Manchmal muss ich bei meinem Bruder die Pflanzen gießen, oder im
letzten Berlin-Urlaub bei unseren freundlichen wie auch abwesenden
Gastgebern. Gemeinsam hatten die Wohnungen, dass sie eine urst unangenehm hohe
Unzahl an Pflanzen in der Bude hatten! Und fängt man erst einmal an zu
gießen, findet man immer neue und neue und hier noch und da noch. Selbst
auf dem Klo gibt es Dutzende Pflanzen! Unheimlich! Manche Leute wohnen
in einem eingetopften Dschungel! Und sie brauchen Hilfs-Tarzan &
Hilfs-Jane, die ihnen in absentia die überbordende Flora am Verdursten
hindern.
Völlig surreal!
Doch sich wirklich ganz grobe Mengen Pflanzen in und an die Bude zu stellen, selbst, als gäbs kein Morgen, scheint völlig normal und allgemein akzeptiert. Als müsse man sich zu Hause nicht schon genug um allerlei Firlefanz kümmern, wie z.B. das Essen auf den Tisch zu kriegen, Spülmaschinen, Blogs und Schnickes, die Beziehung noch gar nicht eingerechnet!
Als Junggeselle hatte ich (rein aus Konvention) auch Pflanzen. Drei (3): Kaktus
Jeronimo, einen knorken Elefantenfuss und irgendwas Bizarres (Aloe?)
von IKEA. Fettich. Diese
Freunde der Sonne konnte ich selbst im Sommer
ruhig mal sechs Wochen ignorieren, da gings denen noch immer Gold (nicht
wie dem beknackten Farn, den ich mal versehentlich gekauft habe: Einmal
nicht gegossen, schon im [Müll-]Eimer).
Jetzt sorgt sich im gemeinsamen trauten Heim die Liebste
für den Pflanzen-Nachwuchs. Sogar Orchideen stehen im Fenster. Der Balkon blüht und gedeiht prachtvoll.
Ständig muss etwas umgetopft, gerupft oder gegossen werden. Irgendwas geht gerade immer ein und muss ersetzt werden, da verstehen
die Freunde der Sonne ja keinen Spaß.
Wenigstens bin ich da außen vor.
Aber ja: Es sieht jetzt so aus, als wohnte
jemand bei
uns, ist ja wichtig...
Dabei ist die Welt doch so einfach aufgeteilt: DRAUSSEN - NATUR, DRINNEN - WOHNUNG. Wer meine Camping-Erlebnisse kennt (
Blogbeiträge), weiß, dass man diese Bereiche nach Möglichkeit nicht vermischen sollte, sonst heult einer! Ein Draußen-Wohnen ist im Grunde also genau so fragwürdig wie sich die Hütte mit Grünzeug vollzumüllen.
Comprende muchachos?