Montag, 31. Mai 2010

Bürogeplänkel 21: Kommen und Gehen


Karriere-Leiter
Originally uploaded by zwei_ef
"Damals" habe ich in der Firma meine Komm-Geh-Zeiten mit einer Stechkarte festgehalten: Man nahm die Stechkarte "Mai 1994" aus dem nummerierten oder nach Nachname sortierten Stechkartenhalter, legte die Karte in die Stechuhr ein, suchte das richtige Datum und machte "Kaschinggg!" Der Stempel sah aus wie der bei einem Fahrkarten-Entwerter für Bus & Bahn. Am Monatsende nach dem letzten "Kaschinggg!" kam die Karte in eine Art Briefkasten und die Buchhaltungstrolle rechneten das dann irgendwann innerhalb der Dekade mal nach.
Die Moderne hielt Einzug.
Heute bin ich das Sorgenkind der Zeiterfassungs-Korrekturfrau.
Der in der Firma angebrachte Zeiterfasser funktioniert berührungslos mit einem Chip, man muss nur noch sagen, ob man erscheint oder geht.
Das ist das Problem.
Hätte das Ding eine Taste I für "EIN" = erscheint bei der Arbeit und eine 0 für "AUS" = geht in die Pause oder nach Hause, dann wäre ja alles gut. Aber nein. Der Hersteller hatte Genies beschäftigt, die die Tasten "Rot" und "Grün" belegt haben.
Also was?
Erscheine ich morgens verpeilt, verpennt und vor allem bissi verspätet bei der Arbeit, dann ist's mir bestimmt nicht Grün zumute. Unwillkürlich drücke ich natürlich auch Rot und dann piepsts etwas anzüglich: "Kommen fehlt".
Ach shit.
Gehe ich abends, mattgepaukt von des Tages Knechtungen, nach Hause, dann ist's mir so leicht ums Herz und ach so grün ist mir der Sinn!
Es grünt so grün, wenn spaniens Blüten blühen!
Drücke ich dann Grün, dann piepst's wieder: "Gehen fehlt".
Ach shit.
Ich habe die Zeiterfassungs-Korrekturfrau angelogen, dass ich farbenblind bin.
Sie glaubt mir nicht.
Ach shit.

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