Dienstag, 22. September 2009

Bügeln

Eine meiner Kolleginnen beklagte mir gegenüber eines Tages das noch vor ihr liegende Pensum zu bügelnder Wäsche. Vor meinem geistigen Auge sah ich meine Kollegin neben ihrer riesigen Profi-Bügelstation stehen und Textilien plätten, als gäb's kein Morgen. In meiner Eigenschaft als Betriebs-Seelsorger begann ich, ihr Trost zuzusprechen, doch dann kam mir eine Idee.
"Was bügelst du denn so?", fragte ich.
Sie verstand die Frage nicht, ein ganz, ganz schlechtes Zeichen. Ich versuchte es anders.
"Spannbettücher, Unterwäsche, Unterzieh-T-Shirts, Socken und Abtrockentücher muss man nicht bügeln", erklärte ich.
"Natürlich! Ungebügelte Spannbettücher, Unterwäsche, Unterzieh-T-Shirts, Socken und Abtrockentücher gehen ja mal gar nicht!", keifte sie.
Aha!
Es gibt ja Menschen, denen ist per se nicht wirklich zu helfen.
Vielleicht finden sich noch ein paar Sachen, die in einem Haushalt lebensnotwendigerweise zusätzlich zu bügeln sind, vielleicht Frottee-Handtücher, Staub- und Spültücher.
Übrigens: Wenn man die Tageszeitung vor dem Lesen bügelt, bekommt man keine schwarzen Finger. Butler machen das allmorgendlich für ihre Herren. Das wäre ja noch was für die Kollegin, quasi als Ausweitung ihres Betätigungsfeldes!
Später habe ich allerdings herausgefunden, dass die Kollegin nicht wirklich ein Hobby hat.
Ach so.

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