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Ein Neophyt, ist eine Pflanze, die seit 1492 mithilfe des Menschen bewusst oder unbewusst in ein Gebiet gelangt sind. Prominente Beispiele in Deutschland sind der Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude), das Indische Springkraut, aber auch die Minze oder der Rettich (komplette Liste). Mit dem Neozoon verhält es sich vergleichbar, nur auf die Tierwelt bezogen. In Deutschland ist es z.B. der Waschbär, der in Großstädten lebende Halsbandsittich, die Regenbogenforelle und der asiatische Marienkäfer (Blogbeitrag), um wenige zu nennen (komplette Liste).
"Neozoen sind (...) jene Tiere, die nach 1492 [der Entdeckung Amerikas] direkt oder indirekt durch den Menschen in eine andere Region gelangten." (a.a.O.)Überraschenderweise gab es in Nordamerika seit rund 100.000 Jahren keine Regenwürmer (Lumbricus terrestris) mehr. Diese waren mit der letzten Eiszeit samt & sonders ausgestorben. Als es mit dem Ende der Eiszeit wieder Wälder gab, fehlte es komplett an dem Gewürm, welches bis dato das am Boden herumliegende Laub gefressen hatte. So entstanden in den Wäldern dicke Laubschichten, in denen Vögel nisteten und die die Bäume im Winter vor Frost schützten.
Nun wird der Regenwurm in Nordamerika wieder heimisch. Als Neozoon breitet er sich rund um Seen und Teiche herum aus, nur im Kriechgang zwar, dafür aber beständig. Verbreitet wird er durch glücklose Angler, die, wenn sie nichts gefangen hatten, das zu dreiviertel ertränkte Gewürm (aus dem Anglerzubehör) einfach achtlos hinter sich auf den Boden werfen. Dort beginnt sich Earthworm Jim nun negativ auf das Boden-Ökosystem der Laubwälder auszuwirken (Quelle).
Ein zu Dreivierteln ertränktes Neozoon erobert einen Kontinent.
Sachen gibt's.