Donnerstag, 21. Januar 2010

Pfand

Ich habe vor etwa sechs Wochen Ordnung in meine Abstellkammer gebracht. Etwa 42 Plastikflaschen wurden wieder zum Supermarkt gebracht, etliche Kilos Altglas in Container sortiert, den Gelben Sack hatte ich zum Grünen Punkt an die Straße gestellt.
Übrig blieben drei (3) Bio-Saft-Pfandflaschen aus dem Bioladen. Ich stopfte sie in eine Rewe-Plastiktüte und legte sie mir in den Beifahrer-Fußraum des Autos. Dort polterten und knisterten sie dann herum. Beifahrer beschwerten sich über die Fremdkörper, allen voran Queen Mom (82).
Wochenlang fuhr ich täglich 2x an dem Bioladen in Remscheid Bergisch-Born vorbei, wann immer ich Zeit gehabt hätte - ausschließlich mittwochs Nachmittags - hatte der Laden zu. Und hey - manchmal habe ich echt einfach nicht daran gedacht!
Die Tüte kam in den Kofferraum. Dort polterten die Flaschen bei jeder Kurve hin und her und machten mich wahnsinnig. Und das Bergische Land ist nicht der Niederrhein, hier geht in punkto Kurven so einiges.
Rumpel-pumpel - tschinggg!
Rabbel-ra-rabbel - dengel!
Klirr-di-klirr - röngeldöngel!

Nach Wochen des geistigen Niedergangs habe ich heute die Reißleine gezogen und bin vor dem Spätdienst zum Bioladen gefahren. Eine ökologisch wertvolle Bioladenangestellte stellte gerade ein Schild auf: "Leckere Bio-Säfte!"
Sie strahlte mich an, ich lächelte etwas säuerlich zurück.
Ich betrat den Laden *palim* und stellte die drei Flaschen auf den Tresen.
"Das war alles?", fragte sie.
Ich nickte.
Von wegen alles! Was ich alles durchgemacht hatte!
Sie tipperte an ihrer Registrierkasse herum und zahlte mir mein Pfandgeld aus.
Fünfundvierzig Cent.