Freitag, 3. Juni 2011

Bürogeplänkel 23 - Mädchenlebensmittel

Wenn ich im Büro Küchendienst mache, entdecke ich in den Schränken der Büroküche immer wieder Tupperdosen, die von der Größe her eher für Spermaproben als für Lebensmittel geeignet scheinen. Ich habe sowas gar nicht im Haus! Immerhin würden vielleicht 30 Erbsen darin Platz haben. Oder zwei Sardinen, jeweils halbkreisförmig angeordnet.
Naja, irgendwie passt das zu den Mädchenlebensmitteln, die im Büro-Kühlschrank ihr Winzlingsdasein fristen: Ein singulärer Kinderriegel (die Kleinen aus der Tafel) mit Zettelchen "Nicole" oder ein einzelner Oreo-Keks mit eigenem Post-It-Namensschildchen. Eine Scheiblette, die Folie per Edding mit Namenskonterfei versehen wurde. Eine benamste Literflasche Cola-Light mit 34 ml Restinhalt.
Das alles ist total possierlich!
Es ist gerade so, als schaue man in die Lagerräume eines Zwerghamsters.

An diese Mädchen-Parallelwelt der Mengenlehre haben sich wohl denn auch Müslihersteller angepasst. Denn Jungs essen ja nur Steaks ohne Beilage.
Natürlich.
Ein sehr schönes Beispiel ist z.B. vom PENNY die 375 g-Tüte "B!O Dinkel Crunchy Müsli" aus kontrolliert biologischem Anbau - "Mehr Geschmack, mehr Genuss". Die Ernährungsempfehlung verrät das ganze Elend:
"1 Portion (30 g + 125 ml fettarme Milch) = 186 kcal".
MUAHAHAHA!!!
Seit wann gibt es Lebensmittel denn wieder auf Bezugsschein?
Soll ich mir die 30 g nicht lieber mit einem McDonald's-Strohhalm in die Nase ziehen und mir den Schluck Milch einfach sparen?

Vielleicht sollte ich wirklich auf Steaks umsteigen.
Rumpsteak (300 g) mit einem Salat vom Buffet und einer Folienkartoffel - oh yeah!
Und die Winz-Portionen überlasse ich den Zwerghamstern und den Büromädchen.