Mittwoch, 28. Dezember 2011

Die zwischen-den-Tagen-Zeit

http://bit.ly/tapoPj
Am 17.12.2011 starb der Geliebte Führer und große General Kim Jong-il, Held der Arbeit, Namenspate einer Knollenbegonie - der Kimjongilia. Anlässlich seines Todes wurde in Nordkorea eine 11-tägige Staatstrauer angeordnet, während der auch die Geschäfte geschlossen zu bleiben hatten. Machte aber nix, es gab ja eh nichts zu kaufen in nordkoreanischen Geschäften. Außerdem hatte der Nordkoreaner an sich nun mehr Zeit, als angemessenes Zeichen der großen Trauer, schluchzend, sabbernd und auf allen Vieren durch die Straßen Pjöngjangs zu kriechen. Ob die 200.000 armen Schweine in den Straflagern auch vor Trauer vergangen sind, ist anzuzweifeln.
Hoffentlich hatten die den Glassarg des Geliebten Führers transportierenden Staatskarossen im kapitalistischen Ausland gute Reifen besorgt, da der Trauerzug zur letzten Ruhestätte schließlich auf einem Fluss aus Tränen stattfand.
Fünf Tipps gegen Aquaplaning gibt es hier.

Aber auch ich schleppe mich durch die tristen Tage, wanke aus dem Bett ins Bad, krieche in mein Auto und fahre auf spärlich befahrenen Autobahnen zur Arbeit. Dann parke ich auf einem fast leeren Parkplatz und hocke in einem kaum bevölkerten Büro, in dem mal absolut tote Hose ist.
Wer früher gehen kann, verschwindet lautlos mit einem matten, fast entschuldigenden Lächeln.
Die Zurückgebliebenen schauen ständig auf ihre Uhren, seufzen und fressen Weihnachtsplätzchen, die irgendein Kollege im Büro verfüttert.
Die zwischen-den-Tagen-Zeit.

Falls von mir nichts mehr kommt dieses Jahr (wg. "Mattigkeit"): Guten Rutsch!