Montag, 30. Januar 2017

To make America great again

photo credit: claudia.schillinger Amersfoort via photopin (license)


Ich betrat die Bäckerei durch den Haupteingang.
Anders als in den letzten Monaten oder Jahren lagen in der Teilchenauslage noch immer ganze sechs Amerikaner herum, trotz fortgeschrittener Tageszeit -- eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
"Ist seit Trump die Nachfrage nach Amerikanern zurückgegangen?", fragte ich die sich mir zuwendende Bäckereifachverkäuferin.
Sie nickte stumm, die Augen niedergeschlagen, als sei ihr das Thema irgendwie peinlich.
Na, eigentlich war das ja zu erwarten gewesen. Ich überlegte.
"Vielleicht sollte man den Durchmesser verdoppeln, sie so groß machen wie Frisbees", schlug ich vor.
Es arbeitete in ihr, dann leuchtete Begreifen in ihren Gesichtszügen.
"To make America great again!", hauchte sie begeistert.
"Ganz genau!"


Sonntag, 29. Januar 2017

Von Datenschutzgespacke bis "Schere im Kopf" (1982-2017)

photo credit: David Blackwell. The David Party via photopin (license)
1982

Schon bei meinen ersten Ferienjobs ab 1982 fand ich das Verhalten der fest angestellten Kollegen vor Ort hochgradig spack: Wenn sie am Monatsende ihre Lohntüte an den Rändern aufgerissen hatten, dann spähten sie hinein (Abbildung), als stünden dort Raketen-Abschusscodes, die nicht in feindliche Hände fallen dürfen und nicht schlicht ihr zu niedriges Monatsgehalt. Was sollte das? Indem jeder sein Gehalt wie ein scheiß Staatsgeheimnis behandelte, konnte der grausame Produktionsmittelinhaber jedem seiner Schergen zahlen was er wollte und für die Geheimhaltung sorgten die kleinen Spacken auch noch selbst! Sie selbst hielten ein per se ungerechtes System dadurch aufrecht! Was war nur aus der vielbesungenen Solidarität unter Arbeitern geworden? Es ist übrigens 35 Jahre später unter Angestellten der gleiche, völlig unwürdige Quatsch.
Datenschutzgespacke.

1987

Bei der letzten in der alten Bundesrepublik durchgeführten Volkszählung von 1987 (Wiki) kam es -- wie sollte es anders sein -- zu wilden Boykottaufrufen und großem Widerstand gegen den "Big Brother" Bundesrepublik. In Wuppertal gibt es noch heute "VOLKSZÄHLUNGSBOYKOTT"-Graffitis in einigen der etwas runtergerockten und > 30 Jahre nicht gestrichenen Nebenstraßen des Elberfelder Ölbergs. Natürlich möchte der Bundesbürger 24/7 von seiner Regierung supertoll regiert werden, aber leider darf der Staat keinesfalls wissen, was und wen genau er da eigentlich regiert, damit alle weiterhin über die "Bürgerferne" der Politik meckern können.
Absolutes Datenschutzgespacke.

ca. 2000

Seit ich google, lasse ich mir auch offiziell von Google über die Schulter schauen. Die können mir nur immer besser helfen, wenn ich ihnen dabei helfe, dass sie immer besser werden. "Ja, aber...", schnappen jetzt reflexartig Himpelchen und Pimpelchen, die immer alles kostenlos haben wollen ohne jemals etwas dafür zu geben. So funktioniert die Welt aber nicht. Ich finde zum Beispiel Internetwerbung ziemlich dämlich, die mal so gar nicht zu mir passt, also für Singlebörsen und Gartenzubehör, Karten für Sportereignisse und Alufelgen.
Wenn ich in "meinem" Google nach "Marines" suche, dann möchte ich sofort die Webseite des famosen Lokals finden (Wiesenstraße 2, 42105 Wuppertal) und nicht Informationen über das United States Marine Corps und dessen Angehörige erhalten. "Mein" Google weiß das. Natürlich mache ich mich dadurch durchsichtig, aber das ist der Preis, den ich bewusst dafür bezahle.

ca. 2005

Zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich bei einem Bekannten einen Laptop mit abgeklebter Kamera. "Paranoid ist, was du draus machst", dachte ich damals (naiv wie ich war).

2010

Seit der Trilogie um Lisbeth Salander (ab 2010 in deutschen Kinos) weiß ich, dass in Schweden dieses Datenschutz-Ding eher mal nicht so richtig existiert: Die Schweden setzen auf Transparenz. Wer also wissen will, was sein Nachbar verdient oder wen es interessiert, wem der Volvo mit dem amtl. Kennzeichen KRM-552 gehört, schaut einfach im Internet nach (Artikel). Schweden? Die sind doch cool drauf, da am Polarkreis! Hey! Datenschutz, das ist doch nur was für Lappen!

2012

"RFID-Etiketten in der Kleidung bringen Datenschützer auf den Plan" (Artikel), offenbar gab es 2012 gerade nichts Wichtigeres für Datenschützer, als RFID-Tags aus Jacken von Passanten auszulesen. "Bewegungsprofile könnten erstellt werden", *kicher*, is klar. Da die Dinger aus bis zu 10 m Entfernung ausgelesen werden können, braucht es für eine Stadt wie Wuppertal also lediglich 17 Millionen Messstellen, damit man einen einzelnen Spacko in seiner Designer-Joppe verfolgen kann, Muahahaha!!!, ihr Lappen. Absolutes Datenschutzgespacke.

2013

Die Künsterlin Heather Dewey-Hagborg sammelt Kaugummis und Zigarrettenkippen von der Straße und Haare in öffentlichern Verkehrsmitteln und analysiert die Funde genetisch, läßt in 3D-Druckern die Gesichter der Erbgut-Träger entstehen (Artikel), krass: Webseite der Künstlerin (hier).
"Eine Zeit der "genetischen Überwachung" bahne sich an, sagt die Informations-Künstlerin, die sich in anderen Projekten bereits mit Gesichts- und Spracherkennung befasst hat. " (a.a.O.)
Irgendwann sind wir alle längst in GATTACA (Link) angekommen, ohne es gemerkt zu haben.

"Ed Snowden" und Wikileaks: auch DAS war in 2013, aber da haben alle nur noch total abgestumpft drauf reagiert, ganz so, als könne man da eh nichts dran ändern, wie auch am Artensterben und dem Klimawandel.
Wenn so etwas in den 80ern herausgekommen wäre, da hätten auf den Straßen ein paar Barrikaden gebrannt.

2014

Identitätsklau per Kamera: Fingerabdrücke von Politikern zu kopieren, ist kein Problem. Ein Foto der Hand genügt, wie zwei Sicherheitsforscher demonstrierten (Artikel). Somit wird die Merkel-Raute auf Fotos zum Sicherheitsfeature, das Ackermann-Victory (hier) oder ein schlichtes "thumbs up" auf Fotos (hier) zum Datenleck -- also ist Vorsicht geboten in Zukunft. Zumindest könnten Diebe das geklaute iPhone entsperren und sämtliche weitere Fingerabdruck-Sicherheitssperren überwinden, z.B. am Laptop, notfalls mit einem Kunstdaumen aus dem 3D-Drucker. Unwahrscheinlich aber technisch möglich.
Schon ein bissi Datenschutzgespacke.

2016

Aktuell klebt selbst "Mr. Facebook" Mark Zuckerberg die Front-Kamera seines Notebooks ab -- wie ein Boss (Artikel), Ed Snowden sei Dank. Die Piraten-Augenbinde für Notebooks gibt es mittlerweile als Standardzubehör zu kaufen, aber vermutlich landet man als Käufer in einer Watchlist von Menschen, die glauben, noch etwas zu verbergen zu haben.
Letztens schaute ich in der Wohnung von meinem Schreibtisch aus gedankenverloren auf das Dach gegenüber, wo sich silbern im Wind Lamellenschornsteine drehten. Ich googelte die Teile (Schornstein, chrom, dreht), fand damit heraus wie die Dinger überhaupt heißen, dass sie durch ihre Bauweise den "Zug im Rohr" erhöhen -- aha! ach so! -- und gut war. Dachte ich. Seitdem verfolgen mich die Teile von Webseite zu Webseite. Nein, ich möchte den Zug im Rohr nicht erhöhen!
Aber genau aus diesem Grund habe ich keinen Dildo als Weihnachtswichtelgeschenk für die Firmenweihnachtsfeier bestellt (was sicherlich sofort eine Bombenstimmung ausgelöst hätte). Meine Zurückhaltung rührt daher, auf dass ich nicht monatelang beim Surfen von vage rosafarbenen Kunst-Phalli belagert werden möchte.
Hier fängt es an, das mit der "Schere im Kopf".

2017

Letztens habe ich "schmutzige Bombe" gegooglet, nur um mal zu sehen, was genau dahintersteckt. Mist, ich war zu impulsiv: Sicherlich bin ich jetzt für den Rest meines Lebens auf mehreren Geheimdienst-Watchlists (UK, USA, Israel), der BND wird es verpennt haben.
Ich fände es auch interessant, mal nachzusehen, wie man eigentlich selbst Sprengstoff herstellt, nicht, weil ich welchen produzieren möchte, ganz bestimmt nicht, lediglich weil mich Dinge interessieren. Und hey: wie kommt man eigentlich an Rizin? Wo kann man sich den TOR-Browser (für das Darknet) herunterladen und gibt es im Darknet überhaupt eine Suchmaschine, z.B. GRRRGLE?
Ich schaue nicht nach, einfach, um mich nicht verdächtig zu machen.
Wie vielen, "die nichts zu verbergen haben" (O-Ton) geht es genauso?
Hurra, die Selbstzensur ist auch schon da!
Das sind wir: Freie Bürger mit Schere im Kopf.


LINKS
Absolut sehenswerter Film: "Snowden" (2016), Trailer
Das Zeitalter der Videoüberwachung beginnt erst. Link
Artikel über Posts, die Facebooknutzer nie veröffentlichen, die Facebook aber trotzdem liest. Link
Psychologie: Ständige Überwachung führt zu Selbstzensur. Link


Samstag, 28. Januar 2017

Männer

photo credit: National Library of Ireland on The Commons Irish Boundary Commission's first sitting in Ireland via photopin (license)
Gestern verbrachte ich angelegentlich etwas Zeit auf der Firmen-Toilette. In die Kabine neben mir hastete ein Herr, der als erste Amtshandlung superhektisch 6x das Toilettendeckel-Desinfektionsspray auf einen Toilettenpapierstreifen aufbrachte, um dann auf der Sitzfläche für sein ach so edles Gesäß hinreichend sterile Bedingungen herzustellen.

Ich bin jetzt mal so gar nicht als Macho bekannt, aber hier bricht es doch hart aus mir heraus:
MÄNNER DESINFIZIEREN KEINE KLODECKEL.
Ein Toilettensitz bietet doch überhaupt keinen Lebensraum für Keime!
Herrgott. Was für eine metrosexuelle Brut reift hier heran? Außerdem haben Männer die sich ihnen bietenden hygienischen Bedingungen eines jeden Ortes klaglos hinzunehmen! Dann wäscht man sich die Hände mit kaltem, wenn es denn sein muss von mir aus auch mit heißem Wasser, aber nie-nie-niemals mit LAUWARMEM Wasser, wie ich das qua Mischhebel-Stellung (1/3 im roten Bereich) oft genug auf der Herrentoilette erlebe:
MÄNNER WASCHEN SICH DIE HÄNDE NICHT MIT LAUWARMEM WASSER.
Und jetzt kommt noch das Tüpfelchen auf dem i: Dann verlassen die fimschigen Kerle die Toilette und pumpen sich nach dem Händewaschen zu allem Überfluss auch noch Desinfektionsspray auf die Flossen. Jedes Mal. Facepalm. (Ausnahme: Chirurgen auf dem Weg zum OP.)
MÄNNER DESINFIZIEREN SICH NICHT DIE HÄNDE.
Der Handdesinfizierer hängt da für Frauen, die aufgrund ihrer geringeren Körpermasse von Natur aus anfälliger sind für Infektionen -- hat sich das noch nicht herumgesprochen? Vielleicht sollte man die Teile pink machen. Und eisblaue Spender mit Tabac Original After Shave danebenhängen.

"Wann ist ein Mann ein Mann", sang Herbert Grönemeyer 1984 (hier).
Also, wenn er die drei obenstehenden Punkte beachtet, dann schon, denke ich.


Donnerstag, 12. Januar 2017

unvollständige Liste liebenswert schräger Filme

photo credit: ser... the grand budapest hotel via photopin (license)

Grand Budapest Hotel (2014)

"Gustave H (Ralph Fiennes) ist der berühmt-berüchtigte Concierge des Grand Budapest Hotels und nicht nur für seine Zuvorkommenheit und seinen makellosen Service bekannt, sondern auch für seine Vorliebe für ältere Damen, die nicht zuletzt wegen ihm im Hotel nächtigen. Als eine dieser Damen, Gustaves langjährige Geliebte Madame D (Tilda Swinton), plötzlich verstirbt, wird Gustave unverhofft Erbe eines unschätzbar wertvollen Gemäldes. Doch Madame Ds Kinder, allen voran Dmitri (Adrien Brody), haben es auf das Gemälde abgesehen und so gerät Gustave bald in die Bredouille. Gut, dass er sich auf seinen Lobby Boy Zero (Tony Revolori) verlassen kann, der dem Concierge stets treu zur Seite steht..." (Quelle); Regie: Wes Andersen


Der letzte Gentleman (2010)

"Der hochgradig introvertierte Louis Ives (Paul Dano) führt ein geruhsames Dasein als Lehrer, bis ihn seine Vorgesetzte dabei erwischt, wie er den BH einer Schülerin anprobiert. Also verliert er seinen Job und zieht nach New York, um dort Schriftsteller zu werden. Auf der Suche nach einer Bleibe lernt er den schillernden Henry Harrison (Kevin Kline) kennen, einen erfolglosen Bühnenautor und Dramatiker. Dieser verdingt sich als Gigolo für wohlhabende Witwen und pflegt auch sonst den hochgradig exzentrischen Lebensstil eines Bohème. Die beiden bilden eine absonderliche Wohngemeinschaft. Louis erprobt das Crossdressing." (vgl. Quelle). Regie: Shari Springer Berman, Robert Pulcini. Nach dem Roman "The Extra Man" von Jonathan Ames.


Garden State (2004)

"Der mäßig erfolgreiche Schauspieler Andrew Largeman (Zach Braff) muss aufgrund des Todes seiner Mutter in seine Heimatstadt New Jersey zurückkehren. Nach einem dramatischen Vorfall hatte er dieser Stadt den Rücken zugekehrt und ist nach Los Angeles geflüchtet, um dort ein neues Leben zu beginnen. Doch nun muss er sich seiner Vergangenheit und den damit verbundenen Problemen stellen. Er trifft auf seine alten Freunde aus der High School, macht eine neue Bekanntschaft mit einer ungewöhnlichen jungen Frau, die beginnt, Andrews Leben von Grund auf zu verändern und schließlich stellt er sich der Konfrontation mit seinem Vater." (Quelle) Regie: Zach Braff.


It’s Kind of a Funny Story (2010)

"Der 16-jährige Craig Gilner (Keir Gilchrist) ist sowohl in der Schule als auch zu Hause überfordert, auch ist er seit Jahren in die Freundin seines besten Freundes verliebt. Seit einem Jahr hegt er Selbstmordgedanken. Als er es nicht mehr aushält, lässt er sich einweisen. Doch Craig wird in die Erwachsenenpsychiatrie eingewiesen, da die Jugendpsychatrie renoviert wird. Es dauert nicht lange und Craig freundet sich mit Bobby (Zach Galifianakis) an. Beide unterstützen sich in den nächsten Tagen gegenseitig. Außerdem findet Craig in Noelle (Emma Roberts) endlich seine wahre Liebe." (vgl. Quelle); Regie: Anna Boden, Ryan Fleck


Four Lions (2010)

"Omar (Riz Ahmed) ist empört. Er will nicht länger tatenlos zuschauen, wie das Ansehen junger Moslems auf der Welt geschmäht wird. Der junge Brite schließt sich in Four Lions dem Heiligen Krieg an, um die britische Öffentlichkeit aufzurütteln. Seine Freunde Waj (Kayvan Novak), Barry (Nigel Lindsay) und Fessal (Adeel Akhtar) treten der neuen Terrorzelle bei. Das einzige Problem ist: Die Four Lions sind alles andere als Angst einflößende Raubtiere. Sie sind ungeschickt, trottelig und naiv. Werden die Four Lions unter diesen Bedingungen einen Terroranschlag zu Stande bringen?" (Quelle)


The Guard - Ein Ire sieht schwarz (2011)

"Gerry Boyle (Brendan Gleeson) ist Polizist in der irischen Provinz. Sein Arbeitsalltag ist keinesfalls aufregend und wenn etwas passiert, dann reagiert er nüchtern auf die Situation. Eines Tages geschieht in seinem Revier ein Mord, woraufhin auch das FBI auftaucht, was Boyle jedoch völlig egal ist. Bei einer gemeinsamen Sitzung der irischen Polizei und dem FBI reagiert Boyle herablassend und rassistisch, was dem herangereisten Agent Wendell Everett (Don Cheadle) zunächst missfällt. Während ihrer gemeinsamen Arbeit merkt der FBI-Mann, das hinter Boyles merkwürdigem Verhalten deutlich mehr steckt, als zunächst vermutet. Gemeinsam beginnt das Duo, einen groß angelegten Drogenschmuggel zu verhindern." (vgl. Quelle)


Hudsucker - Der große Sprung (1994)

"Kaum hat sich Waring Hudsucker (Charles Durning), Chef der überaus erfolgreichen Hudsucker Industries, das Leben genommen, kommt der Firmenvorstand unter Leitung von Sydney Mussbergers (Paul Newman) auf eine brillante Idee: Man sollte einen Idioten an die Firmenspitze stellen. Sobald dann die Aktienkurse einbrechen, können Sydney und seine Freunde den Konzern für einen Bruchteil seines Wertes kaufen und ihn wieder flott machen. Ihre Wahl fällt auf den Idealisten Norville Barnes (Tim Robbins), den Neuling in der Poststelle. Tatsächlich könnte der exzentrische Norville jede Firma ruinieren – aber da riecht die hartnäckige Reporterin Amy Archer (Jennifer Jason Leigh) den Braten und beginnt geheime Recherchen." (Quelle)


Freitag, 6. Januar 2017

"Activity Tracker"

photo credit: Rain Rabbit Fitbit One via photopin (license)

Einen Schrittzähler zu haben motiviert.

Hardware

Im Herbst 2015 fing es an mit einem "FitBit Flex", ein grausam unbequemes, arg auftragendes PU-Armband, welches ich am rechten Handgelenk trug. Wenn ich nicht gerade irgendwo damit anstieß, dann juckte es, weil keine Luft darunter kam. Eine Stelle an meinem Handgelenk war immer aufgescheuert. Manchmal fiel das Armband einfach ab. Irgendwann verband es sich nicht mehr mit dem iPhone und war dann tot. Die FitBit-Gruppe, der ich angehöre (prominentestes Mitglied: meine Frau) nörgelte ob meiner digitalen Abstinenz dort, ich kaufte mir also zu Abwechselung mal ein "FitBit One", das man als Clip an einem Kleidungssaum tragen konnte. Es war aber wie immer: es trug arg auf. Mit der Zeit holte ich das Ding aus seiner dicken PU-Hülle und trug es in der fünften Tasche meiner Jeans. Hier verhielt es sich plötzlich so arg unauffällig, dass es glatt mitgewaschen wurde. Wie durch ein Wunder funktionierte das Teil danach noch immer. Doch irgendwann zwischen dem 25.10. und 26.10.2016 verschwand es ohne Spur aus meinem Leben, mein Tages-Tachostand auf der App ist seitdem null. Ich habe die Waschmaschine oder Kater Sammi in Verdacht, kann es aber nicht beweisen. Soll ich mir jetzt innerhalb von 15 Monaten ein drittes FitBit kaufen?
Es wurden zu 2015 Prognosen veröffentlicht, wonach "Activity Tracker im Gesamtjahr 2015 voraussichtlich Umsätze von insgesamt 240 Millionen Euro erzielen. Die Absatzzahl wird auf rund 1,72 Millionen Geräte geschätzt. (...) [Der] Durchschnittspreis für einen Activity Tracker 2015 [liegt] bei 66 Euro." (Wikipedia)
Die rasanten Abzatzzahlen erklären sich mir auf Anhieb: Sollte ich jetzt noch ein weiteres "One" kaufen, dann komme ich kurzfristig auf 2,4 Geräte per Annum -- Respekt!


Community

Am Tag 1 freundete ich mich FitBit-communityseitig mit meiner Frau an. Dann kam am Tag 55 Bärbel dazu. Bärbel rannte bei ihrem Job (im Gegensatz zu mir) recht viel herum, aber das war theoretisch noch zu schaffen, wenn ich mir ein Bein ausriss. Im Grunde spornte das ja auch an. Anfangs. Dann aber schleppte Bärbel (Tag 78) noch eine Reihe von illustren Gestalten an, die die Community "bereicherten": DieWeisseMassai (die täglich ca. 10 km Fußweg im Ngorongoro-Hochland zurücklegt), HundeMom82, die dreimal am Tag ihre Windhunde Bruce und Bongo Gassi führt und dabei mehrere Bundeslandgrenzen überschreitet) und last but not least TheWalkingDead, der als Untoter ununterbrochen in Bewegung ist, sodass er mein Gesamt-Wochenziel am zweiten Tag reißt.
Wenn ich also täglich den vorletzten oder letzten Platz belege, dann motiviert mich das nur so "mittel". Selbst, als mein "One" in der Waschmaschine war und gewaschen und mit 1.250 U/min geschleudert wurde, reicht es nur für Platz drei -- von hinten.


Fazit

Ein Schrittzähler ist eine schöne Sache, wenn man das Ding unauffällig am Körper verstauen kann. Gut wäre als Armbanduhr, besser wäre als Ring, großartig wäre im Brillenbügel, optimal wäre als Implantat.
Ein Schrittzähler ist eine schöne Sache, wenn man sich nicht ständig einen Neuen kaufen muss.
Ein Schrittzähler ist eine schöne Sache, wenn man in einer etwas ausgeglicheneren Trainingsgruppe ohne Olympioniken und Zombies unterkommen könnte, denn es motiviert mich nur so lange, wie ich noch den Hauch einer Chance sehe.


Freitag, 30. Dezember 2016

Schöner wählen mit Cambridge Analytica

photo credit: jamesgill3 DrugsMurderCrimeStatistics via photopin (license)

Mit Trump hatte niemand gerechnet, er vermutlich auch nicht. Jetzt muss er bald in ein Büro einziehen, das nur 1/4 so groß ist wie das jetzige seiner Vorzimmer-Uschi im Trump-Tower, zu allem Überfluss ist es auch noch oval, sodass man nichts stellen kann. Gelungen ist der Wahlsieg, den niemand auf dem Radar hatte, dank der Firma Cambridge Analytica, den Daten von Facebook & Co. und selten fluffiger US-Datenschutzbestimmungen. Statt wie Hillary, die versucht hat, ihre Wählerbasis mit ein paar Parolen zum Urnengang zu bewegen, hat man bei Trump so zielgenau wie nie zuvor in der Geschichte superexakt ermittelte Wählergruppen individuell angeschrieben, um sie vom Wählen (von Hillary) abzuhalten. Es ist immer leichter, Antriebsschwache von etwas ungleich couchpotatoing abzubringen, als sie zu etwas beliebigem zu motivieren -- well done, Mr. Trump. Du darfst jetzt in dein kleines, rundes Büro ziehen. Und wenn Kim Jong Un mal wieder durchdreht und der Welt mit Atomkrieg droht, dann kannst du politisches HB-Männchen Pjöngjang einfach RÖNG-DÖNG mit einer 10-Megatonnen-Bombe wegputzen -- DAS IST SPARTA!!

Die Deutschen werden immer weniger, weil sie es nicht mehr über sich bringen, sich im ausreichendem Maße zu reproduzieren. Da passten die Millionen syrischer Flüchtlinge, die man als eines der reichsten Länder der Welt mit großem Selbstverständnis aufgenommen hat, wie ein Ball in den Fängerhandschuh! Leider wurde das Flüchtlingswunder (das es tatsächlich war!) mit fröhlich winkenden, spendenwilligen Menschen an den Bahnhöfen von den Medien recht schnell zur "Flüchtlingskrise" kaputtgeschrieben, weil: Über feiernde, gutmeinende Menschen kann man ja wohl kaum wochenlang etwas schreiben, über "Islamisten", "Terrorverdächtige" und "Scheinasylanten" aber ganz dufte. Infolgedessen (und aus einer Reihe anderer Gründe) gewinnt bei Wahlen in BRD auch nicht mehr automatisch Schwarz/Gelb oder Rot/Grün.

2017 findet in Deutschland die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt -- macht die AfD vielleicht den Trump?
"Hey! Hier ist nicht die USA! Wie will man denn an die ganzen Wählerdaten kommen?", rufen schlau Himpelchen und Pimpelchen. Don't worry: In Deutschland verkaufen selbst Einwohnermeldeämter die Daten ihrer Bürger weiter, gerne auch an Parteien (Link). Und diese Datensätze kann man dann mit den gekauften PAYBACK-Daten zusammenführen.
Echt jetzt? Ja leider.

Doch wie erkennt man als AfD-ler "seine Pappenheimer"? "No problem", sagt der Chefanalyst von Cambridge Analytica, Cyrus P. Jellyfish, und analysiert kurz die Warenkörbe auf Artikelebene aus dem PAYBACK-Daten. Schnell wird er fündig: "Negerküsse" und "Herrenschokolade" sind ein guter Anfang, auch Futter für "Rassehunde", desweiteren Wella "Blondor" und mit größer 400% stark überdurchschnittlich viel schwarze Schuhcreme. "That's the brownies", sagt Jellyfish augenzwinkernd.
Grüne? "That's easy!", freut sich der Analyst, seine Finger huschen über die Tasten, er isoliert aus den Daten Beamte, kreuzvalidiert diese mit Bioladengängern und Bio-Lebensmittelkäufen z.B. von Demeter und Alnatura. "Thats it!", sagt er und zeigt auf eine kleine grüne Blase innerhalb eines rot-gelb-schwarzen Wirrwarrs.
Und die anderen Parteien?
"The techniques to isolate the other parties are highly confidential!", sagt Jellyfish bestimmt.
Is klar.

Was auf jeden Fall für immer der Vergangenheit angehören wird, sind Wahlen ohne Data-Mining und gezielter Wählerbeeinflussung.


Samstag, 24. Dezember 2016

Wunder der Weihnachtszeit 5

photo credit: HAMED MASOUMI via photopin (license)
Eine Freundin, die Sozialarbeit macht, erzählte mir von den Leuten die sie gerade betreut. Die Erwachsenen rauchen in der Wohnung, schicken aber währenddessen ihre Kinder zum Atmen auf den winterlichen Balkon.
Also, ich spüre da ganz deutlich den Geist der Weihnacht!
War ich nicht gerade in diesem allerprofansten Augenblick Zeuge des Wunders der Vorweihnachtszeit geworden?
Wunder schafft die Weihnachtszeit.
Vor dem Dorf, darin verschneit
jeder Hof und jedes Haus,
Vogelbeerbaum, Nacht für Nacht
hundert Lichtlein trägt, entfacht,
die da leuchten weit hinaus.
Achtet seiner Herrlichkeit
niemand auch im Wintergraus,
bläst der Wind doch keins ihm aus,
alle strahlen dicht gereiht -
Wunder schafft die Weihnachtszeit.

(Martin Greif, 1839 - 1911)
Meine Güte!


Mehr "Wunder der Vorweihnachtszeit": hier.


Mittwoch, 21. Dezember 2016

Serien-Empfehlungen II

photo credit: televisione Elijah Wood torna sullo schermo per una serie Netflix via photopin (license)

Hier ist die Fortsetzung zu meinen Serien-Empfehlungen (Blogbeitrag) -- neuer, heißer Scheiß zum Fest:


Comedy

Dirk Gentlys holistische Detektei* (Wiki): Urst unterhaltsames, völlig durchgeknalltes Zeitreise-Mystery-Körperwechsel-Gedöns nach zwei von Douglas Adams Romanen ("Der elektrische Mönch – Dirk Gentlys holistische Detektei" von 1987 und "Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele" von 1988). Mit Elijah Wood als Assistent Todd, einem unglaublich gefährlichen schwarzen Kätzchen und einem Mörder-Cliffhanger am Ende. Top-Tipp! 8 Folgen in 1+ Staffel (EA: 2016)


Drama

Ray Donovan (Wiki): Ray Donovan ist ein Fixer ("Reparierer") und manchmal auch ein Cleaner für die Reichen und Schönen rund um Los Angeles. Wann immer jemand, der es sich leisten kann, in Not gerät, ist Ray zur Stelle. Skandale werden verhindert, Beweise vernichtet und was geht vertuscht. In der Wahl seiner Mittel ist Ray nicht zimperlich -- aber das kostet. Als Rays Vater Mickey aus dem Knast entlassen wird, nehmen auch Rays private wie familiäre Probleme rasant Fahrt auf. 48 Folgen in 4+ Staffel (EA: 2016)


Thriller

Designated Survivor (Wiki): Bei der Rede zur Lage der Nation vor dem vollbesetzten Kongress kommt es zu einem unvorstellbaren Terrorakt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der ehemalige Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung Kirkman als "designated survivor" an einem sicheren Ort. Bereits Stunden später wird dieser zum Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt, da er der einzige Überlebende ist. Es beginnt die fieberhafte Suche nach den Terroristen, gleichzeitig brechen allerlei Krisen aus und der einzige ehrliche Mann in Washington steht vor der größten Herausforderung seines Lebens. Mit Kiefer Sutherland, der wunderbaren Natascha McElhone und Maggie Q. 8 Folgen in 1+ Staffel (EA: 2016)


Crime (mit langen Handlungssträngen)

Happy Valley (Wiki): Catherine Cawood (super: Sarah Lancashire) ist eine toughe Polizistin in ihren frühen 50-ern. Sie lebt und arbeitet in einer kleinen Stadt in West-Yorkshire. Nach dem durch eine Vergewaltigung bedingten Selbstmord ihrer Tochter zieht sie ihren Enkel wie ihr eigenes Kind groß, hat aber neben ihrem Beruf nicht viel Freizeit. Als sie erfährt, dass der Vergewaltiger ihrer Tochter (und Vater ihres Enkels) wieder auf freien Fuß ist, beginnt sie mit ihren Ermittlungen, nicht ahnend, dass besagter Tommy-Lee Royce bereits schon wieder in Drogengeschäfte und eine Entführung verstrickt ist. 12 Folgen in 2+ Staffeln (EA: 2015)


Mystery & Magic

The OA (Wiki): Die blinde Prairie wird auf der Suche nach ihrem Vater von einem Wissenschaftler entführt, der in dem weitläufigen Kellersystem einer alten Mine Menschenversuche an Personen macht, die bereits ein Nahtoderlebnis hatten. Dort läßt er seine Gefangenen wiederholt sterben und reanimiert sie dann wieder. Insgesamt fünf junge Leute werden dort von Glasscheiben getrennt voneinander wie in einem Terrarium gehalten und mit Gas gefügig gemacht. Als OA -- wie sich Prairie mittlerweile nennt -- nach sieben Jahren wieder auftaucht, schart sie in ihrer Heimatstadt einen Zirkel von fünf Personen um sich und erzählt ihre Geschichte, dabei lernen ihre Zuhörer, die gleichzeitig ihre Schüler sind, von ihr paranormale Handlungen. Eigenartig bemerkenswert mit Gänsehautgarantie. 8 Folgen in 1 Staffel (EA: 2016)


SF

Black Mirror (Wiki): Bei Black Mirror handelt es sich um eine SF-Anthologie, bei der in jeder Folge die gesellschaftlichen Auswirkungen einer zukünftigen (disruptiven) technologischen Entwicklung beleuchtet wird, wie zum Beispiel wie es wäre, wenn wir unser Leben komplett aufzeichnen könnten, um entscheidende Szenen wieder und wieder abzuspielen: Würde uns das alle zu kleinen Privatdetektiven in unserem eigenen Leben machen, das uns dadurch aber mehr und mehr aus den Händen gleitet? 13 Folgen in 3+ Staffeln (EA: 2012)


Biopic

The Crown (Wiki): Die Serie "widmet sich dem Leben der jungen britischen Königin Elisabeth II. Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar für Staffel eins ist sie das bis heute teuerste Projekt auf Netflix." (s. a.a.O.) Tolle Locations, super gecastete Schauspieler. Mit einem überaus herausragenden John Lithgow als Winston Churchill.


Dienstag, 20. Dezember 2016

Büro-Mäuse

photo credit: VeRoNiK@ GR Ying Yang via photopin (license)

Man kennt das: Ein Kunde ruft an, sagt gerade seinen Namen und schon klickt die neben einem sitzende Kollegin die Maus doppelt KLICK!-KLICK! und man versteht wieder kein Wort.
"Äh, wie ist bitte Ihr Name?, meine Kollegin hat gerade ihre Maus geklickt!"
Der Kunde wiederholt etwas, leider schiebt nun die Kollegin von schräg gegenüber ihre Maus übers Pad, so dass einem Sehen und Hören vergeht: SCREETCH!
Ich lasse das Namensfeld leer.
"Was kann ich für Sie tun?", frage ich so entnervt wie mutlos.
"Ja, ich habe hier ein Problem mit dem KLICK!-KLICK!-KLICK!, ...wegen man kein SCREETCH!, ...aus und deswegen möchte ich KLICK!-SCREETCH!, ...weiteren um-KLICK-KLICK!-KLICK!, ...stehen Sie?"
Jetzt hat zu allem Überfluss auch noch die Kollegin von gegenüber mitgeklickt.
"Ich, äh, ja. Von wo rufen Sie an?"
"SCREETCH!-KLICK!-KLICK!!"
"Ja, habe ich notiert, ich lasse Sie zurückrufen!", lüge ich und lege auf. Erfasst habe ich nichts. Es war ja auch nichts zu verstehen.
Die Kollegin zwei Plätze neben mir lacht vermutlich ohrenbetäubend, ich kann es leider nicht hören, weil gerade alle mit ihren Mäusen zugange sind, manche sogar mit dem Scrollrad BRAAAT-BRAAAT-BRAT-BRAAAAAAT! und damit eine Geräuschkulisse erzeugen wie in einer Gesenkschmiede.

 + + +   W E R B E U N T E R B R E C H U N G   + + +
Freunde: Endlich! Logitech hat nun mit seinem Modell M330 Silent Plus eine Maus auf den Markt gebracht, die nicht mehr markerschütternd klickt und quietscht -- diese Innovation wird den Büroalltag total umkrempeln.


Mittwoch, 14. Dezember 2016

Familien-Aktivitäten am Sonntag

Familienausflug in den frühen 80ern

1980+
Die gesamte Familie macht am Sonntag Nachmittag einen Spaziergang in der Umgebung. Rund um den Wohnort werden im leicht aufgerüschten Kleidungsstil so illustre Orte wie "Ispingrade", "Hälversche Mark" oder "Kaffekanne" aufgesucht. Kein noch so entlegener Winkel der zugigen Höhen und der feuchten Tälern des Bergischen Landes ist auf Dauer sicher. Das Zwangs-Event findet mit einem Minimum an Equipment statt, es kommt niemand überhaupt auf die Idee, Trinkwasser mitzunehmen. Im Hochsommer gibt es vielleicht mal ausnahmsweise pro Kopf ein Sunkist oder eine Capri Sonne. Selbst wenn man zufällig an Ausflugslokalen vorbeikommt, gegessen und getrunken wird zu Hause -- das wäre ja noch schöner, aber Toilette benutzen ist OK. Im Herbst sammelt die Familie geschlossen Hallimasch, Steinpilze und Stockschwämmchen, die es dann zum Abendessen gibt.

1990+
Die gesamte Familie macht am Sonntag Nachmittag eine Art Spaziergang in der Nähe. In zweckmäßiger Kleidung werden wenig befahrene, asphaltierte Straßen aufgesucht, damit Kind 1 skaten, Kind 2 radfahren und Kind 3 mit dem Laufrad laufen kann. Das Event findet mit einigem an Equipment statt, die Eltern haben für den Fall der Fälle noch Flugdrachen, weitere Räder, Skateboards und Pogo-Sticks dabei, sowie einen Verbandskasten (mit dreierlei Motivpflastern), jede Menge Trinkwasser, Limo, kleine Notrationen aus Salami, Käse und Keksen und ein Notzelt. In der Regel trifft man die Eltern bepackt wie Sherpas an, während die Kinder 1 und 2 halbnackt im Straßengraben fangen spielen und Kind 3 etwa 50 m weiter hinten mit Dino-Helm Rotz & Wasser brüllend unbeweglich auf dem Laufrad steht.

2000+
Fast die ganze Familie macht am Sonntag etwas zusammen, außer Kind 1, das muss wegen der Nachprüfung lernen. Es wird voll basisdemokratisch abgestimmt, was gemacht werden soll und jeder hat eine Stimme. Somit werden allsonntaglich die Stadtfeste und Jahrmärkte der Umgebung aufgesucht. Jedes Kind bekommt 25 € Kirmesgeld, das es sich für Cola, Popcorn, Fahrgeschäft 1, Cola, Zuckerwatte, Fahrgeschäft 2, Cola, gebrannte Mandeln, Fahrgeschäft 3 fein einteilen muss. Sobald die Kinder geschlossen einen Zuckerschock haben und vibrieren wie Gitarrensaiten, fahren alle nach Hause und Papa kann endlich wieder an den Computer.

2010+
Wer aus der Familie möchte, fährt am Sonntag mit in eine Stadt oder einen Stadtteil, der verkaufsoffenen Sonntag hat. Kind 2 bleibt zu Hause und zockt im Schneidersitz an der Konsole. In der Mall gibt es etwas für jeden! Die Kinder verschwinden mit ihrem Taschengeld im "Toys “R” Us", Papa im Saturn und Mama im Douglas, nach einer Weile treffen sich alle beim obligatorischen italienischen Eiscafé und bestellen Spaghetti-Eis. Wenn die Kinder einen Brain-Freeze haben, fahren alle wieder nach Hause und alle stellen ihre Neuerwerbungen in die jeweiligen Regale.