Mit Bärbel war ich vor längerer Zeit im China-Restaurant "Sonnenschein" in Remscheid-Lennep (Link). Das Essen dort ist gut, das Ambiente ist etwas schlicht, aber das wird durch die geradezu ausufernde Freundlichkeit des Personals mehr als wett gemacht.
Wir bestellten Stäbchen zum Essen.
Während das anfangs mit den Stäbchen ganz prima klappte (solange ich noch dicke Brocken Klebreis und Schweinebällchen auf dem Teller hatte), wurde es gegen Ende des Essens immer beschwerlicher und beschwerlicher. Ich kämpfte mit den immer kleinteiliger werdenden Resten, obsiegte aber zuletzt - nach einer harten halben Stunde des Kampfes! Ich ließ die Stäbchen aus der mittlerweile deformierten Hand fallen und lehnte mich zufrieden und gut geplauzt nach hinten - geschafft!
Ich bewegte die Finger, um wieder Blut und Form in meine Rechte zu bekommen.
"Frau Sonnenschein", eine etwa fünfzigjährige Chinesin, huschte heran und bedachte uns mit ihrem breitesten Lächeln, dann wandte sie sich an mich.
"Das wal sehl tapfel!", lobte sie, während sie das schmutzige Geschirr aufstapelte.
Ich grinste stolz wie ein Honigkuchenpferd.
"Wil hätten längst einen Löffel genommen!", ergänzte sie, und schwirrte mit dem Geschirr davon.
Sie ließ mich fassungslos zurück.