Freitag, 5. Oktober 2012

Bis Meppen


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Es begab sich aber zu der Zeit, dass irgendwann in den 80ern ein Bus des Radevormwalder Handballvereins "TV Herbeck" zu einem Auswärtsspiel nach Meppen unterwegs war. Google Maps gibt diese Route mit "228 km, 2 Stunden und 22 Minuten" an.
Man fuhr wohl nun schon eine ganze Weile, als sich erster Unmut breit machte, es wurde den Handballern etwas lang und sicher auch -weilig.
"Wie lange is denn noch?", fragte da einer.
"Wie weit is denn noch", fragte ein Anderer.
"Bis Meppen", lautete die mit großer Eloquenz und nachgerade wuchtiger Weisheit vorgetragene Antwort.
Wer mag dieser Quasi-Zen-Meister gewesen sein, dessen Sentenz die Antwort auf jede der gestellten Fragen war? Leider verliert sich dies im Nebel der Geschichte. Neueste Forschungen weisen darauf hin, dass es sich hier keinesfalls um einen "Handballer" (Blogbeitrag), sondern um eine dem Sport fremde Aufsichtsperson oder einen mitreisenden Anthroplogen gehandelt haben muss.
"Bis Meppen" als universelle Antwort sowohl auf große Entfernungen als auch auf große Zeiträume erfreut sich in dieser, meiner Heimatstadt Radevormwald bis heute großer Beliebtheit.

Beispiele:
"Wie lange ist die Wurst noch haltbar?"
"Wie lange läuft diese sinnlose Sondersendung noch?"
"Wie lange sitzt Onkel Knastbruder Joey noch ein?"
und:
"Wie weit fliegen die beiden Voyager-Sonden noch?"
"Wie weit kann man von diesem Aussichtspunkt aus sehen?"
"Wie weit würdest du gehen?"

"Bis Meppen", das Lichtjahr des kleinen Mannes.