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Montag, 14. November 2022

Mein Gehirn denkt sich Sachen aus (2)

Midjourney

Ich habe geträumt, dass wir aus der abgebrannten Wohnung nur eines retten konnten: den Mond. Er war jetzt würfelförmig, glomm leicht und es fehlen einige Teile, sodass Schlitze fehlten wie beim unfertigen Todesstern. Wir wohnten jetzt in einem Mies-van-der-Rohe-Bungalow in einem Schilf-Garten — Träumchen! Allerdings nahm der Miniatur-Trabant auch viel Platz weg in der neuen Wohnung. In der Nacht glomm er blass vor sich hin.
Später ist der Wohnzimmer-Mond dann ausgebüxt und machte seinen Job — er illuminierte die Landschaft.


Freitag, 24. März 2017

Ohrwurm

photo credit: Leo Javiex Vía Láctea via photopin (license)

Seit etwa zehn Tagen habe ich einen Ohrwurm.
Einen Ohrwurm zu haben, ist in dem Falle kein Ding, wenn man das Lied mag. Meistens ist es aber irgendein Scheiß, der einen quält, das ist halt wie im richtigen Leben. Bei mir ist es seit Anfang letzter Woche "Über sieben Brücken musst du gehn".
Als das Lied in meinem Gehirn auftauchte, musste ich mir erst mal den Text zusamenreimen, ich bin ja nicht gerade schlagerfest, wie z.B. 100% aller Steffis, die ich kenne.
Refrain
Über sieben Brücken musst du gehn,
sieben dunkle Jahre überstehn,
siebenmal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein.
Gottogott! Hatte ich das Lied im Ohr, weil ich in den letzten Tagen meines 49. Lebenjahrs weilte und 7 x 7 = 49 war? Oder bezog sich der merkwürdig metaphysisch angehauchte Text auf die stellare Nukleosynthese durch Kernfusion? -- zuerst entsteht in Sonnen Helium, später entstehen immer schwerere Elemente bis hin zum Eisen -- das gute alte "we are all made of stars". Und inweiweit hatte das alle mit mir zu tun?

Ich googlete so vor mich hin, erfuhr, dass das Lied gar nicht von dem ursprünglich aus Siebenbürgen in Rumänien stammenden Peter Maffay war, sondern der Titelsong des zweiten Albums der DDR-Rockgruppe Karat von 1978 (Link). Maffay hatte den Song dann mit ausuferndem Saxophonsolo 1980 in der BRD veröffentlicht (Link). Auch erfuhr ich, dass die Karat-Texte generell zu einem gewissen Grad zu "Verschwurbelung" und vager Metaphorik neigten, schon, um den piefigen Unrechts-Staatsapparat nicht gegen sich aufzubringen.
Aha!
Soso!

Bevor ich noch tiefer in die Materie (sic!) eindrang (stellare Physik, Metaphysik, Rock der DDR), hörte ich zufällig, dass der scheidende Bundespräsident Gauck sich vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr zum Großen Zapfenstreich anläßlich seines Abtretens "Über sieben Brücken musst du gehn" gewünscht hatte (Link). Diese Info musste mein grandioses Gehirn Tage vorher irgendwo aufgeschnappt haben -- Ohrwurm-Fall gelöst.
Theoretisch.
Was bleibt ist der Wurm...

Und jetzt alle: "ÜBER SIEBEN BRÜCKEN MUSST DU GEHN!!"


Freitag, 3. Mai 2013

Hirn

http://goo.gl/zbjc9
Die Nachbarfirma hat plötzlich und unerwartet offenbar einen 21-jährigen Image-Berater engagiert.
"Besser als nix!", würde de Mutter jetzt sagen.
Man hat also aus dem Entrée des Gebäudes massenhaft Abbildungen somalischer, österreichischer und südostpakistanischer Patenkinder entfernt, um freien Wandplatz zu schaffen für... Tadaaa... Graffiti!
Hey! Applaus!
Sehr löblich!
Das fertige Werk: tatsächlich gelungen (siehe eingebettetes Bild). Es zeigt ein über-überdimensionales, menschliches Gehirn, magentafarben angelaufen mit rot verfärbter Hirnangangdrüse (Hypophyse). Das Gehirn ist im oberen Bereich dreidimensional angeschnitten (Obduktion?) und zeigt im Inneren grüne, handgelötete Computerplatinen aus den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts.

1) die Farbe des Hirns deutet dringend auf eine Kohlenmonoxid-Intoxikation als wahrscheinlichste Todesursache hin.
2) Alternativ ist der Tod möglicherweise durch eine Fehlfunktion der über 40 Jahre alten Schaltkreise herbeigeführt worden.

Eine eigens durch mich gefälschte ad-hoc-Umfrage bei meinen Kolleg(inn)en ergab, dass diese Wandbemalung die Nachbarfirma somit in etwa zu 93% korrekt repräsentiert.
War Spaß.


Donnerstag, 9. Februar 2012

Bürogeplänkel 29: Danaer-Geschenk

http://bit.ly/z6WqSW
"Hüte dich vor den Danaern, wenn sie Geschenke bringen", so heißt es seit der Antike. Weil die Geschenke der Danaer etwas speziell waren, Marke "brennende Hundescheiße in Geschenkbox" oder "Soldaten in einem hölzernen Pferd". Also "ein Geschenk, das sich dem Empfänger als unheilvoll und schadensstiftend erweist" (Wikipedia).

Gestern brachte eine liebe Kollegin exklusiv für unseren Schreibtisch-Sechser die allerhochwertigsten Hochkalorien-Überreste vom vergangenen Weihnachtsfest mit: gefühlte 2 kg Trüffelpralinen, also ca. 22.777 kcal.
Gottogott!
Ich starrte etwa gefühlte zwei Stunden reglos darauf (es waren 17 Sekunden), dann nahm ich eine. Und noch eine.
Hmmm!
Mein Körper, der Idiot, findet, dass das Nektar und Ambrosia ist, die Speise der Götter. Mein Gehirn, der Idiot, denkt nun den ganzen Tag an nichts Anderes.
Gottogott!
Ich nahm eine. Und noch eine.
Aber es war ja ein Ende abzusehen...
Die Kollegin holte dann am Nachmittag ein weiters Beutelchen heraus und füllte mit süffisantem Lächeln nach.
Gottogott!
Zu ihrer Sitznachbarin sagte sie: "Also ich kann mich ja bei sowas sehr gut beherrschen."
Verdammte Danaer!
Hauptsache, ich wanke abends wie ein Mastschwein aus der Firma!

Dienstag, 4. Oktober 2011

Autowaschanlage

http://bit.ly/nC20cs
Auch wenn man ein kleines Auto fährt, wird es mal arg schmutzig. In meiner Mittagspause bin ich dann zur Tanke gefahren und habe mir die Autowaschangebote mal angesehen. Sieben Waschprogramme rangen um meine Gunst. Bürstenwäsche, Unterbodenwäsche mit Unterbodenkonservierung, Felgenreinigung, Wachsauftrag mit Sonderwachs, Schaumpolitur, Trocknung mit Glanztrockner. Ich wählte das Programm, das ich mir leisten konnte und bekam ein Zettelchen mit einer sechsstelligen Codenummer. Ich trollte mich.

Mit dem Wagen an der Waschstraße stellte ich fest, dass ich nicht der einzige war, der auf die grandiose Idee gekommen war, sein Auto in der Mittagspause waschen zu lassen, ich stellte mich an. Mit dem Codezettelchen in der Linken stiegt ich aus. Die Gelegenheit war günstig: Ich durchstöberte das Wageninnere nach Abfall und warf zwei Hände voll in den nahen Mülleimer.
Den Rest der Wartezeit versuchte ich das Wetter zu genießen (angesagt: Sonne, 27°C, tatsächlich: bedeckt, 12°C).
Als ich an der Reihe war, stellte ich meinen Smart in Position, ging zu dem Bedienpanel mit den Zifferntasten herüber und starrte auf meine Linke mit dem Zettelchen. Die Hand war leer. Blitzartig entschlüsselte der großartige Verstand, der nicht einmal in der Lage war, fünf Minuten auf ein kleines Zettelchen aufzupassen, die Vorgänge. Mein Blick wanderte zu der Mülltonne.
Jubilate!
Angelegentlich scharwenzelte ich zu der Mülltonne und warf einen unauffälligen Blick hinein. Nun, nur hineinzulinsen würde definitiv nicht reichen! Und die Augenzeugen dieses Vorgangs zu eliminieren würde auch kein leichtes Unterfangen werden!
Ich wühlte also in einer Mülltonne. Dabei hatte ich in den 80ern nicht einmal eine Clochard-Hose besessen! Ich fischte sechs unterschiedlich zerknüllte Codezettelchen heraus und ging wieder zum Panel.
381 654 war eine Niete. 729 062 auch. 667 382 übrigens ebenso. Ach ja: 110 299 auch. Und 447 381 überraschenderweise auch.
Ich ging wieder zur Tonne. Die zahlreichen Augenzeugen starrten auffällig unauffällig, als ich mich wieder in den Unrat hinabbeugte und unter Kippen, Asche, runtergerockten Kokos-Duftbäumchen und Getränkeverpackungen weitere Zettelchen hervorkramte.
Die Glückszahl lautete übrigens 772 861.
Danke Gehirn!

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Mittwoch, 8. Juli 2009

Medien 3 - Grundsteinlegung


RIP Michael Jackson
Originally uploaded by Kolin Z
Der King of Pop wurde wohl ohne Gehirn auf dem Forest Lawn Memorial Park zu Grabe getragen.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Laut focus.de werde »es noch einige Wochen benötigt«, um Tests daran vorzunehmen. »Das Organ könne erst untersucht werden, wenn es sich verhärtet hat.« Hmm.
Angenommen, man schnitte es in Hunderte papierdünne Scheiben, dann könnte man es wie ein Daumenkino durchblättern und wäre rasant *pfffrrrzzz!* damit durch. Aber die Amis sind ja von den ganzen Autopsie-Sendungen wie "Navy CIS" dermaßen aufgeputscht, dass sie unbedingt wochenlang dran rummachen müssen.
Vielleicht wird man ja Medikamentenmissbrauch (surprise, surprise!) oder auch nur etwas so Unspektakuläres wie Albinismus feststellen, was ja viele bereits geahnt hatten.
Die Entnahme des edlen Teils hat auch Vorteile: In ein paar Wochen kann man das solide ausgehärtete Organ direkt als Grundstein für ein King-of-Pop-Museum legen.

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