Mittwoch, 7. November 2012

Herzlich in Altenessen

photo credit: Blick von der Schurenbachhalde mit Bramme im Ruhrgebiet via photopin (license)

Neulich in Essen-Altenessen.
Während sich die Damen in der Zeche Carl durch eine arg überfüllte "Kreativmesse" schoben, zogen die Herren zum nahen Stadtteilfest auf der Altenessener Straße, ganz kreativ eine Currywurst zu ergattern (Karte).
Auf den ersten Blick sah alles ganz normal aus, Daumen hoch: Fressbuden en masse!
Doch schon die erste Inaugenscheinnahme der indigenen Bevölkerung ergab Erstaunliches: Gewaltbereite Männer, die Tätowierungen im Gesicht gut fanden, likten auch eine Freundin im Stil "Cindy aus Marzahn" (diese zeigten allerdings wenig dankenswerterweise drastisch mehr Haut). Viele Pärchen, die uns entgegen kamen, hätte jeder Sozialarbeiter zweifelsfrei als "Klienten" identifiziert. Zwei Frauen, die sich einander näherten, kannten sich bereits, im Vorübergehen brüllten sie sie sich unisono ein "Halt die Fresse!" zu.
Wow!
Später gingen wir (nun wieder zu viert) zusammen mit einem Pulk Menschen über die Straße, es war allerdings ein Radüberweg. Ein uns entgegenkommender Radfahrer musste anhalten und absteigen. Er war sehr geduldig und murmelte lediglich verhalten, dass das aber ein Radüberweg sei.
"Halt die Fresse!", rief ein mit uns gehendes Mädchen nach wenigen Silben des Lamentos reflexartig.
Respekt!

"RUHR.2010 - Kulturhauptstadt Europas (Link)".
Hey! Läuft!

Das Essen-Altenessen-"Halt-die-Fresse"-Spiel (mehrere Mitspieler):
Die/der Jüngste fängt an, stellt einer/einem beliebigen Mitspieler(in) eine höfliche Frage wie "Entschuldigung, könnten Sie...", die/der Angesproche brüllt nach fünf bis neun Silben sofort sehr laut "Halt die Fresse!", dann ist sie/er dran, jemanden eine Frage zu stellen oder etwas zu sagen usw.
Ein Riesenspaß für die ganze Familie!