Dienstag, 15. November 2022

Buddies we lost (in the fire) - Teil 21: Sammy


Sammy kam ein Jahr nach Oskar zu uns, diesmal über Bekannte einer anderen Arbeitskollegin. Wir hatten ihn wegen seiner gefleckten Schnute gecastet und weil er alles andere als schüchtern wirkte (merke: sowas wächst sich nicht raus). Er war auf jeden Fall winzig und schlaksig wie ein Marsupilami und hat vom allerersten Tag an bereits als Knirps schon große Charakterstärke gezeigt: Wenn er etwas wollte, bekam er es. So gelang es ihm durch permanente, geheimnisvolle Expansion seines winzigen Körpers, den Platz im Katzenkörbchen für sich alleine zu beanspruchen, Oskar musste dann zusehen, wo er blieb. Platz genug wäre zu diesem Zeitpunkt noch dicke für beide gewesen.

Bereits nach kurzer Zeit hatten wir bei WhatsApp-Nachrichten zwischen Chrissi und mir in seinem Zusammenhang das Smiley „🙄“ so häufig benutzt, dass es am Ende einfach zu Sammy dazu gehörte. Er war schon echt ein Charakter.

Während Oskar uns in der Regel still anpuschelte, um auf sich aufmerksam zu machen, hupte Sammy herum. Wenn ihm etwas nicht passte, lag er wie ein gelangweilter Teenager im Weg herum — aus Protest — und hupte ihn unregelmäßigen Abständen. Man musste dieses Tier einfach lieben! Deswegen nannten wir ihn „die Hupe“.

Sammy war Fan von Wasserspielen. Oft saß er in der Doppelspüle und wartete darauf, dass das im langen Wasserhahn verbliebene Wasser herauslief, um es zu schnappen. Diese Mischung aus wasserscheu und wildem Jäger war schon extrem niedlich.

Sammy wartete abends mehr oder weniger geduldig, bis wir mit dem Essen fertig waren, um sich auf der Couch zuerst von Chrissi nach allen Regeln der Kunst durchpuscheln zu lassen. Danach wechselte er zu mir, lag an meiner Seite und ließ sich kraulen, bis es genug war. 

Die Hupe wird mir fehlen.


Inhaltsverzeichnis der gesamten Serie