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Zwischendurch wird Moos bekämpft, vertikutiert, Löwenzahn gekillt, ein Maulwurfshügel mit einem Fluch belegt und die Rasenkanten werden neu gestochen, aber so dermaßen akkurat, dass man auch Anno 1933 damit hätte einen Kleingarten-Preis gewinnen können. Zwischendurch wird zu OBI gefahren und der dortige Giftschrank geplündert.
Von jetzt an gibt es kein Wochenende mehr, an dem der Chor der Verdammten (Rasenmäher, Rasenkantenschneider) zwischen 9:00 und 19:00 Uhr je verstummt, es sei denn, es regnet Blut, Frösche oder beides.
Dabei ist die einzige "Nutzung" dieser Grasflächen mittlerweile zu 95% das Rasenmähen.
Es wird keine Wäsche mehr gebleicht. Kinder spielen FIFA 11 auf ihrer ps2 - drinnen, im Schneidersitz, statt draußen herumzubolzen (Blogbeitrag). Und da wir hierzulande auch keine sich anschleichenden Großraubkatzen fürchten müssen, hat sich das ganze Gedöns und Getöse um den permanent gestutzten Rasen eigentlich endgültig erledigt.
Und so richtig Bock aufs Rasenmähen hat ja auch keiner.
Ich habe mal recherchiert. Einfach zu finden war das jetzt nicht. Aber es gibt tatsächlich trittfeste Alternativen zum Rasen, DIE NICHT GEMÄHT WERDEN MÜSSEN. Ich meine jetzt nicht Kies, Beton oder grünes Altglas, sondern z.B. den blauen Kriechwacholder (Link), der kriechende Zitronenthymian (sehr trittfest) oder die englische rsp. römische Rasenkamille.
Oder, hey, total überexotisch - wie wäre es mit Wildwiesen?
Meine Güte. Was würde der Deutsche nur mit all den Riesenmengen gewonnener Freizeit anfangen?
Vermutlich würde er ad hoc irgend etwas finden, bei dem fossile Brennstoffe in Lärm, Gestank, Geschwindigkeit und Gefahr umgewandelt werden - denn du bist Deutschland!
Dann macht mal lieber weiter euren Rasen, ihr Vögel.