Gestern Abend war ich in der Apotheke, Nasenspray kaufen - rein prophylaktisch, um schwindende Medizinschrank-Vorräte aufzufüllen, um gewappnet zu sein.
"Ein Nasenspray, bitte", sagte ich.
Die Pharmazeutisch-Technische-Assistentin (PTA) legte das Köpfchen schief. Sie benötigte anscheinend noch mehr Informationen.
"Na, so, nix Dolles, also ein Pump-Ding", sagte ich wenig fachmännisch und machte dabei eine Geste, bei der ich Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand abspreizte und mit dem Daumen darunter zweimal eine pumpende Bewegung machte.
Genug der Information, befand die Fachfrau.
"Normale Größe oder die große Größe?", fragte sie.
"Könnte ich die große Größe mal sehen?", fragte ich gespannt in Erwartung eines Kanisters voller Nasenspray mit Fußpumpe und allem. Schweigend drehte sie sich aus der Hüfte weg, griff etwas hinter sich und rastete sofort wieder in ihre normale Position zurück. Mit einer fließenden Bewegung, die einem Hütchenspieler alle Ehre gemacht hätte, stellte sie mir eine winzige Dose "Ratiopharm Nasenspray 15 ml" hin.
Große Größe - na klar!
"Ist ja voll der Humpen!", witzelte ich ironisch. Das war ja immerhin 1/200stel Liter mehr als die normale Pulle! Alter Schwede!
Die Fachkraft indes blieb humorlos-stoisch, verzog keine Miene.
Beim Bezahlen musste ich unwillkürlich an die Ratiopharm-Zwillinge Gyde Schäfke und Folke Schmidt denken. [Die eine: "Gute Preise!" (*kicher*). Die Andere: "Gute Besserung!" (*gacker*). Beide: "Wuhahaha!"].
Die lachten sich damals wenigstens noch wegen jedem Stuss Rallyestreifen in die Hosen.