Montag, 27. Mai 2013

Automobiles 18: Umriss-Autoaufkleber

http://goo.gl/tTSWq
Im Spätherbst 1970 hatte in Hamburg-Poppenbüttel eine Krähe auf den Kofferraum von Gunther Sachs' goldenem Mercedes-Benz 300SEL 6.3 gekackt, dem Umriss nach konnte man "Sylt" erahnen.
Hier nahm ein Missverständnis seinen Lauf, welches der Lebemann in diesem Augenblick hätte leicht aufklären können, etwa: "Hä, bist du irre, das ist doch nicht Sylt! Mir hat doch nur eine alte Krähe auf die Protz-Karre gekotet!"
Aber nein.
Vielleicht berichtete auch BILD in einer mehrtägigen Serie darüber, dass Sachs mit dem Kackumriss der Schickimicki-Insel auf dem SEL herumfuhr: "PLAYBOY LIEBT DIE SYLTER MÄDCHEN". Wie dem auch sei, der Pöbel, der schnell Wind von solchem bekommt, war wie elektrisiert! Bald wollte sich jeder deutsche Kleinwagenbesitzer Inselumrisse auf den Golf I pappen, ohne auch nur zu ahnen, wo "dieses Sült" eigentlich liegt.
Heute knubbeln sich auf den Heckklappen der Republik jede Menge Silhouetten: Westdeutschland ohne DDR ("Gute, alte Zeit"), DDR ohne Westdeutschland ("Gute, alte Zeit"), Deutschland in den Grenzen von 1237 ("Gute, alte Zeit"); Sylt, Bornholm, Rügen und Korsika - immer wieder Korsika; Boden-, Chiem- und Gardasee; Nürnburgring, Monza und Le Mans.
Es wird immer unübersichtlicher, manchmal weiß man ja nicht einmal, ob es sich um einen (geschichtlichen) geographischen Innen- oder Außenumriss oder um eine Rennstrecke handelt, siehe: hier.

Aber manchmal hat einem eben nur eine alte Krähe - oder ganz feudal ein Kormoran - auf die Heckklappe gekackt.


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