Samstag, 28. Juli 2012

@work 13 - Unwetterwarnung

bit.ly/O7VXd8 
Unwetterwarnung na und?
Wir arbeiten doch drinnen!
Als dann Freitag Nachmittag der Blitz mehr oder weniger direkt im Büro einschlug, saßen wir im Dunkeln.
Hihi!, dachte ich noch, bevor ich auf die Toilette musste. Da siehste nämlich mal gar nix!
Und dann sitzte da rum an deinem Arbeitsplatz, rien ne vas plus. Du kannst ja nichtmal auf Facebook schreiben, dass du im Büro sitzt und nichts mehr geht. Ja, OK, das war das erste Mal in meinem Leben, dass ein Smartphone nicht völlig abwegig gewesen wäre.
Kollegen, auch von der Nachbarfirma, rannten mit Taschenlampen herum und checkten Sicherungskästen und auf Notstrom laufende Server.
Für die Untätigen verrann Zeit urst langsam und vor allem ungemessen, et ging ja nix.
"Boah, is dat langweilich - hasse nich mal en Rätselheft für Omi?" (Kerkeling)
Und je länger man da ohne PC, Licht, Telefon, Kaffeemaschine und Mikrowelle herumsaß, um so langweiliger wurde das.
Boah!
"Leg dich doch was hin", schlug die Kollegin vor.
Hanä!
Schlagartig war uns die Moderne komplett abhanden gekommen.
Meine Körperbehaarung nahm von Minute zu Minute zu, ich wurde zusehends flauschiger!
Würde man den Heftklammerer auch als Faustkeil nutzen können?
Ich überlegte, aus Aktenordnern ein kleines Lagerfeuer zu improvisieren und begann, externe Festplatten aneinander zu schlagen. Es schlug zwar Funken, aber vielleicht war das Papier feucht...
Eine kleine Herde Mammuts weidete im Regen auf der Wiese, da gabs wenigstens was zu sehen.
Boah!
Plötzlich flatterte ein Brief-Archaeopteryx herein. Sein buntes Gefieder war regennass, er fauchte garstig und zeigte spitze Zähne. Der anwesende Administrator, bereits in Felle gehüllt und behaart wie Harry Rowohlt (Link) griff sich das am kralligen Lauf der Bestie befestigte Briefchen. Es war eine Nachricht vom Chef, wir könnten nach Hause gehen.
Puh!
Mit soeben noch aufrechtem Gang schaffte ich es zum Wagen und verschwand auf Nimmerwiedersehen im Unwetter.


Freitag, 27. Juli 2012

Freunde der Sonne

bit.ly/QlC3vp
Manchmal muss ich bei meinem Bruder die Pflanzen gießen, oder im letzten Berlin-Urlaub bei unseren freundlichen wie auch abwesenden Gastgebern. Gemeinsam hatten die Wohnungen, dass sie eine urst unangenehm hohe Unzahl an Pflanzen in der Bude hatten! Und fängt man erst einmal an zu gießen, findet man immer neue und neue und hier noch und da noch. Selbst auf dem Klo gibt es Dutzende Pflanzen! Unheimlich! Manche Leute wohnen in einem eingetopften Dschungel! Und sie brauchen Hilfs-Tarzan & Hilfs-Jane, die ihnen in absentia die überbordende Flora am Verdursten hindern.
Völlig surreal!
Doch sich wirklich ganz grobe Mengen Pflanzen in und an die Bude zu stellen, selbst, als gäbs kein Morgen, scheint völlig normal und allgemein akzeptiert. Als müsse man sich zu Hause nicht schon genug um allerlei Firlefanz kümmern, wie z.B. das Essen auf den Tisch zu kriegen, Spülmaschinen, Blogs und Schnickes, die Beziehung noch gar nicht eingerechnet!

Als Junggeselle hatte ich (rein aus Konvention) auch Pflanzen. Drei (3): Kaktus Jeronimo, einen knorken Elefantenfuss und irgendwas Bizarres (Aloe?) von IKEA. Fettich. Diese Freunde der Sonne konnte ich selbst im Sommer ruhig mal sechs Wochen ignorieren, da gings denen noch immer Gold (nicht wie dem beknackten Farn, den ich mal versehentlich gekauft habe: Einmal nicht gegossen, schon im [Müll-]Eimer).

Jetzt sorgt sich im gemeinsamen trauten Heim die Liebste für den Pflanzen-Nachwuchs. Sogar Orchideen stehen im Fenster. Der Balkon blüht und gedeiht prachtvoll. Ständig muss etwas umgetopft, gerupft oder gegossen werden. Irgendwas geht gerade immer ein und muss ersetzt werden, da verstehen die Freunde der Sonne ja keinen Spaß.
Wenigstens bin ich da außen vor.
Aber ja: Es sieht jetzt so aus, als wohnte jemand bei uns, ist ja wichtig...

Dabei ist die Welt doch so einfach aufgeteilt: DRAUSSEN - NATUR, DRINNEN - WOHNUNG. Wer meine Camping-Erlebnisse kennt (Blogbeiträge), weiß, dass man diese Bereiche nach Möglichkeit nicht vermischen sollte, sonst heult einer! Ein Draußen-Wohnen ist im Grunde also genau so fragwürdig wie sich die Hütte mit Grünzeug vollzumüllen.
Comprende muchachos?


Donnerstag, 26. Juli 2012

Psychos müssen bleiben!

bit.ly/QkWWwm
Wie man mit statistischen Mitteln Psychopathen an ihren Tweets (Twitter-Posts) erkennt... (Quelle: Golem.de, Link):
"Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit einer antisozialen oder dissozialen, einer narzistischen Persönlichkeitsstörung sowie dem sogenannten Machiavellismus in ihren Tweets eine emotionalere Sprache verwenden als andere Twitter-Nutzer (...)"
Aber mal Hand aufs Herz:
Wenn wir alle wie auch immer gearteten Gestörten von unserer Facebook- oder Twitter-Timeline tilgten, wer oder was the fuck bliebe denn da noch übrig? Veranstaltungsinfos von "Schloss Burg" vielleicht (Link). Tolle Wurst!
Vergesst es, Buddies!

Die 89,6% Strahlies müssen bleiben!


Sonntag, 22. Juli 2012

Queen Mom 18 - Dat Mädchen weiß et doch nich

bit.ly/M44ySi 
Mit de Mutter beim Penny.
Hinter de Kasse sitzt ne neue, ganz junge Kassiererin und tippelt de Artikel ein. De Mutter hat wieder Obst noch un nöcher eingekauft. De Kassenkraft hebt ne Pomelo auf.
»Wat ist dat?«, fragt se Queen Mom.
Mom schnaubt.
»Pomelo«, sach ich.
»Quatsch!«, sacht de Mutter, als hätte ich 'Feigenkaktus' gesacht.
De Kassierin guckt von mir zu ihr, dann blättert se inner Kassenliste.
»Grapefruit!«, sacht de Kassenkraft un tippt et prompt ein.
»Humbug!«, sacht de Mutter un zieht nen Flunsch. Dann kommt en Tütken mit Nektarinen.
»Und dat?«, fragt et Mädchen.
»Ja wie?«, entfährt et Queen Mom fassungslos.
»Pfirsich!«, sagt de Kassiererin zu sich selbs un gibt et auch ein.
De Mutter macht en glucksendes Geräusch.
»Wenn Haare dran sind, sind et Pfirsiche, sons sind et Nektarinen!«, sach ich.
De Kassenkraft guckt von mir zu Muttern, dann frimmelt se wieder mitter Kassenliste rum.
De Schlange hinter uns geht bis Meppen.
De Mutter stößt mich mim Ellenbogen an. Dann kommt aufm Band en Tütken mit Pfirsichen.
»Nektarinen!«, sagt de Kassiererin un tippt et ein.
De Mutter gurrt um Fassung ringend.
»Dat waren jetz abba Pfirsiche!«, sach ich.
»Nu bring dat Mädchen nich durcheinander!«, sacht de Mutter laut, dat et auch alle hören.
Sicher, sicher.
Is klar.
Un zu mir raunt se: »Is egal, et Obst kost hier eh alles dat selbe un dat Mädchen weiß et doch nich!«


Freitag, 20. Juli 2012

Mindesthaltbarkeitsdatum

bit.ly/McYEcY 
Im Badezimmer fiel mir eine 10er-Packung Ohropax soft in die Hände. Sie enthält zehn "anatomisch geformte Ohrstöpsel aus hautfreundlichem Spezialschaumstoff (in) dezenter Hautfarbe" (so das Hersteller-Gebrabbel). Abgesehen davon, dass die "dezente Hautbarbe" ein knalliges 80er-Jahre-Apricot ist, hat Ohropax tatsächlich sehr wacker ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Packung aufgedruckt.
Meine Ohrenstöpsel sind also allen Ernstes seit 3 Jahren und drei Monaten abgelaufen.
Voll verdorben - bäh!
Muahahaha!!!
Dieser Joke ist fast so gut wie der mit dem Himalaya-Salz...
"Der Himalaya entstand vor 30-50 Millionen Jahren durch das Auftreffen der indischen Platte auf die asiatische Platte. Solche Gebirge werden als Kollisionsgebirge bezeichnet." (Wikipedia)
Das "Himalaya-Meer" trocknete seinerzeit also wg. "Auffaltung der Landschaft" aus, das Meersalz sedimentierte und lagerte sich ab.
Dann... passierte... länger... nichts...
Anschließend wurde das Himalaya-Salz nach opulenten 45.000.000 Jahren Lagerung im Salzstock in kleine Papp-Boxen gefüllt. Und dann bekommt es auch ganz tapfer ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt, sagen wir den 10.12.2018.
Danach gilt es vermutlich als verdorben oder wenigstens als "überlagert" und muss sofort am Folgetag entsorgt werden.
Muahahaha!!!

Du bist Deutschland!


Mittwoch, 18. Juli 2012

Mütze

bit.ly/Oav0pF 
Berlin. Wir rannten uns die Hacken wund, Sightseeing und Freunde treffen und so.
An der Schönhauser Allee, nördlich des Senefelderplatzes im Ortsteil Prenzlauer Berg lag der/die/das/ein LAPIDARIUM - so stand es fett dran.
Also die machen da also "irgendwie in Steinen".
Sah aus wie ein Friedhof.
War wohl ein Friedhof.
Also rein, kucken.
Freundin ging vor, ich hinterher.
Anmerkung: Es war keinerlei, wie auch immer geartete Warn-Beschilderung etc. zu sehen!
"MÜTZE AUF!!!", schnauzte mich beim Reingehen die dort herumstehende Frau Bullterrier an.
"Arghl!", schaffte ich gerade noch aufgrund der freundlichen Anrede.
Ich erhaschte einen Blick auf ein Körbchen mit schwarzen, jüdischen Mützchen. Zog rasch so meine Schlüsse. Jüdische Mützchen = Jüdischer Friedhof = mützchenpflichtig (wg. "Religion und so"). Ich griff mir also eine solche Hinterkopfbedeckung (die Kippa heißt) und setzte sie auf. Ich habe ja schließlich kein Problem mit anderen Kulturen, andere Kulturen aber offenbar mit mir.
Etwas unschlüssig, ob ich jetzt meiner Freundin auch ein Mützchen mitbringen sollte, fragte ich die freundliche Frau Bullterrier.
"NEIN, NUR FÜR MÄNNER!!!", brüllte sie.
Sicher, sicher.
Ach so, na klar.
Dankeschön.
Hauptsache, man steht als Voll-Troll da!

Und: Hallo? Nur für Männer?
Chauvi-Verein!


Google Maps: (Link)

Mittwoch, 4. Juli 2012

CERN entdeckt neues Teilchen

bit.ly/cu0PcB
Im Kernforschungszentrum CERN ist der Jubel groß: Man hat nach langem Häckes ein neues Teilchen entdeckt. Vielleicht ist es das langgesuchte Higgs-Boson!
Jippi!
Vor Ort sah das so aus: Im großen Hörsaal des CERN dozierte Joe Incandela, der Sprecher eines Higgs-Teilchen-Suchteams, langatmig über "vorläufige Messergebnisse", Messgenauigkeiten und das "Ausschließen möglicher Fehler" (für den Fall, dass mal wieder ein Kabel irgendwo nicht richtig eingesteckt war, siehe "überlichtschnelle Neutrinos", Link). Die anwesenden Forscher-Koryphäen, unter ihnen der 83-jährige Higgs himself (Link), machten einen gespannten und aufmerksamen Eindruck, in Wirklichkeit hatten sie sich Augen auf die Nerd-Brillen gemalt und dösten. Dann aber ließ Incandela die Bombe platzen:
"Wir haben ein neues Teilchen mit einer Masse von 125,3 +/- 0,6 Gigaelektronenvolt entdeckt, und zwar mit einer Sicherheit von 4,9 Sigma."
Als der Dozent dann auch noch in seine Jackettjacke griff und das Teilchen herausholte, kam richtig Stimmung in die Bude. Das vorläufig "Higgs-Boson" genannte Ding sieht aus wie ein kleiner, etwas knautschiger Wutball, ist farblich irgendwo zwischen "Lachs" und "Flamingo" einzuordnen und riecht leicht nach Babypuder. Incandela gab das Teilchen herum, jeder durfte es mal anfassen.
Danach sah es etwas speckig und mitgenommen aus.
"Und wascht euch alle die Hände, ihr Vögel!", brüllte Incandela fröhlich in die Menge. Viele der Anwesenden rochen an ihren Fingern.
Man darf gespannt sein.


Mehr dazu: (Link), (Podcast)


Montag, 2. Juli 2012

Bürogeplänkel 35 - Jura HAL 9000

bit.ly/KW3b6n
Nachdem unser alter, hochdekorierter Jura Kaffee-Vollautomat (Blogbeitag) die Grätsche gemacht hat - spektakulär mit einer kleinen Verpuffung wie ein minimalistischer Dschihadist - bekamen wir ein neues Gerät.
Jura HAL 9000.
Das ist STATE OF THE ART! Nicht nur, dass er Bluetooth und ein grafikfähiges Farb-Display hat, sondern er hat auch auch ein großes, rotes, allessehendes Auge (wie sein großer Bruder aus "2001 - Odyssee im Weltraum", Link).
Die erste Begegnung war bereits beeindruckend.
"Guten morgen, Dave", sagte der Kaffee-Vollautomat mit angenehm synthetischer Stimme, als ich mich annäherte.
"Äh, ich heiße Henning", sagte ich.
"Ah, sehr gut, Henning! Was kann ich für dich tun? Du siehst müde aus."
"Es ist Montag... Kaffee?", fragte ich eingeschüchtert.
"Es tut mir Leid, Henning, aber das kann ich nicht tun. Du benötigst etwas mit mehr Kick. Ich mache dir stattdessen einen Ristretto Doppio", sagte HAL 9000 und legte los.
"Ristretto?"
"Ristretto ist ein Espresso mit verringerter Wassermenge, Doppio heißt 'doppelt'", erklärte die Maschine, während das Filtrat dampfend in meine Tasse einlief.
"Äh, ... danke."
"Dein Kaffee-Heißgetränk ist nun fertig. Ich hoffe, es belebt dich angemessen."
"Danke..."
"Ich arbeite gerne mit Menschen, Henning."
"Ich auch."
Ich ging mit dem hochschwarzen Getränk zu meinem Arbeitsplatz zurück. Da war sie schon, die Facebook-Freundschaftsanfrage von "HAL 9000".
Wow.
Ich werde sie wohl kaum ausschlagen können.
Das Ding hat mich in der Hand.