Noch vier (4) Monate bis Weihnachten und ein (1) Monat bis Bundestagswahl – et bleibt einem nix erspart, würde de Mutter jetzt sagen.
Aber wen sollen wir wählen in einem Monat?
CDU wählen. „Die Deutschen“ fühlen sich von Merkel gerade auch zum Thema „Europa“ super repräsentiert (wer the fuck da auch immer befragt wird). Aber welche Europa-Politik wird da eigentlich betrieben? Merkels McKinsey-Berater (die den Laden bereits fast völlig übernommen haben) predigen ihren inhumanen Neo-Liberalismus, dessen Umsetzung in den Krisenländern an den Rändern Europas Merkel dann erzwingt. Das führt dort zu Steuererhöhungen, Senkung der Löhne, Gehälter & Renten und zu Massenentlassungen – das alles bei gleichzeitigem Abbau der Sozialleistungen. Die Reichen bleiben unangetastet, die Mittelschicht blutet aus und die Unterschicht verelendet. Hey! Endlich kämpfen Europäer wieder um ihr nacktes Überleben und leben in Angst – läuft! „Lasst die Griechen kriechen“ geht jetzt wegen des großen Erfolges auf Europa-Tournee.
Komisch, dass viele Bewohner von sog. "Krisenländern" die Deutschen deswegen hassen, wo "wir" doch die "Heilsbringer" sind. Ausblick auf kommende Sensationen: „Les Miserables“ (= die Elenden) ist bald Realität für den Großteil aller Europäer.
"Zig Millionen Deutschen gefällt das" (offenbar).
SPD wählen. Während einer Phase des Abschwungs möchte keine Partei neu an die Regierung kommen, erst recht nicht die SPD – bissi moppern, Ball flachhalten, abwarten & Tee trinken. Erst wenn es wirtschaftlich wieder bergauf geht, dann kann man sich den Aufschwung auf die roten Fähnchen schreiben – Wähler sind schließlich Idioten. Um also auf gar-gar-gar keinen Fall eine regierungsfähige Mehrheit zusammen zu bekommen, hat die SPD den Peer aus der Grabbelkiste geholt. Der spult jetzt mit seinem Kondolenz-Team launig sein Programm ab und ist ungefähr so unwählbar wie Bert aus der Sesamstraße – works as designed!
Für die Wahl 2017 holt sich die Bundes-SPD dann Hannelore Kraft. Die wirkt gegen die hölzerne Merkel wie eine echte, lebendige Person und ist so wählbar wie sonstwas.
Grüne wählen. Gut, dass es die Grünen gegeben hat. In den 80ern bis zur Jahrtausendwende. Im Jahr 2000 konnten sie als Koalitionspartner keine einzige grüne Position beim sog. "Atomkompromiss" durchsetzen und den Atomausstieg hat die Merkel gemacht. Jetzt sind irgendwie alle Parteien grün. So richtig etwas Essentielles will mir zu dem ehemaligen Turnschuh-Verein nicht einfallen.
Vielleicht das hier: Link.
FDP wählen. „Als Privatperson FDP wählen?“ Wie zynisch kann man denn sein? Im Anbetracht des weltweit um sich greifenden, menschenverachtenden, zur Verelendung der Massen führenden Neo-Liberalismus wäre für einen normalen Bürger „die Liberalen wählen“ genau so, als ertränke man im Hotelpool und bestellte während dieses Vorgangs beim Poolboy noch eine Extra-Karaffe Wasser.
Die Linke wählen. Geschwister, zur Sonne, zur Freiheit. Seit dem Rechtsruck der SPD zu einer "Partei der Mitte" (Schröder) warte ich auf eine Alternative zur alten SPD, links von der Mitte. "Das politische Vakuum zwischen der Masse der Bevölkerung und den offiziellen Parteien muß gefüllt werden. Das kann nur eine Partei, welche die sozialen Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung gegen das kapitalistische System verteidigt." (Quelle)
Gegebenenfalls wird es ja noch was, eines Tages.
Piraten wählen. Ja, sie haben Startschwierigkeiten, weil sie den Laden von Anfang an basisdemokratisch aufziehen wollten. Aus diesem Grund sind sie für viele offenbar eine Lachnummer - denkt da bitte nochmal drüber nach. Denn wenn man sich mal die Mühe machen würde, sich das Parteiprogramm der Piraten anzusehen, dann blickt man in goldene Gestade: Link.
Weiter so!
Wie es kommen muss:
"Wichtig ist, was hinten rauskommt" (Dr. Helmut Kohl, CDU): Nach arg unwürdigem Hin und Her kommt es im Winter 2013 zu einer Großen Koalition. Die hölzerne Merkel bekommt Peer Teer als Sidekick – was für ein ALTERNATIVLOS LAUNIGES GESPANN!
Wir können uns alle mal warm anziehen.
Wunderbares Podcast zum Thema Neo-Liberalismus (WDR5):
Der ökonomische Putsch - oder: Was hinter den Finanzkrisen steckt