Posts mit dem Label CDU werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label CDU werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 27. August 2017

ru24 Special: Was wählen zur Bundestagswahl 2017?

photo credit: Christoph Scholz Leute vor z.B. Box und Bundestagswahl - scharf via photopin (license)

Schöner wählen mit ru24.
Ein kleiner Ratgeber.


CDU/CSU
Mutti Merkel tritt total schweren Herzens noch einmal an, macht wie Kohl die 16 Jahre voll, wenn sie wiedergewählt wird, denn wer soll sonst den Karren aus dem Dreck ziehen? Sie hat ja alle infrage kommenden Kandidaten in ihrer Partei weggebissen. Und wer Mutti wählt, bekommt auch Mutti -- inklusive Merkel-Raute. Da ist keinerlei Vision, kein Anpacken der großen Probleme wie Renten und Altersarmut, Überalterung der Gesellschaft. Mutti regiert nicht, sie reagiert, es sei denn, sie sitzt das Problem einfach aus. Oder sie zieht sich raus und überlässt unbequeme Entscheidungen ihrer Partei, damit es bloß nicht an ihr hängen bleibt. Hie und da gibt Mutti auch mal die Autokratin wie beim Atomausstieg oder bei der sog. "Asylkrise". Wer CDU/CSU wählt, bekommt die gewohnte Hausmannskost aus uninspiriertem Laborieren plus ein bissi blauweißem, wurstigen Bayern-Schwachsinn à la PKW-Maut, Herdprämie usw.
Ihre Freunde (z.B. bei VW) bezeichnen Merkel als "Partner der Industrie", doch vermutlich wird sich in der Bevölkerung der Begriff "Lobbynutte" durchsetzen.

SPD
Die alleinige Regierungsverantwortung zu haben, das muss nach dem Schröder-Desaster für die SPD mittlerweile so dermaßen gruselig sein, dass sie es nicht einmal ansatzweise versuchen. Jeder im Politikbusiness weiß, dass man Kanzlerkandidaten wie eine Marke langsam über Jahre hinweg aufbauen muss, sie reifen läßt, damit der Wähler sich dran gewöhnen kann. Die SPD macht es so, als würde man Red Bull auf den Markt bringen und sich zwei Wochen später darüber wundern, dass die ultrasüsse Gummibären-Plempe keiner trinkt. Die Sozis zerren also Steinmeier (2009) und Steinbrück (2013) und Schulz (2017) ein paar wenige Monate vor der Wahl aus der Grabbelkiste, wackeln damit hektisch vor dem Wähler herum (wie mit einer Gummihuhnattrappe vor dem Rottweiler) und allzu große Überraschung: es klappt schon wieder nicht!
Der "Schulz-Zug" hat mittlerweile Spur H0.

Die Grünen
Viele"hängen noch der Illusion nach, bei den Grünen handele es sich um eine halbwegs linke, ökologische, irgendwie auch soziale Partei." (J. Ditfurth, Quelle) Die Grünen sind längst denselben Sachzwängen des Machterhaltes unterworfen wie alle anderen Parteien auch. Sie sitzen in Aufsichtsräten, Regierungen und Parlamenten und ihr Wirken ist so grün wie ein 100,00 €-Schein.
Was bisher geschah: Die rot-grüne Koalition der Schröder-Jahre versprach Deutschland nach 16 Jahren Kohl eine »demokratische Revolution« Die Grünen entschieden bei dem deutschen Kriegseinsatz im Kosovo, dem ersten seit 1945 genau so mit wie auch bei der Agenda 2010 und bei Hartz IV. Die Gesundheitsversorgung verschlechterte sich, das Asylrecht wurde verschärft, Renten gekürzt. Den vielleicht noch verheißungsvollsten »Neubeginn« mit Rot-Grün, gab es in Gestalt von Steuersenkungen für Kapital, für Gutverdienende und Reiche.
Man braucht nicht herumzurätseln, was die Grünen tun werden, wenn sie wieder an die Regierung kommen, man muss nur betrachten, was sie bereits getan haben. (Vgl. a.a.O.)

FDP und AfD
Die beiden neoliberalen Parteien. Ich persönlich finde die FDP noch ärgerlicher als die AfD.
Die AfD sind ja bloß sich auf Schritt und Tritt blamierende, plärrende Fritten, die es offenbar nicht besser wissen. Ein AfD-Parteitag muss für die Mitglieder ein berauschendes Gefühl sein, da sie während der ganzen Veranstaltung ausnahmsweise mal nicht die dümmste Sau im Raum sind. Aber die FDP? Braucht es in einem Staat, in dem die großen Parteien bereits dermaßen unübersehbar und selbstverständlich mit dem Kopf im Arsch der Lobbys stecken, noch einen pipigelben Sidekick an ihrer Seite, der mit Klientelpolitik und Neoliberalismus auch noch die restlichen Krümel ehemals sozialer Politik wegfegt? Aus Wählersicht ist FDP-Wählen so, als wenn ein Ertrinkender nicht "Hilfe!" ruft, sondern sich beim Ertrinken noch mit letzter Kraft eine Fanta bestellt. Aber über so einen Quatsch soll der potentielle FDP-Wähler bloß nicht nachdenken, deshalb hat sich Blender Lindner nach dem Rebranding seiner Partei schick im Unterhemd in schwarzweiß in Szene gesetzt, schaut auch viel auf sein Handy. Wähler so: Hey, das mache ich ja auch!
Seid nicht so dumm.

Die Linke
Seit die Titanen Lafontaine und Gysi in Rente sind, wagenknechtet die Partei so vor sich hin. Attraktiv an der Linken ist, dass sie die letzte Partei ist, die noch linkes Gedankengut vertritt. Aber Euro-Abschaffung, Austritt aus der NATO, zuviel Putinversteherei und überschroffe Israelkritik turnt hier genau so schnell wieder vollständig ab.

Piraten
Die Piraten waren meine große Hoffnung. Frisch, neu, basisdemokratisch, modern. Leider scheiterten sie an der Realpolitik ebenso wie am anschwellenden Zustrom immer neuer Mitglieder, darunter nicht wenige totale Wirrköpfe und Komplettverneiner. Jede inhaltliche Linie verlor sich, bis zuletzt gar nichts mehr kam von den Piraten, selbst nicht mal mehr zu typischen Piraten-Themen wie Datenschutz, Snowden, NSA usw. So schade. Ihr wart eurer Zeit weit voraus, Freunde, jetzt seid ihr Geschichte.


Ich weiß, das wird von Wahl zu Wahl schlimmer!
Bitte macht den Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2017 (hier) und neu: den Sozial-O-Mat der Diakonie (hier). Bevor ihr gar nicht wählen geht (voll verboten!), versucht es bitte erst einmal damit.
Geht wählen, aber macht keinen Scheiß.


Freitag, 30. Dezember 2016

Schöner wählen mit Cambridge Analytica

photo credit: jamesgill3 DrugsMurderCrimeStatistics via photopin (license)

Mit Trump hatte niemand gerechnet, er vermutlich auch nicht. Jetzt muss er bald in ein Büro einziehen, das nur 1/4 so groß ist wie das jetzige seiner Vorzimmer-Uschi im Trump-Tower, zu allem Überfluss ist es auch noch oval, sodass man nichts stellen kann. Gelungen ist der Wahlsieg, den niemand auf dem Radar hatte, dank der Firma Cambridge Analytica, den Daten von Facebook & Co. und selten fluffiger US-Datenschutzbestimmungen. Statt wie Hillary, die versucht hat, ihre Wählerbasis mit ein paar Parolen zum Urnengang zu bewegen, hat man bei Trump so zielgenau wie nie zuvor in der Geschichte superexakt ermittelte Wählergruppen individuell angeschrieben, um sie vom Wählen (von Hillary) abzuhalten. Es ist immer leichter, Antriebsschwache von etwas ungleich couchpotatoing abzubringen, als sie zu etwas beliebigem zu motivieren -- well done, Mr. Trump. Du darfst jetzt in dein kleines, rundes Büro ziehen. Und wenn Kim Jong Un mal wieder durchdreht und der Welt mit Atomkrieg droht, dann kannst du politisches HB-Männchen Pjöngjang einfach RÖNG-DÖNG mit einer 10-Megatonnen-Bombe wegputzen -- DAS IST SPARTA!!

Die Deutschen werden immer weniger, weil sie es nicht mehr über sich bringen, sich im ausreichendem Maße zu reproduzieren. Da passten die Millionen syrischer Flüchtlinge, die man als eines der reichsten Länder der Welt mit großem Selbstverständnis aufgenommen hat, wie ein Ball in den Fängerhandschuh! Leider wurde das Flüchtlingswunder (das es tatsächlich war!) mit fröhlich winkenden, spendenwilligen Menschen an den Bahnhöfen von den Medien recht schnell zur "Flüchtlingskrise" kaputtgeschrieben, weil: Über feiernde, gutmeinende Menschen kann man ja wohl kaum wochenlang etwas schreiben, über "Islamisten", "Terrorverdächtige" und "Scheinasylanten" aber ganz dufte. Infolgedessen (und aus einer Reihe anderer Gründe) gewinnt bei Wahlen in BRD auch nicht mehr automatisch Schwarz/Gelb oder Rot/Grün.

2017 findet in Deutschland die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt -- macht die AfD vielleicht den Trump?
"Hey! Hier ist nicht die USA! Wie will man denn an die ganzen Wählerdaten kommen?", rufen schlau Himpelchen und Pimpelchen. Don't worry: In Deutschland verkaufen selbst Einwohnermeldeämter die Daten ihrer Bürger weiter, gerne auch an Parteien (Link). Und diese Datensätze kann man dann mit den gekauften PAYBACK-Daten zusammenführen.
Echt jetzt? Ja leider.

Doch wie erkennt man als AfD-ler "seine Pappenheimer"? "No problem", sagt der Chefanalyst von Cambridge Analytica, Cyrus P. Jellyfish, und analysiert kurz die Warenkörbe auf Artikelebene aus dem PAYBACK-Daten. Schnell wird er fündig: "Negerküsse" und "Herrenschokolade" sind ein guter Anfang, auch Futter für "Rassehunde", desweiteren Wella "Blondor" und mit größer 400% stark überdurchschnittlich viel schwarze Schuhcreme. "That's the brownies", sagt Jellyfish augenzwinkernd.
Grüne? "That's easy!", freut sich der Analyst, seine Finger huschen über die Tasten, er isoliert aus den Daten Beamte, kreuzvalidiert diese mit Bioladengängern und Bio-Lebensmittelkäufen z.B. von Demeter und Alnatura. "Thats it!", sagt er und zeigt auf eine kleine grüne Blase innerhalb eines rot-gelb-schwarzen Wirrwarrs.
Und die anderen Parteien?
"The techniques to isolate the other parties are highly confidential!", sagt Jellyfish bestimmt.
Is klar.

Was auf jeden Fall für immer der Vergangenheit angehören wird, sind Wahlen ohne Data-Mining und gezielter Wählerbeeinflussung.


Freitag, 30. Januar 2015

Automobiles 22: BMW

photo credit: BMW F30 335i via photopin (license)

Ich werde nie in meinem Leben einen BMW fahren. So, wie ich auch noch nie Cowboystiefel besessen/getragen habe. Oder CDU wählen würde.

Was für Menschen fahren BMW? Statistisch gesehen sind es: 72% CDU/CSU-Wähler, 13% Jungs mit Migrationshintergrund (zum Bräute beeindrucken), 11% Mietwagenfahrer & Geschäftsleute, 10% weil de Vatter auch schon BMW gefahren is, 3% Zuhälter. (Mehrfachnennungen möglich, Quelle)
Das erklärt auch schon recht elegant, warum ich keinen BMW fahre und auch unter gar keinen Umständen je einen fahren werde. Ich bin ja nicht mal katholisch!

Im Straßenverkehr erkennt man BMWs an den klassischen Verhaltensweisen:
  • Stadtverkehr: Du kommst gleichzeitig mit einem BMW an eine Kreuzung mit bissi unklarer Vorfahrtsregelung. Rate, wer nun Vorfahrt "hat"
  • Stadtverkehr: Na, wer bekommt wohl den Parkplatz?
  • Landstraße: Man fährt schon fast 70, obwohl nur 50 erlaubt ist. Der BMW 12,5 cm hinter dir scharwenzelt nervös herum, als würdest du 40 fahren. Bei erster Gelegenheit überholt er dich brüllend Kraft seiner 350 PS, natürlich fett über die doppelt durchgezogene Linie.
  • Autobahn: Ein BMW fährt auf die Autobahn auf. Wie viele Sekunden dauert es, bis er von der Beschleunigungsspur auf der Überholspur fährt? a) < 1 Sekunde, b) 2 Sekunden, c) 3 Sekunden
    [Antwort 'a' ist richtig]
  • Autobahn: Du bist auf der Überholspur. Im Rückspiegel erkennst du am Horizont hinter dir zwei winzig grelle Pünktchen, binnen drei Sekunden füllt die BMW-Niere die Spiegelfläche komplett aus. Abstand zwischen den Fahrzeugen: gefühlte 8 cm.
BMW, das steht anscheinend für nichts anderes als "Breite macht wichig".
Die, die das Unglück haben, die Raubfisch-Visage eines BMW im Rückspiegel hinter sich zu sehen, sollen sich fühlen wie eine Makrele, die vom Weißen Hai gejagt wird. Hektische Aktionen des Jagdwildes sind leider oft die Folge.
Der untermotorisierte Untermensch soll sich bereitwillig der Herrenrasse unterordnen.

Die einzig korrekte Vorgehensweise ist: Cool bleiben und wiederholt die Wischwaschanlage betätigen, um dem übermotorisieren Penner hinter dir die Dreifachwachsung zu versauen.


Freitag, 13. Juni 2014

ru24 Future: Ausblick auf kommende Sensationen (2055)

photo credit: PVBroadz via photopin cc

Ausblick auf kommende Sensationen: Das Jahr 2055

Berlin, dpa: Zwei Wochen nach der Zehnjahresfeier zur Einweihung des Flughafens BER haben Vizekanzler Tyrone Schieferstein (*), Außenministerin Ava Avcı (PDM) und Videospieleminister Merlin Krantz (Grüne Piraten) das Land gemeinsam zu einem Besuch der Theokratischen Union Amerikanischer Südstaaten (TUAS) verlassen. Nach dem Ende des Zweiten Sezessionskrieges hofft man, dem Gottesstaat wirtschaftliche und auch kulturelle Impulse geben zu können. Bereits morgen wird man auf Präsidenten Corey Feldman (84, Die Goonies) treffen. Außerdem wolle man über die Rückkehr Edward Snowdens (72) in das Gebiet der ehemaligen USA sprechen.
Zoë-Cayenne Meya-Appold (NL) von der Opposition prangert das an: "Snowden? Der leakt doch mittlerweile selbst!", so die attraktive, achtfache Katzenmutter in einem Video-Interview an das Leitmedium "GALA".

Erläuterungen:
1) * (Ehemals "CDU". Das "Chrlistliche" musste nach einer Klage der Deutschen Bischofskonferenz 2032 ersatzlos gestrichen werden. Es blieb "DU" (Slogan: "Du wählst DU"). Da man den Wählerwillen seit jeher sehr großzügig auslegte, musste 2037 nach einer Klagewelle auch das "Demokatische" dran glauben. Es blieb "U". Nach dem Verbot radikaler rechter Parteien durch die EU und der sukzessive daraus folgenden sofortigen Auflösung der bayrischen CSU 2039 als kriminelle Vereinigung, blieb kein Buchstabe mehr übrig, sodass die ehemalige CDU nun unter dem Sternchen-Symbol, auch "Asterisk" genannt, firmiert.)
2) PDM (Partei Deutscher mit Migrationshintergrund, zweitstärkste Kraft im Bundestag, das kulturelle und intellektuelle Rückgrat der Republik.)
3) GP (Grüne Piraten, nach der Zusammenlegung der Grünen mit der Piratenpartei die "UmweltDatenschutzPartei", drittstärkste Kraft im Staat seit 2034)
4) NL (Neoliberale. Nachdem es vier Jahrzehnte überhaupt keine sog. 'Liberalen' im Bundestag gegeben hat, sind die NL dabei, wieder Fuß zu fassen. Seit ehemals abwegige sexuelle Neigungen mehr und mehr hoffähig werden, war es nur eine Frage der Zeit, bis gerade für Wähler mit masochistischen Neigungen wieder eine Partei parat steht. NL stehen für Steuererhöhungen, für Senkung der Löhne/Gehälter/Renten, für Massenentlassungen und das alles bei gleichzeitigem Abbau der Sozialleistungen.
5) So etwas wie "SPD" gibt es schon lange nicht mehr. Niemand benötigte ernstlich eine weitere, dafür aber völlig profillose "Partei der Mitte", die ihre Kanzlerkandidaten immer kurzfristig vor der Wahl aus der Grabbelkiste zog.


Mittwoch, 21. August 2013

Wer die Wahl hat...

Wie fröhlich bin ich aufgewacht…
Noch vier (4) Monate bis Weihnachten und ein (1) Monat bis Bundestagswahl – et bleibt einem nix erspart, würde de Mutter jetzt sagen.
Aber wen sollen wir wählen in einem Monat?

CDU wählen. „Die Deutschen“ fühlen sich von Merkel gerade auch zum Thema „Europa“ super repräsentiert (wer the fuck da auch immer befragt wird). Aber welche Europa-Politik wird da eigentlich betrieben? Merkels McKinsey-Berater (die den Laden bereits fast völlig übernommen haben) predigen ihren inhumanen Neo-Liberalismus, dessen Umsetzung in den Krisenländern an den Rändern Europas Merkel dann erzwingt. Das führt dort zu Steuererhöhungen, Senkung der Löhne, Gehälter & Renten und zu Massenentlassungen –  das alles bei gleichzeitigem Abbau der Sozialleistungen. Die Reichen bleiben unangetastet, die Mittelschicht blutet aus und die Unterschicht verelendet. Hey! Endlich kämpfen Europäer wieder um ihr nacktes Überleben und leben in Angst – läuft! „Lasst die Griechen kriechen“ geht jetzt wegen des großen Erfolges auf Europa-Tournee.
Komisch, dass viele Bewohner von sog. "Krisenländern"  die Deutschen deswegen hassen, wo "wir" doch die "Heilsbringer" sind. Ausblick auf kommende Sensationen: „Les Miserables“ (= die Elenden) ist bald Realität für den Großteil aller Europäer.
"Zig Millionen Deutschen gefällt das" (offenbar).

SPD wählen. Während einer Phase des Abschwungs möchte keine Partei neu an die Regierung kommen, erst recht nicht die SPD – bissi moppern, Ball flachhalten, abwarten & Tee trinken. Erst wenn es wirtschaftlich wieder bergauf geht, dann kann man sich den Aufschwung auf die roten Fähnchen schreiben – Wähler sind schließlich Idioten. Um also auf gar-gar-gar keinen Fall eine regierungsfähige Mehrheit zusammen zu bekommen, hat die SPD den Peer aus der Grabbelkiste geholt. Der spult jetzt mit seinem Kondolenz-Team launig sein Programm ab und ist ungefähr so unwählbar wie Bert aus der Sesamstraße – works as designed!
Für die Wahl 2017 holt sich die Bundes-SPD dann Hannelore Kraft. Die wirkt gegen die hölzerne Merkel wie eine echte, lebendige Person und ist so wählbar wie sonstwas.

Grüne wählen. Gut, dass es die Grünen gegeben hat. In den 80ern bis zur Jahrtausendwende. Im Jahr 2000 konnten sie als Koalitionspartner keine einzige grüne Position beim sog. "Atomkompromiss" durchsetzen und den Atomausstieg hat die Merkel gemacht. Jetzt sind irgendwie alle Parteien grün. So richtig etwas Essentielles will mir zu dem ehemaligen Turnschuh-Verein nicht einfallen.
Vielleicht das hier: Link.

FDP wählen. „Als Privatperson FDP wählen?“ Wie zynisch kann man denn sein? Im Anbetracht des weltweit um sich greifenden, menschenverachtenden, zur Verelendung der Massen führenden Neo-Liberalismus wäre für einen normalen Bürger „die Liberalen wählen“ genau so, als ertränke man im Hotelpool und bestellte während dieses Vorgangs beim Poolboy noch eine Extra-Karaffe Wasser.

Die Linke wählen. Geschwister, zur Sonne, zur Freiheit. Seit dem Rechtsruck der SPD zu einer "Partei der Mitte" (Schröder) warte ich auf eine Alternative zur alten SPD, links von der Mitte. "Das politische Vakuum zwischen der Masse der Bevölkerung und den offiziellen Parteien muß gefüllt werden. Das kann nur eine Partei, welche die sozialen Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung gegen das kapitalistische System verteidigt." (Quelle)
Gegebenenfalls wird es ja noch was, eines Tages.

Piraten wählen. Ja, sie haben Startschwierigkeiten, weil sie den Laden von Anfang an basisdemokratisch aufziehen wollten. Aus diesem Grund sind sie für viele offenbar eine Lachnummer - denkt da bitte nochmal drüber nach. Denn wenn man sich mal die Mühe machen würde, sich das Parteiprogramm der Piraten anzusehen, dann blickt man in goldene Gestade: Link.
Weiter so!

Wie es kommen muss:
"Wichtig ist, was hinten rauskommt" (Dr. Helmut Kohl, CDU):  Nach arg unwürdigem Hin und Her kommt es im Winter 2013 zu einer Großen Koalition. Die hölzerne Merkel bekommt Peer Teer als Sidekick – was für ein ALTERNATIVLOS LAUNIGES GESPANN!

Wir können uns alle mal warm anziehen.


Wunderbares Podcast zum Thema Neo-Liberalismus (WDR5):
Der ökonomische Putsch - oder: Was hinter den Finanzkrisen steckt


Donnerstag, 3. Januar 2013

Das war 2013 - ein Jahresrückblick

http://goo.gl/k6YQ3
Wenn dieses Jahr so schnell herum geht, wie das Letzte, dann ist jetzt in diesem Augenblick bereits Ende Mai 2013...
Zweimal werden wir noch wach, heißa: Spätsommer 2013.
12. September 2013: REWE verkauft den ersten Spekulatius.
13. September 2013: Der Rest-Einzelhandel zieht hektisch nach. Tipp: Tetrapak-Glühwein einfach in die Spätsommersonne legen und nach 2 Stunden heiß genießen.
21. September - 6. Oktober 2013, Oktoberfest in München: Das Maß Bier wird teurer (10,00 EUR), es wird mehr wildgepinkelt und noch drastisch mehr wildgekotzt, alles voll die totale Super-Duper-Überraschung...
22. September 2013: Bei der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag ist Peer Teer (SPD) wenig überraschend nicht Kanzler geworden, war aber für ihn eh finanziell nicht so lukrativ, der Job... . Et Angie (CDU) bleibt sowieso ewige Kanzlerin, et waren ja auch in al-len Umfragen im-mer al-le so sa-gen-haft zufrieden mit ihr (wer wird denn da eigentlich immer befragt um Gottes Willen?) Die Piraten sind drin - JAU!!! Die FDP ist raus - STRIKE!!! Ich betrinke mich der Jahreszeit angemessen mit sonnengewärmtem Glühwein.
1. November 2013: Welt-Vegantag. Anti-Imperialistisches Sojageschnetzeltes nach Packungsanweisung zubereiten, auf Altpapierfeuer anbraten, dazu Rohkost vom Vor-Vortag reichen. Tipp: Ggf. alternativ bei "Hallo Pizza" bestellen.
25. November 2013: Meine Freundin spielt Sting, der (komplexe, leider nur in Teilen melodische, irgendwie "britische") Weihnachtslieder zum Besten gibt. Dies ist gleichzeitig der Startschuss für die Weihnachtsdeko. Ich werde "angeregt", den 14 kg schweren Umzugskarton "X-Mas Deko" aus dem Keller zu holen. Bis Heiligabend ist es jetzt noch ein Monat.
24. Dezember 2013: WTF? Ach du Kacke!
31. Dezember 2013: OMFG!!!
Na, das ging ja flott.

Linktipp: http://de.wikipedia.org/wiki/2013

Mittwoch, 8. Februar 2012

ru24 History 32: Hertha BSC vs. Star Trek (1973)

http://bit.ly/14a45y
1973. Es war eine Zeit, in der Ersten, Zweites, Drittes völlig ausreichte, die Fernsehlandschaft vollständig zu beschreiben. Sonntags nachmittags um 17.15 Uhr auf dem Ersten schaute mein Vater Fußball.
„Papa, für welchen Verein bist du denn?“, fragte ich.
„Für keinen. Ich gucke nur so“, sagte er.
Ich wusste, dass Väter meistens „für“ einen Fußballverein waren, ich wusste aber nicht warum. Papa war für „keinen“. Wie ich später erfuhr lag das daran, dass er mit 16 zum Kriegsdienst eingezogen worden war und nach 1945 geschworen hatte, niemals wieder einem Verein anzugehören, ein Abzeichen zu tragen oder eine Fahne zu schwenken.
Da war er lebenslang sehr konsequent.
Und weil während meiner Kindheit vor der Glotze kein Vater brüllte, hyperventilierte und dabei trank, wurde ich nicht geprägt. Der ganze Wirbel um EM, WM, Champions-League blieb mir also bis heute hochgradig suspekt.
Zudem: Auf dem Zweiten lief parallel zur gleichen Zeit wie Sportschau „Raumschiff Enterprise“. Ich musste also immer ewig quengeln, bis Papa sein „nur so Fußball-gucken“ zugunsten von Kirk, Spock, Scotty, Sulu und Uhura aufgab. Meine Güte, was konnte es denn Spannenderes geben als „Enterprise“?
Fußball war also der natürliche Feind von Star Trek!

Als Kind war ich im Schwimmverein, dem RTV - Radevormwalder Turnverein. Freitags um 19.00 Uhr ging ich in einem Hallenbad schwimmen, das auch genauso hieß und und kein Schnicki-Schnacki-Funbad war. Es gab vier 25m-Bahnen und sonst nada. Keine Tropenpflanzen, keine Rutsche, keine Wellen, keine Gastronomie.
[Sie haben es abgerissen und das AquaFun dafür gebaut, als das nicht genügend Defizite einfuhr, haben sie es wieder abgerissen und das life-ness auf gleicher Stelle errichtet, das macht jetzt wenigstens 1,2 Mio. EUR Miese pro Jahr - Respekt!]
Damals in der Umkleide unterhielten sich die Jungs nach dem Schwimmen über Fußball. Die Jungen, deren Väter schlechte Zähne hatten, waren für „Schalke 04“, die Jungs, deren Väter CDU wählten, waren für „Bayern“. Dass „Bayern“ mal gar nicht ging, wusste ja sogar ich! Ein paar waren auch für Leverkusen oder Köln.
*gähn*
„Für welchen Verein bist du denn?“, fragte mich einer. Ich hatte mir für so einen Fall etwas überlegt.
„Hertha BSC!“, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Plötzlich war Ruhe. Über allen Wipfeln. Ich blickte in ratlose Gesichter. Niemand von denen fragte mich jemals wieder, ein zufriedenstellendes Ergebnis.

1996 fuhr ich nach Berlin. Irgendwann, irgendwo dort ging mir auf, dass „Hertha BSC“ ein Berliner Fußballverein war. Es hatte nur etwa 23 Jahre gedauert.