Sonntag, 8. November 2009

Kaputtrepariert

Die X-Men-Fähigkeit meines Kumpels B. ist, Computern das Leben schwer zu machen. Er hat eine Art negatives Feld für jede Technologie, die höherwertiger ist als der Vergaser seiner Güllepumpe. Dieses Feld, nennen wir es K.O.-Feld, sorgte z.B. dafür, dass WLAN in seiner Wohnung absolut nicht möglich ist. Keiner der herbeigerufenen selbsternannten Spezialisten, echten Netzwerkern oder Schamanen war dazu in der Lage, den Rechner kabellos ins Internet zu bringen. Mulder und Scully vom FBI zogen einen Flunsch ziehend wieder ab.
Jetzt liegen Cat5-Kabel in seiner Wohnung, sie verlaufen diagonal unter den Teppichen.
Sein Rechner, die arme Sau, siecht von dem Tag seiner Erstinstallation vor sich hin, benötigt von Tag zu Tag mehr Zeit zum Hochfahren. Als mitfühlende Vogonenseele habe ich Idiot mich erbarmt und eine "1-Klick-Wartung" bei ihm installiert, um, abgesehen vom User, zumindest das zweit-, drittgrößte etc. Problem anzugehen. Das Programm fand etwa 400 Fehler, die es behob.
Alle glücklich!
Dachte ich.
Mit dem Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, fuhr ich heim.
Mein Telefon schellte bereits, als ich meine Wohnungstür aufschloss.
"Office funktioniert nicht mehr", kam seine Stimme aus dem Telefon. Hätte er mir gesagt, er wäre unheilbar krank, hätte das fröhlicher geklungen.
Wie sich nach endlosem Häckes herausstellte, hatte er vor drei Jahren mit seinem gekauften Rechner zusammen eine 60 Tage-Testversion von Office Professional bekommen, diese hatte aufgrund ungeklärter Fehlerursache bis zum heutigen Tag klaglos ihren Dienst getan.
Meine "Reparatur" hatte das zerstört.
Und ich war schuld!
Klar.
Mittlerweile hat er eine "Home & Student 2007-Version" (die ich kaufen und auch installieren durfte).
Es ist wie immer: Keine gute Tat bleibt ungestraft.

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