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Mittwoch, 9. August 2017

Bundesernährungsminister

photo credit: Howdy, I'm H. Michael Karshis Grilled Apple Sausage via photopin (license)
Unser aller Bundesernährungsminister Schmidt (CSU) verlangt: „Was drauf steht, muss drin sein“, und will das auch durchsetzen. Worum es überhaupt geht: Na, um was wohl? -- Die fortwährende Verbrauchertäuschung! Denn machen wir uns nichts vor, jeder kennt das: Man jumpt mal eben etwas kopflos in den Supermarkt, um Grillwürste und Grillfleisch zu kaufen, knallt das Geraffel in den Wagen, zahlt an der Kasse und rast mit erhöhter Geschwindigkeit zum Grillfest, welches sich durch eine Rauchsäule am Horizont bemerkbar macht. Doch ach! Für die "Vegetarische Grillwurst" hat kein Schwein seinen Kopf riskiert und "Tofu" ist wider Erwarten doch keine afrikanische Antilopenart, auch wenn "Tofu-Antilope" doch irgendwie total vertraut klingt!
Wie sehr wurde man getäuscht!!!
Mennomenno!
Die Kumpels werfen sich Blicke zu. Man selbst steht als Vollpfosten da, muss zur Strafe den Fraß selbst essen und darf dazu nur ein abgelaufenes alkoholfreies Bier trinken -- hart aber fair.
Grillabend im Arsch!

Bundesernährungsminister Schmidt (CSU) will jetzt aus diesem Grund die Hersteller von vegetarischen Leberwürsten, veganen Frikadellen und Würsten dazu verknacken, dass sie ihre fleischlosen Pendants nicht mehr Leberwurst, Frikadelle und Wurst nennen dürfen.
Schon, damit so etwas nicht mehr passiert.
Dann wird alles besser!
Hurra!
Da hat die edle, kleine und feine Fleisch-Zunft es dem übermachtigen, veganen Goliath, der mit Qual-Tofu und Ekel-Fleischersatz all die Jahre so fies in die Schlagzeilen geraten war, mal so richtig gezeigt!

Danke, Herr Minister Schmidt (CSU) für die strunzdumme und erbärmlich durchschaubare Lobbyarbeit.


Montag, 15. Mai 2017

@work 24: Wurst

photo credit: Georgie Pauwels Now or never via photopin (license)

"Bitte ziehen Sie das dicke Kabel jetzt vom Drucker ab", sagte ich zu der Kundin am Telefon.
"Ja, und jetzt?", fragte sie.
"Jetzt schauen Sie bitte mal am anderen Ende des dicken Kabels."
"Hä?"
"Na, ein Ende halten Sie in der Hand, jetzt geht es mir um das andere Ende."
"Hä?"
"Na, das ist mit einem Kabel wie bei einer Wurst, die hat auch zwei Enden."
"Ach so! Ja, wissen Sie, Sie müssen mir das erklären wie einer Frau!"
"Ja, das war das mit der Wurst."


Sonntag, 3. Juni 2012

WTF? (Mädchenlebensmittel reloaded)

bit.ly/KUxqbj
Im Supermarktregal finden sich immer mehr Produkte, die "hauchdünn", "hauchfein" oder "hauchzart" geschnitten sind.
Zum Beispiel "Bergkäse Käsescheiben hauchdünn" in der praktischen, wiederverschließbaren 150 g Packung mit je 15 Käsescheiben - natürlich zum Preis von 300g Käse. Oder Gutfrieds aromatische, hauchfeine Putenbrust "Nouvelle" in der 80 g-Packung (Link).
Hä?
WTF?
10 g pro Käsescheibe? 80 g Putenbrust pro Packung? Sind das medizinische Proben? Was bringen einem 22 Atomlagen Wurst auf dem Brot oder 17 Atomlagen Käse?
Der Küchenchef Hein Klapperbein (Link) empfiehlt als Hauptgang eine halbe Scheibe Knäckebrot, opulent belegt mit einer spinnenwebfeinen Scheibe Bergkäse und der Ahnung von einer Scheibe Putenbrust, neckisch dekoriert mit 17 Schnittlauchringen von je 1,22 mm Länge.
Bon appétit!
Vermutlich handelt es sich hier wieder einmal um sogenannte "Mädchenlebensmittel" (Blogbeitrag)...
Demnächst kann man vielleicht auch schon Fruchtaufstriche mit der Pump-Sprühflasche urst "hauchzart" auftragen? Als ideal gelten sicher so um die acht Atomlagen. Ich bin sicher, die Lebensmittelindustrie arbeitet daran.
Facepalm.


Mittwoch, 30. Mai 2012

Grillen

bit.ly/JA1ET0
Deutschland hat Sommer. Da der Sommer binnen 14 Sonnentagen für 2012 komplett abgefackelt sein könnte, ist große Eile geboten: Grillt ihr Narren, grillt!
Dann aber bitte auch wie die Profis!

Vorbereitung:
Leute einladen.
Die Soßen, die man seit der letzten oder vorletzem Grillsaison im Kühlschrank rumfliegen hat, sind sicher noch gut. Protipp: Vor erneuter Benutzung die daumendicke Trocknungsschicht mit den haarigen Punkten einfach unterschütteln!
Gemäß Tante Herthas "geheimen 12-Minuten-Nudelsalat-Rezept" von 1952 würfelt man einen ganzen Ring Schweine-Fleischwurst, gibt 300 g gekochte Nudeln, eine Dose Erbsen (vorher abgießen) und eine Handvoll geschnippelter Essiggürkskes in eine Schüssel und gebe ein großes Glas No-Name-Vollfett-Mayonnaise dazu. Rühren. Fettich.
Im PIMPI-Markt gibbet Fabrik-Ciabatta, Würstkes und Fleisch (aka Massentierhaltungs-Ekelfleisch in Paprika-Tunke).
Grillkohle kann man sich prima an der Tanke besorgen. Sie sollte ausschließlich aus kinderkopfgroßen Stücken Holzkohle und Kohlestaub bestehen. Nur so wird es richtig!
Grillen:
Dann warte man ab, bis die Gäste vor lauter Hunger nicht mehr wissen, wo sie ihr Bier hingestellt haben. Es gibt erste Angriffe gegen Brot, Salat, Soßen. Dann erst sollte man den Grill überhaupt aufbauen. Das Teil reichlich mit Kohle bestücken, anschließend aus großer Höhe gleichmäßig mit einem hochtoxischen, für den Vietnamkrieg entwickelten Brandbeschleuniger begießen und anzünden. FWOSCH!!! Tief durchatmen... Hach! Da kommt "Apocalypse Now"-Stimmung auf: "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen. […] Riecht nach – Sieg."
Eine halbe Stunde später: Sobald die Kohle etwa zur Hälfte weiß ist - unwürdiges Pusten bis zu Ohnmacht und hektisches Gefächel mit einer Dreckschüppe gehören einfach dazu - können de Würstkes drauf. Da einige der entkräfteten Gäste bereits wimmern, ist jetzt Eile geboten! Den Grillrost so voll wie möglich mit de Würstkes packen (siehe Bild oben). Bier trinken. Sobald es verkohlt riecht, bitte wenden, diesmal aufpassen. Bei Würstchen gilt: verkohlte Seite nach unten auf den Teller. Schon können sich die Gäste die ersten heißen Prachtstücke reinziehen - und sie fallen dankbar und wie die Heuschrecken darüber her (daher kommt überhaupt der Begriff "Grillen"). Die zweite Grill-Fuhre wird komplett mit Fleisch gefahren. Als Ideal gilt: Außen leicht verkohlt aber innen noch sämig-salmonellig-roh - hier zeigt der Grillmeister sein ganzes Können!
Die Gäste veranstalten auf ihren Tellern ein Massaker aus Barbecue- und Knoblauchsauce, Tante Herthas Nudelsalat, Kräuterbutter, Brot und Fleischresten.
Irgendwann lehnen sich alle entspannt zurück und porkeln angelegentlich in den Zähnen - es ist vollbracht!
Jeder hat sich 400 g halbrohes Ekelfleisch reingezogen, eine Flasche Grillsauce vom vorletzten Jahr, Industriebrot aus einer Skandalfabrik, knapp ein Viertelglas Mayo und einige Bierchen - alles, was ein Körper braucht!
Was jetzt im Magen blubbert und in den Eingeweiden rumort, ist der aussichtslose Kampf Magensäure vs. Salmonellen vs. alte Sauce.
Aber: Et is herrlich! De Sonne knallt, et Bier auch un man sitzt mit de Freunde zusammen - hach!
Übrigens hätte der Grill genau JETZT die perfekte Temperatur.


Mittwoch, 19. August 2009

Lifestyle 8 - Das Brötchen des Klingonen

Es war so um 1984, da erzählte mir der Freund eines Freundes folgende Geschichte: Er fuhr mit dem Bus zur Berufsschule, packte sein Mortadella-Brot aus und mampfte stumpf vor sich hin. Die mit im Bus fahrenden Metzgerlehrlinge schrien angewidert: "Äääh, Böse-Augen-Wurst!!!" Erst nach einer Weile rückten sie damit heraus, dass man bei der Herstellung die Mortadella-Masse schnittfest mache, indem man so lange Schweineaugen zur rosafarbenen Pampe in den Häcksler hinzugebe, bis die Gelatinemenge stimme.
Bei allen, die diese Geschichte jemals gehört haben, ging der Beliebtheitsgrad von Mortadella schon immer gegen Null.
Außer bei einem.
Denn mein Kumpel Bernd mag es nun einmal deftig. Bereits auf seinem Frühstücksbrötchen tummeln sich Wurst- und Fleischwaren aus dem feuchten Traum eines Klingonen: Hausmacher Schweinskopfsülze, Zungenwurst, Thüringer Schwartenwurst, Alsfelder grober Blutmagen, brockige Leber-, Rotwurst oder Presskopf im Glas. Der Zusatz "Hausmacher" oder "Großmutters" darf eigentlich nie fehlen. Gerne auch "Großmutter's", in der Schreibweise für Doofe. Diese allzu traditionellen Produkte sehen schon so aus, als enthielten sie nicht gerade Filet. Manche sehen sogar so aus, als seien sie speziell aus grob geschroteten Roswell-Aliens hergestellt worden. Ach so, das war die Hausmacher Pansenwurst mit Kümmel.
Bernd packt dann - völlig unbeeindruckt von der Tageszeit - noch Zwiebeln und Salz & Pfeffer drauf.
Hier einige dieser Leckereien en detail (Link):
"Man unterscheidet:
Weißer Presssack, der in Konsistenz und Zubereitung der Schweinskopfsülze ähnelt.
Roter (auch: Schwarzer) Presssack, der seine rote Farbe durch die Verwendung von Schweineblut (vgl. Blutwurst) erhält. Eine Variante des Roten Pressacks entsteht durch die Verwendung von Rinderzunge an Stelle von Schweinefleisch.
Presssack Hausmacher Art, sehr ähnlich dem weißen Presssack, enthält jedoch kein Pökelsalz. Die rote Farbe der Fleischstücke bleibt deshalb nicht erhalten und der Presssack erhält eine graue Färbung. Meist wird für einen leicht säuerlichen Geschmack auch Essig beigemengt.
"
Hmm. Lecker!
Nun ja, man kann beim Frühstück ja auch woanders hinsehen als auf das Brötchen des Klingonen.

ru24 Lesetipp: "Emil Reimers: Sülzen, Aspik, Gelees. Viele Rezepte für ein interessantes Gebiet der Kochkunst. Heyne, München 1974, (Heyne-Bücher 4184, Praktische Reihe)"

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