Eben schwirrte es und ein Marienkäfer saß auf meinem Monitor.
"Och!", dachte ich. Er hockte sich in die untere rechte Bildschirmecke und ließ sich die Punkte zählen. 19 - dramatisch überpunktet, der Kleine (Link).
Ich googlete den neunzehnpunktigen Marienkäfer.
Also: Es handelt sich hierbei um den Harlekin-Marienkäfer, einen Käfer mit Migrationshintergrund, ein asiatisches Massenprodukt, das gerade dabei ist, unseren "Made in Germany"-Qualitäts-Siebenpunkt-Marienkäfer, das Insekt des Jahres 2006, zu verdrängen.
Empörung!!!
Muss denn wirklich alles immer "Made in China" sein? Von Wanderarbeitern unter erbärmlichen Bedingungen in Sweat-Shops zusammengekloppt?
"Unser" heimischer Marienkäfer, meine Mutter nannte ihn, als ich noch Kind war, "Alois Siebenpunkt" (Link) , hört auf den wunderbaren lateinischen Namen: "Coccinella septempunctata" (coccinella = scharlachfarben).
Farbe (scharlachrot), Punkt-Zahl (lucky number seven) und die geringe Größe machten ihn zum fast einzigen bei Leuten beliebten Insekt.
Doch jetzt hockt DER da, der Neue, der Migrant und überwintert.
19 Punkte!
Tsts! Einst ausgesetzt als Schädlingsbekämpfer, ist er nun zur Plage geworden in manchen Gebieten: als Siebenpunkt-Verdränger, als Hausbesetzer und, wenn er in die Weinlese gerät, als Bitterstoff (Link).
Naja.
Aber wie er da so sitzt, ist er trotzdem ein Sympathieträger, der 19-Punkt-Käfer.
7 + 12 geht ja irgendwie auch.