Sonntag, 24. November 2013

Katz: So ein Schrödinger-Ding

http://goo.gl/ZpcpzM
Katz, die bei uns zu Hause wohnte, war es bei Strafe verboten, auf dem Küchentisch herumzuliegen. Nachdem Vatter ein paar mal mit der Faust auf die Tischplatte gehauen hatte (während Katz es sich auf derselben gemütlich gemacht hatte), schien die Katze sich dieses Ansinnen auch sehr zu Herzen genommen zu haben. Sie wurde während ihrer wirklich nicht kurzen Lebensdauer von keiner Menschenseele jemals wieder dabei erwischt, auf dem Tisch gesessen zu haben.
ERWISCHT, wohlgemerkt...
Der Küchentisch knarrte nämlich leise, wenn er etwas belastet wurde. Näherte man sich der Küche also aus Richtung des Flurs, hörte man ein leises "Knarr". Betrat man die Küche, lag Katz schläfig auf dem Stuhl, machte hochgradig professionell den Eindruck, als liege sie bereits seit vielen Stunden dort, unbeweglich. Verließ man die Küche wieder, hörte man kurzum das verräterrische "Knarr". Ging man jetzt zur Hintertür heraus und ums Haus herum, konnte man durchs Küchenfenster (durch die Gardine) et Katz feist auf dem Tisch liegen sehen. Aber: Das war ja kein Beweis, das war ja "von draußen" und galt demnach nicht, außerdem könnte man von außen ja nicht auf den Tisch hauen, so Katz' Logik.

Da man sie nicht erwischen konnte, befand sie sich quasi ebenso wie Schrödingers Katze in einer Art Superposition: Von Innen beobachtet immer auf dem Stuhl, von Außen beobachtet immer auf dem Tisch – gleichzeitig.
So ein Schrödingers-Katzen-Ding eben.