Sonntag, 19. Juli 2009

Lifestyle 7 - Hundehaltung

Meine Eltern wurden vor Jahren einmal Augenzeugen, wie ein Hundehalter seine Töle mitten in den Woolworth kacken ließ. Seitdem habe ich Tag & Nacht recherchiert und Folgendes herausgefunden: "Der Hund an sich ist nicht ganz so dolle nützlich".
Die meisten Hunde zwischen 500g und 50 Kilo sind ja keine Nutzhunde, also sind weder Jagd-, Wach- oder Kampfhunde, noch kommen sie in die Suppe, leben also in den vier Wänden des Hundehalters als richtiger Mitbewohner. Dort füllen sie dann ab sofort ihren lähmend langweiligen Tieralltag anteilig mit folgenden Tätigkeiten aus: etwas (Wichtiges) ankauen (9 %), ihre Zecken verlieren (10 %), zwischenzeitlich auf den Bürgersteig oder auf Kinderspielplätze kacken (11 %), haltlos sabbern (13 %), exzessiv haaren (17 %), dreckeln incl. in die Ecken pissen und/oder auf den Badezimmerteppich kotzen (19 %), fragwürdigste Gerüche emittieren (26 %) und schlafen (69 %). Aber vor allem Geräusche verursachen (76%). Dass diese Aufstellung auf 250 % kommt, liegt dran, dass Hunde vieles von dem Vorgenannten massiv parallel ausführen können, Beispiel: „duften“, röcheln und schlafen gleichzeitig.

Der gesamte Geräuschekomplex soll hier einmal unter die Lupe genommen werden. Gerade ältere Menschen klagen ja oft darüber, dass es unerträglich still in der Wohnung sei, nachdem ihre Brut sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut hat. Ein Hund soll da Abhilfe schaffen. Mit der Ruhe ist's dann aber wirklich endgültig vorbei: Tapptapptapp zum Wassernapf, schlapp-di-schlapp-di-schlapp wird getrunken, währenddessen schlägt die Kette an den Napf pingpingping, tapptapptapp zurück zum Körbchen, schmatzen schleck-schleck, einen Knochen besabbern und bekauen slirg-klim-slirg, wieder tapptapptapp zum Napf, schauen, ob man ggf. versehentlich eine Fütterungszeit verpasst hat, lautes Schnuppern fft-fft--fffft!, tapptapptapp zurück. Dann folgt ein halbstündiges sich kratzen ft-ft--ft-ft--ft-ft! und an den Eiern lecken schleck-di-schleck. Die Lücken in der Schall-Performance werden mit asthmatischem Atmen, allerchristlichsten Stoßseufzern, allgemeinem Schmatzen und Gähnen ausgefüllt. Ist der Mensch gar aushäusig, versucht das Hündchen mit stundenlangem Kläffen, Jaulen, irrwitzigem Gewinsel und Kratzen an der Tür, die Nachbarn in den Wahnsinn zu treiben (also die, die noch nicht wahnsinnig sind).
Einzig Hundefürze sind in der Regel lautlos, dafür betäuben sie andere Sinne in unvorstellbarem Maße (oder kommen direkt am offenen Kamin extrem performant – burn, baby, burn!).

In einem Versuchsaufbau in einer Schallmesskammer gibt es mit zwei Hunden im Leben eines Menschen täglich nur noch 12 Momente der Stille (verteilt auf 44 Sekunden), ab drei Hunden gibt es keinen einzigen dieser kostbaren Augenblicke mehr. Dazu kommen Hausarztbesuche wegen der Zecken am Halter. Und Hundefutter kaufen, Tierarztrechnungen, Haftpflicht und Steuern zahlen muss man für diese Krampen ja auch noch. Der gesamtwirtschaftliche, durch Hunde verursachte Schaden liegt in der BRD, wie ja allgemein bekannt ist, bei 22,8 Mrd. EUR jährlich (Statistisches Bundesamt 2008).
"Der beste Freund des Menschen" – schon ein bisschen gruselig.

Lediglich der Muselmann hat's tatsächlich geschnallt. Der hält sich ja garnix.
Auch keine Wellensittiche, Meerschweinchen, Katzen, Vogelspinnen, Warane, Nacktmulle oder Galeerenquallen.
Na gut. Im Frühjahr haben die schon mal Schafe im Hinterhof, aber nur ganz, ganz kurz, quasi bäääh-krx! dann ist wieder ein Jahr wirklich Ruhe.
Oder hat z.B. den türkischen Mitbürger schon einmal jemand mit einem Geschwader schwuler, rosa gefärbter Königspudel wo lang marschieren gesehen?
Wohl kaum!
Bravo!
Weiter so!