Früher, da war der Begriff "Prominenter" noch positiv belegt. Sogar, noch während ich Kind oder Teenager war. Ich rede jetzt von einem Zeitraum, der sich von 1970 bis in die 80er erstreckte. Es handelte sich bei diesen Prominenten um Lichtgestalten: begabt, gebildet, eloquent, kosmopolitisch oder wenigstens schön.
Wohl niemand hätte es abgelehnt, Anno 1982 Hans-Joachim „Kuli“ Kulenkampff oder Joachim „Blacky“ Fuchsberger zum Onkel zu haben. Hach, das wäre doch dufte gewesen!
Und wie übersichtlich ging es zu in den 80ern!
Seitdem hatten wir eine kräftige Hyperinflation der Berühmten, dem Privatfernsehen sei dank. Die Zahlen eskalierten von gefühlten 500 nach gefühlten 6.000. Wer heute mal mit Dieter Bohlen, Boris Becker oder Oliver Pocher koitiert hat, gilt sofort nach der Erst-Besamung als "IT-Girl", sicher, sicher. Wer auf PRO7 mal eine Kochsendung hatte, ist stante pede Starkoch, klar.
Was diese sogenannten "Promis" in der Regel allerdings von denen vergangener Tage unterscheidet, ist, dass sie weder begabt, gebildet, eloquent, kosmopolitisch oder wenigstens schön sind.
STOP MAKING STUPID PEOPLE FAMOUS (Link) ist ein Aufruf, den sich Medien mal hinter die Ohren schreiben sollten.
Eine gute Freundin von mir (A. S.) ging sogar so weit, zu behaupten, dass der Begriff "prominent" längst vollständig negativ belegt sei.
Ich fürchte, mir fällt gerade kein Gegenbeweis zu dieser These ein.