Montag, 24. Oktober 2022

Things we lost (in the fire) - Teil 9: Ölgemälde

Bild ähnlich, nachempfunden mit Midjourney

Im Wohnzimmer meines Elternhauses hing das 40x30 cm große Ölgemälde eines Schiffes, welches von der Silhouette eines Mannes gezogen wird. Das Bild war in den Farben dunkelgrün, schwarz und senfgelb gehalten und hatte einen wilden Himmel. Ich habe als Kind die finstere Szene oft betrachtet und konnte mir nie so recht einen Reim drauf machen, habe mir allerhand Geschichten dazu ausgedacht. Vermutlich stellte die Szene dar, wie ein Kahn an einer breiten Flussmündung stromaufwärts gezogen (getreidelt) wurde.

Nach dem Tod unserer Mutter erbte ich den Ölschinken. Doch irgendwie fand sich in unserer Wohnung keine Stelle, an der ich es hätte (auch ironisch) aufhängen können. Also stand es die letzten Jahre etwas unmotiviert in meinem Teil des gemeinsamen Arbeitszimmers herum. Manchmal betrachtete ich es und überlegte, was meine Eltern bewogen haben mochte, es überhaupt zu erwerben. Die Frage, was mich dazu bewogen hatte, es mit nach Hause zu schleppen, hat sich mir eigenartigerweise nie gestellt. Nun, irgendwie hing ich wohl ein wenig irrational daran, auch wenn es von Anfang an ein Top-Kandidat für jeden Trödel gewesen wäre.

Time to say a last Ahoi.


Inhaltsverzeichnis der gesamten Serie