Platten nach vierjähriger Suche (so doll werden die Hinweise nicht gewesen sein) und übersetzte sie mit Hilfe der Sehersteine Urim und Thummim ins Englische. Leider musste er die Platten an den Engel zurückgeben. Im Laufe seines Lebens hatte Smith zudem 133 Offenbarungen, darunter Anordnungen über die Mehrfachehe und die Taufe Verstorbener. (vgl.
hier)
Moslems
Als deftiges Kontrastprogramm zum gewaltfreien Jesus marschierte im Jahre 630 n.Chr. Heiland & Haudegen Mohammed mit einer 10.000 Mann starken Armee gen Mekka. Ein eigens dazu abgestellter Bannerträger trug ihm das Kriegsbanner voraus. Rockt!
Dass Frauen laut Koran "
außerhalb des Hauses einen Teil ihre Gewandes auf dem Kopf tragen sollen", nehmen viele moslemische Gesellschaften als Anlaß, ihre Frauen nur auszustaffiert wie Kosmonauten aus dem Haus zu lassen. Heutzutage ist der Islam im Grunde genauso gefährlich oder ungefährlich wie das Juden- oder Christentum, was auch daran liegen mag, dass sich die diversen Glaubensrichtungen Sunniten/Schiiten in etwa so grün sind wie Protestanten und Katholiken zu Zeiten Martin Luthers -- und das bereits seit dem Tod des Propheten vor rund 1.500 Jahren, da dieser kein Testament hinterließ.
Übrigens: Der IS hat mit dem Islam so viel zu tun wie die CSU mit dem Christentum.
Scientology
Die vom gescheiterten Science-Fiction-Autor L. Ron Hubbard ("
Battlefield Earth") straff hierarchisch aufgebaute, turbokapitalistische Organisation ist ein gutes Beispiel dafür, dass man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit Geld alles erreichen kann, sogar als religiöse Minderheit anerkannt zu werden. Hindernisse jedweder Art sind immer nur temporär, Gegner der Sekte werden einfach mit einer ganzen Flotte von Anwälten in einem super-asymmetrischen juristischen Zermürbungskrieg schlicht weggebombt. Für die Finanzierung des Molochs plündert man die Mitglieder aus, treibt diese dazu gezielt in die Überschuldung. (
Mehr dazu). Läuft!
Wicca
Wem die Weltreligionen noch nicht genügend Hokuspokus & Kokolores bieten, für den ist vielleicht eine der Bewegungen des Neopaganismus das Richtige: Wicca -- eine bunte Mischung aus Mysterienreligion, Misteln & Menstruationsblut! (
Mehr dazu)
Zeugen Jehovas
Wer immer schon seine Lebensfreizeit damit verbringen wollte, im Doppelpack mit einer Krampe wie Pik Sieben in zugigen Einkaufsstraßen herumzustehen oder wahllos bei Leuten zu klingeln und ihnen kitschige Traktate zu überreichen, der ist bei den Zeugen Jehovas sowas von goldrichtig! Geburtstage werden nicht gefeiert, Weihnachten auch nicht. Das Sektenmitglied, welches irgendwann im Leben mal auf den Trichter kommen sollte, dass das Dasein ohne Spießer-Sekte theoretisch ganz schön knorke sein könnte, der erfährt auf die harte Tour, wie es ist, plötzlich ohne einen einzigen Sozialkontakt dazustehen, denn die "Zeugen" praktizieren dann harten Liebesentzug. Irgendwann ist man deshalb vielleicht so dermaßen verzweifelt, dass man ggf. sogar die beiden Doppelkrampen in der zugigen Einkaufsstraße anspricht. Läuft!