bit.ly/cu0PcB |
Jippi!
Vor Ort sah das so aus: Im großen Hörsaal des CERN dozierte Joe Incandela, der Sprecher eines Higgs-Teilchen-Suchteams, langatmig über "vorläufige Messergebnisse", Messgenauigkeiten und das "Ausschließen möglicher Fehler" (für den Fall, dass mal wieder ein Kabel irgendwo nicht richtig eingesteckt war, siehe "überlichtschnelle Neutrinos", Link). Die anwesenden Forscher-Koryphäen, unter ihnen der 83-jährige Higgs himself (Link), machten einen gespannten und aufmerksamen Eindruck, in Wirklichkeit hatten sie sich Augen auf die Nerd-Brillen gemalt und dösten. Dann aber ließ Incandela die Bombe platzen:
"Wir haben ein neues Teilchen mit einer Masse von 125,3 +/- 0,6 Gigaelektronenvolt entdeckt, und zwar mit einer Sicherheit von 4,9 Sigma."Als der Dozent dann auch noch in seine Jackettjacke griff und das Teilchen herausholte, kam richtig Stimmung in die Bude. Das vorläufig "Higgs-Boson" genannte Ding sieht aus wie ein kleiner, etwas knautschiger Wutball, ist farblich irgendwo zwischen "Lachs" und "Flamingo" einzuordnen und riecht leicht nach Babypuder. Incandela gab das Teilchen herum, jeder durfte es mal anfassen.
Danach sah es etwas speckig und mitgenommen aus.
"Und wascht euch alle die Hände, ihr Vögel!", brüllte Incandela fröhlich in die Menge. Viele der Anwesenden rochen an ihren Fingern.
Man darf gespannt sein.
Mehr dazu: (Link), (Podcast)