Auf dem Kölner Ringfest ist echt was los. Kölsch fließt in Strömen und alle Kneipen werden für 1,00 EUR zur öffentlichen Toilette. In eine solche schlitterte ich hinein. Es roch schon im Flur wie im Puma-Käfig. Im Herrentoilettenraum herrschte ein Gedränge wie in der Tokioter U-Bahn. Der Boden war schlüpfrig. An den fünf Pissoirs standen je ca. fünf Herren, jeweils einer in Aktion, vier in Wartestellung. Spülen, Hose zu, der nächste. Spülen, Hose zu, der nächste. Ein bereits angetrunkener Zecher stolperte zu dem mittleren Pissoir, schwankend sein Wasser abzuschlagen und ließ dabei überaus performant einen Wind fahren.
Die anwesenden Herren begrüßten das Ereignis mit fröhlichem Hallo.
Durch soviel Zuspruch fühlte sich der Zecher animiert, noch einmal richtig Gas zu geben.
Es folgte ein vielstimmiges, raues Gelächter, einer aufgeregten Hundemeute nicht unähnlich.
"Draußen ist mehr Platz wie drinnen!!!", brüllte der Zecher begeistert mit falscher Komparativbildung, schloss seinen Hosenstall und wankte davon.
Auch nicht mehr ganz nüchtern, beschloss ich, eines Tages von diesen großen, messianischen Worten zu künden.