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Sonntag, 27. Juli 2014

DAF: "Der Räuber und der Prinz" (1981)

"Deutsch Amerikanische Freundschaft“ von Tilman Brembs - http://goo.gl/yCkaGg. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons
1981 hat die Band DAF "Deutsch Amerikanische Freundschaft" das LP-Album "Alles ist gut" herausgebracht, es enthielt die Ausnahme-Hits "Der Mussolini" (Seite A, Track 2) und "Der Räuber und der Prinz" (Seite A, Track 5). Das Cover zeigte verschwitzt und mit nacktem Oberkörper die Herren Gabi Delgado-López (Vorderseite) und Robert Görl (Rückseite). "DAF gelten als Pioniere und Inspiration für die Genres Electropunk, Electronic Body Music und Techno." (Wikipedia)
Für das Album erhielten sie den Deutschen Schallplattenpreis.

1981 wusste von uns 13- bis 14-jährigen Blagen niemand so genau, was er mit den Textzeilen "Tanz den Mussolini, tanz den Adolf Hitler" anfangen sollte (war das nicht 'verboten'?). Und war "Der Räuber und der Prinz" nicht irgendwie 'schwul' (will meinen ein Lied über das 'Tabu Homosexualität')?
Gottogott! Aber die Mucke war natürlich grandios!

1981 auf der Realschule Radevormwald fand der Werken-, aber auch der Handarbeits-Unterricht im Untergeschoss statt. Die Jungen hatten Werken, die Mädchen Handarbeit und es handelte sich hierbei um homogene Gruppen - wie es sich gehörte. Die Räumlichkeiten für Werken und Handarbeit lagen im Kellergeschoss am Ende eines langen, schlauchförmigen Flures mit fast quadratischem Querschnitt und waren immer abgeschlossen, die Schüler mussten vor Unterrichtsbeginn im Flur warten. Wenn jemand das Licht ausschaltete, dann fiel nur noch ein indirekter Schein aus einem Treppenhaus ein und der Flur lag in einem stimulierenden Halbdunkel. Manchmal spielten die Jungs so etwas wie Squash mit Tennisbällen - weil es sich anbot und weil es so toll knallte. Die Akustik in dem Schlauch war auf jeden Fall 1A, alles hallte und machte dumpfe Echos.

1981 hatte mein Mitschüler Stefan "Kanne" Kanitz einen Mono-Kassettenrecorder, bei dem man mit einem Drehregler die Bandgeschwindigkeit stufenlos verändern konnte. Wow!

1981 kam all das zusammen: Während wir in diesem Akustik-Schlauch auf unsere Werken-Lehrerin warteten, packte Kanne seinen Kassettenrecorder aus und spielte gehörig laut DAFs "Der Räuber und der Prinz" (youtube). Das ohnehin schon leiernde Lied mit den blechernen Doings!" und "Dongs!" wurde mal schneller, mal langsamer, Echos kollerten durch den Gang und kamen wie Brandung zurückgerollt.
Eigenartigerweise ist das mit Abstand die intensivste Erinnerung, die ich an meine gesamte Schulzeit habe.


Mehr Realschule Radevormwald: Blogbeiträge.


Freitag, 22. Juni 2012

Bürogeplänkel 32 - Realität ist, was du draus machst

bit.ly/O4f908 
Etwa drei bis zehn Prozent aller Bewohner dieses Planeten sind schwul oder lesbisch (Link). Somit handelt es sich also nicht um Einhörner oder Meerjungfrauen oder noch seltenere Gestalten, sondern um etwas ganz Normales.
Wie blaue Augen.
In Zahlen: Geht man von rund 7 Milliarden Menschen Weltbevölkerung aus, sind demnach bis zu 700 Millionen Menschen schwul oder lesbisch.
Alles gut.
Die Türkei hat 75 Millionen Einwohner.
Ein optisch durchaus modern zu nennender, türkischer Kollege behauptet nun allen Ernstes, mit großer Pose & lauter und fester Stimme, es gebe KEINEN EINZIGEN SCHWULEN TÜRKEN.
Wow.
Statistisch gesehen müsste es aber eine ganze Riesenmenge schwuler Türken geben.
Ich stehe vor einem Rätsel!
(Spaß)

Realität ist, was du draus machst.


Mittwoch, 15. Juli 2009

www 4 - Am Ende des Regenbogens

Natürlich haben mir meine Eltern, als ich Kind war, erzählt, dass am Ende des Regenbogens ein Topf voller Gold versteckt ist. Schon damals hat mich interessiert: an beiden sichtbaren Enden? Ca. 37 Jahre später kam ich bei einem Mittagsspaziergang in Wermelskirchen an einem Auto mit der Webadresse zu einem Haus Regenbogen vorbei.
Als ich wieder am Arbeitsplatz saß, hatte ich dank meines fotografischen Gedächtnisses wesentliche Teile der www-Adresse wieder vergessen - auch Götter können straucheln. Also habe ich erst einmal gegoogelt und bin dabei auf so allerlei gestoßen, z.B. bei Wikipedia. Oder bei der Berliner Morgenpost, die schrieb recht knapp zu dem Thema:
"Washington – Ein Regenbogen auf der Kindergarten-Zeichnung einer Vierjährigen hat in den USA für Aufregung gesorgt. Der Regenbogen sei ein einschlägiges Symbol der Homosexuellen-Szene, klagten besorgte Eltern in Geneva im Bundesstaat New York laut Presseberichten. Der Kindergarten habe sich entschuldigt und umgehend die Zahl der Farben bei seinen Stiften limitiert."
Die Amis. Das ist so völlig bescheuert, dass es wahrscheinlich wahr ist.
Heilige Einfalt! Aber zurück zu der Adresse aus meinem Mittagsspaziergang. Mittlerweile hatte ich sie über die Suche nach "Regenbogen Wermelskirchen" wiederentdeckt.
Nun, was soll ich sagen?
Es ist ein Alters- und Pflegeheim. Nur der Name kommt mir mit diesem Wissen um das Gold, das am Fuß des Regenbogens vergraben sein soll, ein klitzekleines bisschen ironisch vor. Bei den Pflegesätzen ist nämlich die Frage, ob das Vermögen nur an einem oder an beiden Enden des Regenbogens zu finden ist, überflüssig geworden.
Natürlich an beiden, denn das letzte Hemd hat ja bekanntlich keine Taschen.

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