http://bit.ly/xgp50m (Abb. ähnlich) |
Bernd J. aus S. fragt: "Kann man mit der Steinlaus Fliesen zuschneiden?"
ru24 antwortet: Im Prinzip ja.
Die possierliche Steinlaus (Petrophaga lorioti) ist ein scheuer Nager, der sich von Silicaten (Steinen) ernährt. "Gelegentlich [wird] auch ein Eisenträger nicht verschmäht." Dies wurde erstmalig im Jahre 1976 von Bernhard Grzimek alias Loriot in der Sendereihe "Ein Platz für Tiere" (ARD) einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
"Das geschlechtsreife Männchen [hat] einen Tagesbedarf von etwa 28 Kilogramm Beton und Ziegelsteinen, das Weibchen [verzehrt] in der Schwangerschaft beinahe die doppelte Menge."
"Das geschlechtsreife Männchen [hat] einen Tagesbedarf von etwa 28 Kilogramm Beton und Ziegelsteinen, das Weibchen [verzehrt] in der Schwangerschaft beinahe die doppelte Menge."
Während dieser unbändigen Stein-Schlemmerei kommt es fast unweigerlich auch einmal zum beim Handwerk hochbegehrten "Fliesenschnitt". Petrophaga lorioti indes sieht die Kachel als einen glasierten Imbiss an, quasi als eine tonmineralische Leckerei (vgl. Hallmackenreuther, Hoppenstedt et al.). Eine für das deutsche Handwerk zu nutzende, hochkorrekte Abkantung von keramischen Platten nach DIN kann zuweilen zwischen zwei Bissen des Nagetiers tatsächlich zufällig eintreten. Doch davon, den possierlichen Nager von weiteren Übergriffen gegen die just mustergültig abgekantete Verlegeware abzuhalten, sollte dringend abgeraten werden (vgl. Müller-Lüdenscheid, Dr. Klöbner et al.).
Somit ist ein Fliesenzuschnitt möglich, aber unbefriedigend.
P.S.: Wer auch Fragen an ru24 hat, kann sie gerne in den Kommentaren stellen, ich werde sehen was ich machen kann, sie zu beantworten.