Montag, 16. April 2012

Die lähmendsten Sportarten der Welt

http://bit.ly/J1b84m
Skispringen. Die Fernseh-Übertragung des Neujahrs-Skispringens aus Garmisch-Partenkirchen ist mit Abstand das lähmendste Sportereignis der Welt. Es geht FWUSCHHHHH-Zfit!-Wooooosch ... PADATZ! Und das mit den fünf immer gleichen Kameraeinstellungen gefühlte 500 Mal hintereinander. Alle sehen gleich aus und springen irgendwie gleich weit. Seit 1987 ist man deswegen dazu übergegangen, 500 Mal den gleichen Sprung (Nykänen) vom 01.01.1987 zu zeigen. Der Gewinner wird durch Los bestimmt und ist immer ein Zwerg mit 220 Werbelogos auf dem hautengen, dreifarbigen Leibchen.

Riesenslalom. Ist wie Skispringen ohne richtig abzuheben. Statt FWUSCHHHHH-Zfit!-Wooooosch ... PADATZ! macht es FWUSCH-FWUSCH-FWUSCH-Döng (Fahne)-FWUSCH-FWUSCH-FWUSCH! Ansonsten, siehe Skispringen.

Formel Eins. Wird zu recht auch als "Rennzirkus" bezeichnet. F1 ist die Königin, wenn es darum geht, fossile Brennstoffe in Lärm, Gestank und CO2 umzuwandeln. Hochgerüstete, brüll-laute Gefährte fahren so lange im Kreis, bis alle taub sind oder etwas explodiert. Alle sind in etwa gleich umweltschädlich. Der Gewinner wird deswegen durch Los bestimmt und ist immer ein Clown mit 220 Werbelogos auf dem hautengen, zweifarbigen Leibchen. F1 ist in etwa so zeitgemäß wie die Ausrottung einer Tierart oder das Abholzen der Regenwälder.

Fussball. Ist nur interessant, wenn Papa, als man Kind war, vor der Glotze Bier getrunken und rumgebrüllt hat. Das prägt. Deshalb trägt man noch heute rote, blaue, gelbe oder grüne Schals. Vereins-Simulation: Wenn man aus einem Rommé-Spiel die 110 Karten auf zehn elfer-Häufchen aufteilt, dann aber ständig Karten zwischen den Häufchen austauscht, "für" welches Häufchen bist du jetzt? Antwort: Schaaalke! Facepalm. Mit gesundem Menschenverstand ist das nicht erklärbar. Die Gewinner und der Verlierer dürfen nach dem Spiel atemloses, prägrammatikalisches Gestammel in vorgehaltene Mikros sabbeln und dabei ihre Werbelogos zeigen.

Handball ist Fußball nur mit anderen Mitteln.

Baseball. Inspiriert durch ein Riesenschachspiel mit Menschen statt Figuren, haben die Wissenschaftler des amerikanischen Kernforschungszentrums "Los Alamos" 1942 eine "Protonen-Kollision bei sieben Tera-Elektronenvolt in einem Teilring-System" nachgestellt. Das Regelwerk orientiert sich an den Zuständen in einem Quark-Gluon-Plasma. Eine der wichtigsten Regeln lautet: "Nicht auf das Proton spucken!" (Link)
Außer Kernforschern versteht niemand dieses "Spiel". Dem Publikum gefällt es, denn schließlich gibt es Hot-Dogs, Bier, lecker Cheerleader und man ist an der frischen Luft.